(Hailys Sicht)
Ich kniff die Augen vor Angst zusammen. Lass es einfach schnellstmöglich vorbei gehen. Doch es kam zu keinem Kuss. Eine andere Hand griff meine Hand und zog mich seitlich von diesem Typen weg. Dieser dreckige Typ bekam einen Schlag ins Gesicht und taumelte von mir weg. Ich wusste nicht was da gerade passiert war. Aber aufeinmal stand ich neben dem, mittlerweile richtig wütenden Typen, Tyler hielt meine Hand und zog mich hinter sich her. „Komm Haily! Du bist in einer voll falschen Gegend“ Ohne nach zuhaken rannte ich ihm hinterher. Ich klammerte mich immernoch an seiner Hand fest. Meine Finger hatten sich in seinen verkrampft. Die Angst vor dem Typen lies mich unglaublich schnell rennen. So dass ich sogar mit Tylers Tempo mithalten konnte.
„So schnell kommst du nicht davon Kleine. Irgendwann erwische ich dich ALLEINE“ brüllte dieser widerwertige Typ uns noch hinterher. Wenn das stimmt was er sagt, kann ich nie wieder ohne Angst auf die Straßen gehen. Ich spürte bereits den Kloß im Hals.
Ein paar Straßen weiter wurde Tyler endlich langsamer und stoppte schließlich vor einem Haus. Ich lehnte mich gegen die aufgeraute Hausmauer. Völlig außer Atem rutschte ich nach unten in die Hocke. Da flossen mir auch schon die ersten Tränen über die Wange. Der Schock löste sich damit Stück für Stück aus meinen Knochen. Die warmen, salzigen Tränen flossen über meine kalte Wange. Diese waren inzwischen mit Tränen überflutet.
Tyler hockte sich vor mir hin seine Knie berüherten meine. „Hey Haily. Hör auf zu weinen“ versuchte er mich mit einer weichen Stimme zu beruhigen. So hatte er noch nie mit mir gesprochen. Ich konnte mich aber einfach nicht beruhigen und schluchzte weiterhin in mich hinein.
Seine weichen Hände legten sich auf mein Gesicht, das kribbelte auf meiner Haut. Seine Stirn drückte er leicht gegen meine. Und ich sah in seine Augen, die genau vor mir waren. Mit seinen Daumen wischte er meine Tränen unter den Augen weg. „Es ist doch alles gut. Der Typ ist weg und er wird dir ganz sicher nichts mehr tun. Dafür sorge ich.“
"Was ist wenn..." weiter kam ich nicht.
"Der wird dich nie wieder belästigen, sonst wird er da nicht ohne bleibende Schäden heraus kommen."
"Aber..."
"Nichts aber. Und jetzt beruhige dich er ist weg. Nur ich bin hier, hörst du?"
Seine sanfte, gefühlvolle Stimme minderte meine Tränen und ich hörte auf mit weinen. Vorsichtig nickte ich. Das zauberte ihm ein beruhigtes Lächel auf die Lippen. Er stand vor mir auf und hielt mir die Hand hin. „Komm, wir gehen nachhause. Es ist schon ziemlich spät. Wir können ja noch einen Film oder so gucken“.
Ich nahm seine Hand und er zog mich hoch. Dann lies ich sie wieder los „Ja ein Film klingt gut“ ich lächelte ihn an. Meine letzten Tränenrückstände wischte ich mit meinem Arm beiseite. Den restlichen Weg nachhause liefen wir schweigend nebeneinander her. Aber das war eines dieser schönen Schweigemomente, welche man genießt und schätzt.
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Only One Person and your Life is changing
Teen FictionKeine Familie zu haben ist eines der schlimmsten Gefühle auf der Welt. Doch eine kaputte und völlig ruinierte Familie zu haben ist mindestens genauso schlimm. Es macht dich emotional solange fertig, bis du nicht mehr anders kannst, als deine Gefühle...