Was sind wir? - Tardy-FF

Teil 10

Ich fuhr und fuhr, immer weiter. Mal bog ich an einer Kreuzung rechts ab, mal links, mal auch gar nicht. Alles, was um mich herum passierte, blendete ich aus.

Ich war verwirrt. Sogar mehr als das. Mein Körper zitterte immernoch. Und bei dem Gedanken an das, was geschehen ist, spürte ich, wie mich die Kraft in meinen Beinen langsam verließ. Also hielt ich an, stieg vom Longboard ab und sackte prombt auf den Boden, in das grüne Gras.

Ich hob meinen Blick, um mich umzusehen, wo ich überhaupt hingefahren war. Die Sonne färbte den Himmel in ein noch leichtes orange. Lange würde es nichtmehr dauern, bis die Sonne untergehen wird. Die perfekt schimmernde Refklektion des Himmels sah man im Wasser des Rheins.

Irgendwo am Rheinufer war ich angekommen. Eine Stelle, an der sich keine anderen Menschen in der Nähe befanden. Ich war also allein.

Meine Gedanken schweiften sofort wieder zu Taddl, und an das, was gerade geschehen ist. Taddl, mein bester Freund, mein Brudi, hatte mir gesagt, dass er wohl etwas für mich empfand. Er hatte mich sogar geküsst. Und anscheinend wollte er noch mehr.

Erst ging es ihm so schlecht, und dann das. Und ich hab es auch noch zugelassen, und vor allem den Kuss erwiedert! Scheiße Ardy, das war einfach scheiße von dir! Damit hatte ich ihm warscheinlich erst sogar noch falsche Signale gesendet...

Das Handy in meiner Hosentasche klingelte zum wiederholsten Mal.

'Taddl' zeigte das Display an, mit einem Foto. Es zeigte ihn und mich. Seinen Arm hat er um meine Schulter gelegt. Mit unseren Caps und den 'swaggy' Klamotten machten wir mal wieder ein Foto von uns, kurz bevor wir mit Simon, Dner und izzi longboarden wollten. Das war jetzt genau zwei Wochen her. Zwei Wochen, und so viel hat sich in der Zwischenzeit geändert.

Die Sonne verschwand langsam, doch ich blieb dort sitzen und starrte auf das Wasser. Ich wusste ich müsste mit Taddl reden, aber war ich dazu wirklich schon bereit?