Was sind wir? - Tardy-FF

Teil 48

Nachdem ich mich bei Simon bedankt und verabschiedet hatte, klingelte ich an unserer Wohnungstür. Schließlich hatte Taddl ja den Schlüssel. Nachdem das Klingeln laut in der Wohnung ertönte, dauerte es nur wenige Sekunden, bis er mir die Tür auch schon öffnete, doch sich direkt wieder umdrehte und zurück zu seinem Zimmer lief.

Noch bevor ich in der Wohnung stand hatte er seine Tür zugeknallt, und ließ mich hier so stehen. Was hatte er den auf einmal? Schuhe aus, Tür zu. Danach klopfte ich an seine Tür.

"Taddl?" Keine Reaktion. Also öffnete ich vorsichtig die Tür. Er saß auf seinem Bett, mit dem Blick auf den Boden gerichtet.

"Geh weg!" forderte er mich auf.

"Wieso sollte ich?" Ich setzte mich direkt neben ihn.

"Ardy, ich bin nicht dumm. Was war das vorhin mit Simon? W-was musstet ihr so dringend bereden?"

Eigentlich hätte ich es mir denken können. Er verstand zwar, das wir ihn nicht dabei haben wollten, doch das machte ihn nur noch misstrauisch. Ich glaube, sogar einen Funken Wut in seiner Stimme gehört zu haben. Sollte ich jetzt schon ein Gespräch anfangen? Dieses Gespräch führen, was ich mir vorhin vorgenommen habe?

"T-Taddl ..." setzte ich an.

"Weißt du, ich kann und will dir das jetzt nicht sagen. Zumindest nicht sofort." Er lachte auf. Doch es war eine Mischung aus Wut und Enttäuschung.

"Taddl, du vertraust mir doch oder?"

Jetzt sah er mich lange an, doch was er genau dachte konnte ich absolut nicht deuten. Und das machte mich ein wenig nervös. Schließlich nickte er aber zaghaft, sodass ich merkte, wie eine kleine Last von mir abfiel und ich erleichtert durchatmen konnte. Wie sehr mich dieses Zögern seinerseits einfach schon verletzt hatte, war einfach nur heftig. Wie sehr dieser eine Mensch einfach meine Gefühle beeinflussen konnte - unglaublich!

"Du wirst es noch erfahren Taddl. Das verspreche ich dir! Nur nicht jetzt. Es ist - ... Es ist einfach etwas komplizierter. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen  ist, werde ich mit dir reden."

Mit diesen Worten legte ich meine Hände um seinen Rücken und drückte ihn feste an mich. Und ich spürte, wie er sich lockerte und darauf einging.