Sanfte Küsse, die auf meinem Körper verteilt wurden, weckten mich. Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich schlug die Augen auf. Durch die Schlitze des Rollladens durchfluteten einige Sonnenstrahlen das Hotelzimmer und ich drehte meinen Kopf zur Seite, um meinen Freund anzusehen, der mir ein schelmisches Grinsen schenkte. "Guten Morgen." "Guten Morgen. So kannst du mich gerne immer wecken." "Ach ja? Das werd ich mir merken", entgegnete Julian und streckte sich dann ein wenig, um seine weichen Lippen auf meine zu legen und mich liebevoll zu küssen. Als er schließlich von mir abließ, konnte ich meinen Mund nicht davon abhalten, breit zu grinsen und mein Freund tat es mir gleich, bevor er sich umdrehte, um auf die Uhr zu schauen. "Es ist kurz nach neun, wir sollten langsam mal zum Frühstück gehen." Ich nickte. "Klingt gut. Ich geh zuerst ins Bad." Nicht wirklich motiviert das warme Bett zu verlassen, strampelte ich mich aus der Decke und stand auf. Mein Blick fiel auf den Boden, wo Julians und meine Klamotten verteilt herumlagen, weil wir es gestern Abend mal wieder sehr eilig gehabt hatten, unsere Kleidung loszuwerden. Seit wir an Silvester zum ersten Mal in unserer Beziehung Sex gehabt hatten, war ein Knoten geplatzt und jetzt konnten wir beide nicht genug davon bekommen. Am ersten Abend unseres Urlaubs waren wir zu müde gewesen, aber seitdem hatten wir jeden Abend miteinander geschlafen. So auch gestern, an unserem vorletzten Abend. Ich bedauerte sehr, dass unser gemeinsamer Urlaub morgen schon vorbei sein würde, aber für Julian und mich ging schon bald die Rückrunde los. Während meine Mannschaft nirgendwohin zum Trainingslager reiste, flog Julian mit seinem Team in wenigen Tagen nach Florida. Ich wusste, dass er sich schon unglaublich darauf freute, weil sie im letzten Jahr auch schon dort gewesen waren und es ihm sehr gut gefallen hatte. Lächelnd beobachtete ich meinen Freund, der gerade auf seinem Handy herumtippte, dann ging ich ins Bad, um mich fertig zu machen.
"Oh Mann, dieses Frühstück werde ich echt vermissen", entfuhr es mir seufzend, nachdem ich einen Schluck von der leckersten heißen Schokolade der Welt getrunken hatte. Julian nickte zustimmend. "Das Essen war allgemein mega lecker. Ich könnte mir gut vorstellen, nächsten Winter nochmal herzukommen. Was meinst du?" Sofort begann ich breit zu grinsen und nickte. "Das wäre super!" "Okay, dann halten wir das mal so fest. Ah, da kommt ja auch schon mein Omelette!" Einer der Kellner kam gerade mit Julians bestelltem Omelette um die Ecke und stellte es galant vor meinem Freund ab, in dessen Augen kleine Herzchen zu funkeln begannen. Ich verstand das nur zu gut, denn das frisch zubereitete Ei war ebenfalls ein wahnsinniger Pluspunkt dieses Hotels. Ich hatte jeden Morgen etwas anderes probiert und genauso wie Julian hatte es mir das Omelette am meisten angetan, weshalb ich mir ebenfalls eins bestellt hatte. Etwa eine Minute später kam es auch schon und mein Freund und ich stürzten uns förmlich auf unsere Teller. Als wir aufgegessen hatten, holten wir uns noch etwas Obst vom Buffet und als auch davon nichts mehr übrig war, liefen wir hoch auf unser Zimmer. Nacheinander verschwanden wir im Bad und während ich wartete, dass Julian darin fertig wurde, betrat ich unseren Balkon. Eiskalte Luft empfing mich und automatisch glitten meine Hände zu meinen Oberarmen. Mein Blick schweifte über die umliegenden Berge, auf denen der Schnee in der Sonne glitzerte. Wir hatten wirklich unheimliches Glück mit dem Wetter gehabt, denn in den letzten vier Tagen hatte nicht ein einziges Mal eine Wolke die Sonne verdeckt. Hinter mir erklangen Schritte, dann spürte ich, wie eine Decke um mich gelegt wurde und Julian mich von hinten umarmte. "Du erkältest dich noch, wenn du nur in Pullover, Jogginghose und Socken hier draußen stehst", stellte er besorgt fest und ich lehnte mich mit einem leichten Lächeln ein wenig gegen ihn. "Ich hab doch dich, der dann mit einer Decke und einer Umarmung dafür sorgt, dass mir nicht kalt wird." Ich konnte förmlich hören, dass Julian schmunzelte, dann spürte ich seine Lippen auf meiner Wange, wo er mich sanft küsste. "Wir sollten wieder reingehen und uns überlegen, was wir an unserm letzten ganzen Tag hier machen wollen, meinst du nicht?" "Doch." Ich nickte und löste mich gegen meinen Willen von Julian, damit wir zurück ins Zimmer gehen konnten, ohne uns gegenseitig auf die Füße zu treten. Drinnen angekommen schloss ich direkt die Tür zum Balkon und ließ mich dann auf das gemütliche Bett fallen. Leise seufzte ich. "Hier drin könnte ich den ganzen Tag verbringen." "Ich auch", stellte Julian fest, der sich neben mich warf, "Aber wir haben schon den gesamten ersten Urlaubstag in diesem Bett verbracht und jeden weiteren Tag mehrere Stunden. Ich finde, wir sollten heute nochmal das Wetter ausnutzen und einen langen Spaziergang machen." Ich nickte zustimmend und rollte mich auf den Bauch. "Danach möchte ich auf jeden Fall nochmal in den Außenpool." "Einverstanden. Oh, wir haben was vergessen! Wir wollten noch diese wirklich große Badewanne im Badezimmer ausprobieren." Ich konnte das verschmitzte Grinsen auf den Lippen meines Freundes beinahe hören, denn natürlich wollte er, dass wir diese Badewanne zusammen ausprobierten. Ich nickte erneut. "Okay, dann gehen wir zuerst spazieren, anschließend in den Außenpool, dann baden wir gemeinsam und anschließend legen wir uns entweder die restliche Zeit bis zum Abendessen ins Bett oder wir überlegen uns kurzfristig noch was, was wir machen." "Perfekt. Dann mal los."
"Wow." Erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen, wobei sich der Knoten meines Handtuchs löste und meinen nackten Körper offenbarte. Aber ich war viel zu kaputt, um mich darum zu kümmern. Noch immer leicht außer Atem legte ich den Kopf zur Seite und schaute zu Julian, dem es ähnlich ging wie mir. "Das mit dem gemeinsamen Baden war eine super Idee", brachte ich zwischen meinen tiefen Atemzügen hervor und Julian nickte. "Definitiv. Aber wie zur Hölle hast du das mit deinen Beinen gemacht?" Ich konnte nicht verhindern, dass ich kicherte, denn Julian schien ernsthaft beeindruckt zu sein, von dem, was ich in der Badewanne mit ihm angestellt hatte. Schmunzelnd drehte ich meinen Kopf wieder und starrte an die Decke. "Ich bin eben ziemlich gelenkig." "Das ist untertrieben. Du warst der absolute Wahnsinn!" Dieses Mal spürte ich, wie ich leicht errötete, weshalb ich schnell das Thema wechselte. "Du warst aber auch nicht schlecht. Ehrlich gesagt bin ich jetzt so platt, dass ich einfach nur im Bett liegenbleiben möchte bis wir zum Abendessen gehen." Ich hörte es Rascheln und vermutete, dass Julian genickt hatte, was mir seine nächsten Worte bestätigten: "Ich bin absolut deiner Meinung." Ächzend setzte er sich aufrecht hin und zerrte die Bettdecke unter unseren Körpern hervor, sodass er uns zudecken konnte. Lächelnd legte ich mich halb auf meinen Freund drauf und lauschte seinem sich langsam beruhigenden Herzschlag bis ich einschlief.
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Plötzlich zwei Verehrer?
FanfictionFortsetzung von Plötzlich zwei Brüder? Seit fast einem Jahr sind Emily und Julian zusammen und scheinen glücklich zu sein. Doch der Schein trügt, denn immer öfter geraten die beiden in Streit. Emily ist zunächst überzeugt, ihre Beziehung noch retten...