Was sind wir? - Tardy-FF

Teil 11

Stundenlang blieb ich dort noch sitzen, betrachtete das Wasser und seine Reflektionen, oder legte mich in das weiche Gras, und sah den klaren Sternenhimmel.

Aber vor allem war ich in meinen Gedanken versunken, und bemerkte gar nicht, wie viel Zeit verstrichen war. Mein Handy hatte ich mittlerweile ausgestellt, sodass mich die Ruhe schon fast erstickte. Wie leise Köln in der Nacht an einigen Orten doch sein konnte...

Erst, als die Sonne langsam wieder aufging, erhob ich mich und schwang mich aufs Longboard. Unterwegs kam ich an einer Bäckerei vorbei und kaufte mir schnell ein Brötchen, dass ich auf dem Weg aß, bevor ich zurück zum YouTubeHaus fuhr.

Ich hatte Angst, Angst davor Taddl zu begegnen. Nur was sollte ich machen? Wir wohnen zusammen. Nur noch einmal abbiegen und ich wäre da. Nein, ich war mir sicher, dass ich noch nicht bereit dazu war, ein klärendes Gespräch mit Taddl zu führen. Aber ich wusste, dass ich reden wollte. Mit irgendwem, außer mit Taddl. Aber mit jemandem, der mir vielleicht in dieser Situation weiterhelfen könnte.

Mit Dner? Nein, besser nicht. Simon erschien mir da doch als eine etwas vertrauenswürdigere Person.

Ich klingelte an seiner Haustür, nachdem ich vorsichtig und leise die Treppen hochgelaufen war. Mit einem Gähnen öffnete er die Tür.

"Ardy, was gibts? Und warum so früh wach?" Schnell schob ich Simon ein paar Meter weiter in die Wohnung, und schloss die Tür leise hinter mir.

"Hab ich dich geweckt?"

"Nene. Ist was passiert?"

"Naja, so in etwa... Kann ich mit dir reden?"

"Klar. Ich wollt' mir gerade nen Kaffee machen. Möchtest du auch? Dann können wir ja reden."

Zur Bestätigung nickte ich ihm und er lief in die Küche. Ich ließ mich auf sein Sofa fallen. Ich merkte, wie ich müde wurde. Schließlich hatte ich die gesamte Nacht nicht geschlafen. Der Kaffee, der würde mich wach halten. Doch soweit kam es gar nicht mehr. Ich war von dem Chaos so erschöpft, sodass ich einfach auf Simons Couch einschlief, noch bevor er wiederkam.