Kapitel 46.

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Jungkook

Zufrieden stieg ich aus dem großen Bett aus und war gerade dabei, mich anzuziehen. Gestern war, wie eigentlich jeder Tag mit ihm unglaublich schön gewesen und zwar so schön, sodass ich mir eigentlich gar keinen Tag mehr ohne ihn vorstellen konnte. Hätte mir am Anfang jemand gesagt, wie ich mal fühlen würde, hätte ich denjenigen wahrscheinlich ausgelacht.

Aber jetzt war ich glücklich. Also sammelte ich ein paar Klamotten zusammen und leihte mir Taehyungs Jacke aus, da mir nicht wirklich warm war. Eigentlich war mir etwas kalt, aber mit seiner Jacke würde sich das ziemlich schnell ändern. Auch wenn sie mir ein kleines bisschen zu groß war, sie gefiel mir. Vorallem gefiel mir natürlich, dass es seine war.

"Kommst du? Immerhin habe ich heute etwas wirklich besonderes für dich geplant... Auch wenn ich weiß, dass du am Anfang Angst davor haben wirst" schmunzelte Taehyung und auch wenn ich noch nicht genau wusste, was er meinen könnte, freute ich mich eigentlich schon darauf. Was hieß eigentlich. Ich freute mich sehr darauf, egal was er mit mir machen würde. Es gefiel mir jedes Mal.

Also wollte ich mich gerade ins Bad begeben, um mich noch etwas frisch machen zu können, da spürte ich etwas papierartiges in der Tasche von Taehyungs Jacke und auch wenn es mich vielleicht nichts anging, holte ich das Stückchen Papier heraus und sah es mir genau an. Und konnte kaum glauben, was ich in der Hand hielt.

Ich musterte den ausgeschnittenen Zeitungsartikel und las ihn mir vollkommen durch, auch wenn ich anhand des Bildes schon vieles wusste. Mehr, als ich vielleicht wollte... Wieso hatte Taehyung das hier bei sich?

"Jungkook?" hörte ich es überrascht und abwartend von Taehyung, der in das Bad gekommen war und trotzdem sah ich nicht zu ihm, sondern starrte mit Tränen in den Augen auf das Papier in meiner Hand und versuchte mich etwas zu sammeln.... Wieso hatte er das... Wieso hatte er das in seiner Tasche?

"W-wieso... Hast du D-das bei dir?" fragte ich und musste nach meinen Worten erst einmal schwer schlucken. Mein Herz schlug unglaublich schnell und ich hatte Angst vor dem, was er sagen würde. Ich wollte es nicht hören. Ich wollte nicht hören, ob das, was ich dachte, tatsächlich der Wahrheit entsprach. Ob er es mir von Anfang an verheimlicht hätte... Und ob das hier... Einfach nur gespielt war. Was hiervon echt war, ich hatte keine Ahnung mehr, was ich fühlen sollte. Ich war so unendlich durcheinander und spürte schon, wie mir die Tränen in die Augen schossen.

Ich hatte Angst... Angst, dass das was ich dachte, tatsächlich wahr wäre... Etwas, dass alles zerstören würde.

"Jungkook..." sagte er und seufzte selbst leise, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf, hielt das Papier in meiner Hand etwas fester als zuvor und spürte, wie meine Hände sich zu Fäusten ballten. Er sollte mich nicht so ansehen, als würde er um mich besorgt sein. Denn wenn das wahr war... Was ich dachte...

"Sag es mir. Hör auf mich so anzusehen, als würde ich dir etwas bedeuten und sag es mir, Taehyung" erklärte ich ihm und sofort veränderte sich etwas in seinem Gesichtsausdruck. Er musterte mich zwar immernoch mit diesem mir so bekannten, liebevollen Funkeln in den Augen, doch er sah emotionsloser aus, als ich dachte. Selbst wenn ich ihm anscheinend wirklich wichtig war, ich wollte es hören.

"Ich bin der Grund, wieso du so bist, wie du jetzt bist. An dem Abend, an dem du Campen warst, haben sich ein paar Vampire dazu entschieden, euch zu überfallen. Ich wollte, dass sie aufhören. Aber ich... Ich konnte mich nicht zurück halten. Als ich dich riechen konnte, in dem Moment, als du aus dem Zelt gekommen warst, hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Und so konnte ich nicht anders. Ich hatte nicht vor, dich zu einem Vampir zu machen, geschweige denn dich in diese Lage zu bringen. Aber ich wusste in dieser Nacht nicht mehr, was ich tat. Und als ich dich dann am nächsten Tag gesehen habe, weil ich sicher stellen wollte, dass ich dir das nicht angetan hatte... Konnte ich wieder nicht anders als dich mitzunehmen." erklärte er und seufzte danach leise, doch ich spürte sofort die vielen Tränen, die meine Wange herunter liefen und wie ich meine Hände immer mehr zu Fäusten ballte.

"Sag es... Sag mir ganz genau, was du an dem Abend mit mir getan hast, Taehyung." raunte ich wütend und spürte immer mehr Tränen meine Wange herunter rollen. Ich hatte nicht mehr die Kontrolle über das, was ich fühlen wollte. Denn ich spürte so vieles auf einmal, aber wusste im Endeffekt nicht, was ich tatsächlich fühlte.

Ich war... So durcheinander und doch wollte ich es wieder hören. Was er wirklich an diesem Abend mit mir getan hatte. Dass diese Vampire der Grund waren, wieso meine Eltern tot waren und auch wenn er sie abhalten wollte. Er hatte mich getötet. Mich...

"Ich habe dich getötet. Weil ich nicht mehr damit aufhören konnte, dein Blut zu trinken. Dabei ist zu viel meines Vampir Giftes in deinen Körper gelangt und du bist aufgewacht, in der Transformationsphase zu einem Vampir. Immernoch größtenteils menschlich und dennoch nicht mehr lebendig. Das habe ich getan, Jungkook. Und dann habe ich dich gekauft, weil ich von deinem Blut nicht genug bekommen konnte. Es gibt keine Entschuldigung dafür, deshalb wirst du auch keine bekommen. Denn ich war mir bewusst, dass ich dich wegen deines Blutes kaufen würde. Weil... Du mir nicht aus dem Kopf gegangen bist" erklärte er es mir ein weiteres Mal, doch ich spürte nur immer und immer wieder, wie mehr Tränen meine Wange herunter rollten und wie hilflos ich mich fühlte.

Weil ich so viel auf einmal spürte und einfach nur einen klaren Kopf haben wollte. Ich hatte Angst, war traurig und irgend wie auch wütend, aber nicht, weil er mich getötet hatte. Mir war nicht genau klar, worauf ich sauer war, vielleicht war ich es ja garnicht, aber gerade war ich derjenige, der keine Kontrolle hatte.

Ich wusste nicht, was ich wirklich fühlte.

Aber er. Er schien es zu wissen.

~

Yeah hab doch gesagt, dass es hier nach Drama reicht

So here it is O.o

Love Deadly // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt