Kapitel 2.

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Jungkook

"Klingt irgend wie beruhigend, findest du nicht? Diese Ruhe..." murmelte ich müde und drehte mich irgend wann auf Jimins Bauch, da ich meinen Kopf wieder dort abgelegt hatte. Wir beide schienen ziemlich schnell müde geworden zu sein. Denn erstens machte frische Luft müde und zweitens war es nicht einfach gewesen, alle Luftmatratzen auf zu pumpen. Denn wir hatten auch die der Eltern aufgepumpt, weshalb wir am Ende auch müde in unserem Zelt verschwunden waren und ich müde auf Jimins Bauch lag.

"Hast du... Dem einen Kerl in deiner Klasse endlich gesagt, dass du einen Crush auf ihn hast?" fragte mich Jimin irgend wann leise, doch ich kicherte nur und schüttelte meinen Kopf, auf Jimins Frage. Jimin dachte wohl immernoch, dass ich auf den neuen Typ in unserer Klasse einen Crush hatte. Nur, weil ich mich gut mit ihm verstand. Wahrscheinlich war Jimin nur eifersüchtig, weil er ja nicht wollte, dass seinen Platz als mein bester Freund jemand anderes annehmen würde. Doch dem würde nie so sein.

"Ogott Nein Jimin. Hoseok ist ein Freund von mir. Wenn jemand einen Crush auf ihn hat, dann du" lachte ich leise und seufzte danach müde, drehte mich etwas und zwar so, sodass ich zu Jimin sehen konnte, der weiterhin an die Decke des Zeltes sah und wahrscheinlich auch nebenher zuhörte, wie unsere Eltern sich draußen unterhielten.

"Natürlich, schieb es auf mich, pah" meinte er gespielt verletzt, doch ich lächelte ihn nur liebevoll an und konnte nicht verhindern, danach wieder leicht zu seufzen. Anscheinend war ich heute etwas sehr in meinen Gedanken.

Vielleicht wusste ich Unterbewusst schon, dass heute der schlimmste Tag meines Lebens werden würde.

"Wollen wir wetten, dass sobald wir zurück sind... Er dich auf ein Date einläd?" meinte ich und so sah Jimin dann auch endlich mal zu mir herunter und schüttelte bloß lachend seinen Kopf. Es hatte gedauert, bis wir beide uns getraut hatten dem anderen zu erzählen, dass wir nicht auf Mädchen standen. Dabei war es irgend wie ja offensichtlich gewesen. Und trotzdem hatten wir so große Angst vor der Reaktion des anderen gehabt, weshalb wir es ziemlich lange geheim gehalten hatten.

Obwohl wir einander vertrauten, war es damals eine ziemlich große Sache. Vorallem, es dann auch noch unseren Eltern zu erzählen. Wir haben an dem Tag einen ganzen Abend miteinander telefoniert und uns darum gestritten, wer es als erstes sagen sollten. Bis wir einfach aufgelegt haben und uns entschieden hatten, es beide, sofort unseren Eltern zu sagen.

Die uns beide immer unterstützen würden. Und jetzt war es normal darüber zu reden, welche Jungs wir heiß fanden, immerhin waren wir jetzt auch um einiges älter.

"Jaja... Natürlich -" doch Jimins Satz wurde unterbrochen, als man auf einmal einen hellen Schrei hören konnte. Wir waren uns nicht sicher, von wem er kam, aber wir beide schreckten sofort auf und sahen uns mit großen Augen an. Anscheinend waren wir uns nicht sicher, ob das, was wir gehört hatten, überhaupt echt war, oder wir uns bloß verhört hatten, nach dem Thema, über welches wir zuvor geredet hatten.

Doch da wir es anscheinend beide gehört hatten, war es auf einmal anders. Ich hatte unglaubliche Angst, vorallem, als man auf einmal mehr hören konnte, als nur den Schrei von einer unserer Mütter. Man konnte Schritte hören, andere, komische Geräusche, die ich mir nicht erklären konnte. Und da unser Zelt zu war konnte man bloß Schatten erkennen, die so schnell an uns vorbei huschten, sodass ich nur schwer schlucken konnte und versuchte, mich zu beruhigen.

"Jimin?" flüsterte ich leise, doch der ältere atmete nur leise, als ob er nicht wollte, dass jemand ihn hören konnte. Es klang draußen fast so, als ob irgend jemand kämpfen würde, die anderen Geräusche wollte ich garnicht erst durch meinen Kopf gehen lassen. Es klang schrecklich, wie in einem Horrorfilm, weshalb mein Herz immer schneller schlug und ich eine unglaubliche Angst bekam.

Ich musste hier raus. Wenn ich nicht gleich aus diesem Zelt kommen würde und Luft holen könnte, dann würde ich hier drin kollabieren.

"Nein, Jungkook! Bleib hier drin!" hauchte Jimin leise, da er nicht wollte, dass man uns hörte, doch ich zitterte am ganzen Körper und krallte mich in das Handgelenk des älteren, der mich genau so voller Angst musterte, wie ich ihn. "Ich... Kann nicht atmen..." keuchte ich, konnte die Angst in meinem ganzen Körper spüren und ich hoffte so sehr, dass das hier einfach nur ein Alptraum sein würde und ich bald wieder aufwachen würde... Ich wollte hier weg, ich wollte hier raus und egal wie viel Angst ich hatte, ich hielt es keine Sekunde länger in diesem Zelt aus.

Nicht bei all dem, was ich hörte.

"Jungkook beruhig dich!" meinte Jimin, wieder so leise wie er konnte, doch ich entriss mich aus dem Griff des älteren, der mich aufhalten wollte, aus dem Zelt zu gehen, doch ich konnte nicht mehr. Zudem hatten die Geräusche aufgehört, weshalb ich so schnell ich konnte das Zelt öffnete und heraus kletterte. Und endlich konnte ich wieder Atmen.

Es war als ob das Zelt mir gerade die Luft zu geschnürt hatte, weshalb ich unglaublich froh war, wieder atmen zu können. Doch verstand ich erst im nächsten Moment, was passiert war.

Denn erst dann erkannte ich die Körper unserer Eltern, die zuvor an dem Feuer gesessen hatten. Ich stand ganz langsam auf, kletterte aus dem Zelt und wusste in dem Moment auch nicht, was mit Jimin war. Ich war vollkommen auf das vor mir fokussiert. Denn unsere Eltern lagen am Boden, überall mit offenen Wunden die aussahen, als hätte sie jemand gebissen, weshalb ich meine Augen sofort weiter aufriss und nicht verhindern konnte, dass meine Augen glasig wurden.

Das hier war ein Traum... Ich würde gleich wieder aufwachen, ganz sicher...

"N-nein..." wimmerte ich leise, doch bald konnte ich garnichts mehr wimmern. Denn ich wurde auf einmal gepackt und etwas hinter das Zelt gezogen, weshalb ich sofort wusste, dass es nicht Jimin war. Und ich versuchte ja, mich zu wehren, trat mit meinen Füßen umher, aber ich konnte, aufgrund meiner Tränen sowieso nichts mehr erkennen. Und sprechen konnte ich auch nicht mehr.

"Jimin! Lauf weg!" war das letzte was ich rief, ehe ich spürte, wie mich die zwei starken Arme noch näher an seinen Körper zogen und im nächsten Moment zog sich so ein ziehender und unerträglicher Schmerz durch meinen Körper, der so schrecklich war, sodass auch ich nur schreien konnte. Ich versuchte immernoch, mich zu wehren, doch es fühlte sich so an, als würde mich jemand beißen. Als hätte jemand seine Zähne tief in meinem Hals versenkt, weshalb ich irgend wann nicht einmal mehr wimmern konnte.

Alles was mir durch den Kopf ging war dieser unerträgliche Schmerz, der mir letztendlich auch die Sicht und später mein Bewusstsein raubte.

Bitte lass Jimin entkommen sein...

Bitte..

Bitte...


~

Mein Armer Kookie... M'sorry...

Love Deadly // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt