Was sind wir? - Tardy-FF

Teil 18

"Ich-" Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich endlich weitersprach.

"Ich würde gerne was probieren, wenn es für dich in Ordnung ist. Ja?"

In seinen Augen lag ein hoffnungsvolles Funkeln, neben der Traurigkeit und Enttäuschung durch die letzten Stunden. Er antwortete nicht. Wir sahen uns einfach tief in die Augen. Meine eine Hand drückte seine nun immer fester, während meine andere langsam seine Wange streifte.

Vorsichtig näherten sich unsere Gesichter dem des anderen, ohne die Blicke voneinander abzuwenden. Mein Herz schlug immer schneller und schneller. Es raste so stark wie noch nie zuvor. Ja, noch nie war ich wohl so nervös gewesen wie in diesem Moment mit Taddl.

Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht, bis seine Hand sich in meinen Nacken legte und mich die letzten Zentimeter zu ihm zog, bis unsere Lippen sich trafen. Und in diesem Moment setzte mein Herz wohl für einen Schlag aus.

Ein Kuss, und doch steckte er voller Gefühl, auch wenn er vorsichtig war. Dieser Kuss. Sanft und vorsichtig.

Seine Lippen formten ein Lächeln, als wir uns langsam wieder voneinander lösten. Auch unsere Hände. Doch meine begann augenblicklich stark zu zittern. Taddl sah das wohl, den dieses Mal nahm er meine und drückte sie fest, während er mich zu sich zog und mich vorsichtig umarmte. Mein Körper begann ebenfalls zu zittern.

"Shhhh.... Ardy? Alles ist gut, hörst du?" Doch war es das wirklich? Beruhigend streichte er über meinen Rücken. Und es half mir wirklich, denn mein Zittern wurde nach und nach weniger.

Seine Wärme, sein Herzschlag, einfach schon seine Nähe, so wir wir uns jetzt befanden beruhigte mich unendlich. Und für einen kurzen Moment glaubte ich ein Gefühl von Glück in meinem Körper zu spüren.

Aber war es wirklich Glück? Klar, ich hatte Glück, so einen tollen Menschen wie Taddl zu haben. Doch auch mehr als nur einen Freund? Könnte ich wirklich auch mehr für ihn als nur freundschaftliche Gefühle entwickeln?

Dieser Kuss hatte mir keine direkte Klarheit gebracht. Wie auch? Sowas kommt ja schließlich nicht von jetzt auf gleich! Als ich aufschaute sah ich in seine klaren blauen Augen, wie sie mich mit einem undeffinierbaren Blick anstarrten.