(Hailys Sicht)
Heute verging der Unterricht bis zur fünften Stunde relativ schnell. Tyler lies mich bis auf ein paar Mal zuzwinkern weitestgehend in Ruhe. War ich froh als wir dann endlich große Pause hatten. Erstens musste ich Tylers Nähe nicht mehr ertragen und Zweitens hatte mein Magen schon während des Unterrichtes nicht gerade leise geknurrt, woraufhin Tyler lachen musste und ich ihm mal wieder ein giftiges Kommentar an den Kopf knallte.
In der Aula angekommen setzte ich mich an einen der leeren Tische und holte mir mein Mittagessen: Spagetthi mit Tomatensoße. Ja, und ich dachte ernsthaft ich könnte die Pause ohne Tylers Visage verbringen. Aber anscheinend verfolgt der mich.
Genau in meinem Blickfeld stand Tyler mit einem anderen Jungen umringt von Mädels. Wow, wer hätte es gedacht, Ironie lässt grüßen. Seine Hand lag bei einem Mädchen auf dem Hintern, mit der er gerade rumknutschte. Ich glaube das war die, die gestern halbnackt aus seinem Zimmer kam. Abartig, wie sie ihre Zunge in seinen Hals steckte. Warum interessiert mich das überhaupt? Soll der doch machen was er will.
Ich schob mir eine Gabel Nudeln in den Mund. Noch während er mit dieser Tusse rumknutschte erkannte er mich. Daraufhin löste er sich und hob die Augenbraue checkerhaft nach oben. Seinen Blick lenkte er nicht mehr von mir ab. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu, der so viel wie –Glotz mich nicht so an- symbolisieren sollte. Dafür erntete ich ein selbstgefälliges Grinsen seinerseits. Ich verdrehte mal wieder meine Augen und beschloss mich meinem Trinken zu zuwenden. Wenn mal irgendetwas mit meinen Augen sein sollte ist das Tylers Schuld. Kein anderer hat mich so oft dazu gebracht meine Augen zu verdrehen. Genervt esse ich weiter.
Ich schaute kurz, aus welchem Grund auch immer, auf. Tyler hatte sich von seiner Gruppe entfernt und kam geradewegs auf mich zu. >Bitte gehe vorbei!< Flehte ich gedanklich. Nicht an meinen Tisch setzten! Ich kniff meine Augen zusammen.
„Kannst die Augen wieder auf machen“ sagte eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. Schlagartig riss ich meine Augen auf. Tyler hatte sich an meinen Tisch mir gegenüber hingesetzt und grinste mich schon wieder so dumm an. Ich sah, dass er ein Lachen unterdrücken musste.
„Kneifst du eigentlich immer die Augen zu, wenn ein heißer Typ auf dich zukommt?“ spöttisch musste er jetzt doch etwas lachen. So ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch, der sich selbst als heißen Typen bezeichnet. Wobei so unrecht hatte er da gar nicht. >Haily konzentriere dich. Antworte irgendetwas giftiges< riet mir meine innere Stimme.
„Nein aber immer, wenn so ein Arschloch, wie du, droht meine Umwelt zu verpesten“ konterte ich mit genau so einem selbstgefälligen Grinsen. Demonstrativ stand ich samt dem Teller auf und kehrte ihm den Rücken zu.
„Komm schon Haily!“ rief er mir noch hinterher. Doch ich würdigte ihn keines Blickes stattdessen verdrehte ich schon wieder die Augen. Ich sags ja, wegen ihm erleiden meine Augen irgendwann einen richtigen Schaden.
Mein nächstes Ziel war jetzt ersteinmal die Mädchentoilette, weil ich dachte wenigstens entkomme ich hier Tyler.
DU LIEST GERADE
Only One Person and your Life is changing
Novela JuvenilKeine Familie zu haben ist eines der schlimmsten Gefühle auf der Welt. Doch eine kaputte und völlig ruinierte Familie zu haben ist mindestens genauso schlimm. Es macht dich emotional solange fertig, bis du nicht mehr anders kannst, als deine Gefühle...