Kapitel 5.

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Jungkook

"Du siehst nicht unbedingt glücklich darüber aus, dass dich jemand dort raus geholt hat" kam es von dem Mann, dessen Namen ich immernoch nicht kannte und der mich gerade eben gekauft hatte. Wir saßen derweil in seinem Auto und ich seufzte bloß, denn was hatte er bitte erwartet?

"Ich kenne dich nicht... Außerdem hast du mich gerade gekauft, als wäre ich ein Objekt... Zudem sind meine Eltern gestorben und ich... Ich bin ein Monster..." hauchte ich am Ende, doch der Mann neben mir seufzte nur leise und startete den Motor von seinem Auto. Ich wusste ja nicht, was der Vampir anderes erwartet hatte, aber das hier war die Wahrheit.

"Wie viel hast du überhaupt bezahlt? 100? Dafür, dass du mir so oft wie du willst mein Blut aussaugen und mir weh tun kannst?" fragte ich, fast etwas eingeschnappt, weshalb der Vampir sein Auto noch stehen ließ, damit er sich zu mir drehen konnte und musterte mich leicht streng, aber auch mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Wobei ich nur seufzen konnte. Ich war müde und mir ging es scheisse. Und ich hoffte einfach, dass er mich mindestens heute alleine trauern lassen würde...

"Nicht hundert, kleiner. Ich habe für dich 150.000 Euro ausgegeben." erklärte er mir und so weitete ich meine Augen ein wenig, doch ließ meinen Körper sofort wieder in den Sitz des Autos fallen und schloss für eine kurze Zeit meine Augen. Auch wenn es eigentlich schrecklich war. Denn sobald ich meine Augen schloss, sah ich nur wieder die Leichen Jimins und meiner Eltern vor mir... Wie gerne ich jetzt einfach dort wäre...

"Übrigens, du bist noch kein Monster. Du hast nicht den Drang, Blut zu trinken. Noch bist du ziemlich menschlich, nur mit unglaublich gutem Blut." hörte ich es auf einmal von dem Mann neben mir, der mir seinen Namen immernoch nicht genannt hatte. Also seufzte ich wieder nur leise und öffnete meine Augen. Und ich versuchte, ohne, dass er es mit bekam, die Tränen die sich in meinen Augen gebildet hatten, weg zu wischen.

"Vielleicht hörst du ja auf zu weinen, wenn ich dir sage, dass ich noch eine Überraschung für dich habe." sagte er und hielt dann nach einer Weile einfach an, weshalb ich ihn etwas verwirrt ansah, doch wir waren schon bei einem Haus angekommen, welches ich sehen konnte, als ich raus sah.

"Kannst du mich zumindest ansehen, wenn ich mit dir rede?" meinte er, dieses Mal etwas ungeduldiger, weshalb ich tat was er sagte und ihn ansah. Er hatte eigentlich ein wirklich schönes Gesicht und seine Augen gefielen mir auch, allgemein sah er echt gut aus... Und so jung, dabei war er wahrscheinlich schon uralt, immerhin war er ein Vampir.

"Also. Ich bin in deinen Augen womöglich ein Monster und das soll mir recht sein, aber du darfst dir noch einen Wunsch aussuchen. Und egal was es ist, ich werde ihn dir erfüllen. Das Geld spielt keine Rolle und was es ist spielt auch keine Rolle. Nur kannst du dir natürlich nicht wünschen, dass ich dich gehen lasse." erklärte mir der Vampir und ich war mehr als nur überrascht, dass diese Worte gerade seinen Mund verlassen hatten.

Ich hatte damit gerechnet, dass er mich in einen Keller sperren würde und ich mein restliches Leben in der Dunkelheit verbringen würde, aber ich konnte mir etwas aussuchen. Einen letzten Wunsch, den er mir erfüllen würde und ich musste garnicht einmal darüber nachdenken, als ich an das Blatt in meiner Hose dachte, welches ich zuvor geschrieben hatte.

All die Sachen die ich machen wollte, bevor ich sterbe.

"Wir reden später darüber, wenn ich dir alles gezeigt habe und du dich etwas ausgeschlafen hast, ja? Ziemlich ähnlich wie du, bin ich auch müde. Und auch als Vampir muss ich schlafen, also lass uns rein gehen." meinte der Vampir, doch bevor er gehen konnte griff ich noch einmal nach seinem Handgelenk, auch wenn ich es garnicht wirklich wollte.

Aber egal wie gut er aussah, ich hatte dennoch etwas Angst vor ihm. Oder eher davor, was er alles tun würde. Ich wollte nicht dieses ganze Jahr voller Schmerzen leben, weshalb ich ihn ängstlicher ansah, als ich wollte.

"Bitte versprich mir, dass du mir nicht weh tust... Wenn du mein Blut trinkst dann bitte... Tu es... Vorsichtig..." hauchte ich hilfloser als ich wollte, denn ich wollte nicht so klingen. Ich wollte stark sein und das hier entsprach überhaupt nicht meinem Typ. Denn ich war zwar etwas schüchtern, aber ich war nicht hilflos. Doch nach all dem, was in den letzten zwei Tagen passiert war, fühlte ich mich einfach schrecklich.

Ich musste so viel verarbeiten, wusste aber nicht wie...

Doch er nickte nur verstehend und entriss sich nicht aus meinem Griff oder machte mir Angst. Er schien mir allgemein anders zu sein, als ich dachte, dass er sein würde. Immerhin war er anscheinend ein Vampir... Und so jemand konnte doch nur ein Monster sein... Außerdem hatte er mich gekauft... Wie ein Objekt... Und trotzdem war er netter zu mir, als ich dachte.

"Ich bin kein masochist, auch wenn ich ein Vampir bin. Und vielleicht widerspricht es damit, dass ich dich gekauft habe, aber ich habe dich nicht geholt, um dir weh zu tun. Aber jetzt steig aus, sich so zu unterhalten ist nicht die feine Art, Jungkook" erklärte er und so weitete ich meine Augen überrascht, da er auf einmal meinen Namen wusste.

"Wieso darfst du meinen Namen wissen, aber ich deinen nicht?" fragte ich neugierig, doch der Vampir lachte nur, entfernte sich aber dann von mir und deutete mir, aus dem Auto aus zu steigen. Was ich eigentlich ja vor hatte, weshalb ich es auch tat, doch ich wollte immernoch eine Antwort von dem Mann, der bis jetzt eigentlich ganz okay zu mir gewesen war. Anders, als ich mir einen 'Entführer' vorgestellt hatte.

Und eigentlich hätte ich gerade abhauen können, doch wenn ich ehrlich war, wollte ich einfach nur schlafen und etwas essen... Und eine Antwort...

"Mein Name ist Kim Taehyung. Und bei mir wirst du wohl dein letztes Lebensjahr verbringen."

~

Hehe ;)

Love Deadly // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt