Love Deadly // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

Kapitel 11.

Jungkook

Leise saß ich in Taes Auto und starrte aus dem Fenster, musterte all die Autos die an uns vorbei fuhren und die Landschaft, die an uns vorbei zog. Nur irgend wie erinnerte mich das ganze an die Fahrt zum Campen... Eigentlich ein Tag, der ein unglaublich schöner in meinem Leben werden sollte, aber am Ende endete er im Desaster.

Und wurde zum schlimmsten Tag in meinem Leben. Nach dem Tag hatte sich in meinem Leben alles so sehr verändert, sodass ich jetzt einem Vampir 'gehörte', der mein Blut trinken könnte, wann er es wollte. Aber zumindest tat es nicht weh... Nur fühlte es sich anders an, als ich dachte. Viel intensiver und so viel... Intimer...

Aber zum Glück fuhren wir nicht so lange. Anscheinend schien das Haus meiner Eltern nicht so weit weg zu sein, wie ich gedacht hatte. Und somit würde die Fahrt nicht so lange dauern, worüber ich ziemlich froh war. Denn diese Fahrt erinnerte mich nur an all das schlimme, was in dieser einen Nacht passiert war...

"Du hörst auch nie auf, darüber nachzudenken oder?" hörte ich es seufzend von dem Vampir, der einfach nur weiter fuhr und so drehte ich meinen Kopf dann irgend wann wieder zu ihm und musterte ihn von der Seite, da er nicht zu mir sah. Aber jedes Mal, wenn ich ihn ansah, konnte ich nicht aufhören darüber nachzudenken, wie perfekt er eigentlich aussah.

Es war unfair. Dass ein Monster, ein Vampir so unglaublich perfekt aussah. Seine helle Haut sah wunderschön in der Sonne aus und sein Gesicht war makellos. Es gab nichts, was in seinem Gesicht nicht passte. Alles war perfekt, mir fiel nichts auf, was nicht perfekt war. Wahrscheinlich würde sein Körper noch unbeschreiblicher sein...

"Ich kann sicher nicht einfach damit aufhören, daran zu denken, wie ich Jimins und meine toten Eltern gesehen habe. Und Jimin... Mein bester Freund, ich habe keine Ahnung ob er lebt, oder auch tot ist, wie die anderen... Oder ob ihm.. -" "Das selbe passiert ist, wie dir." beendete der Vampir meinen Satz, doch ich seufzte nur und nickte. Denn es stimmte. Ich hatte keine Ahnung, ob ihm das selbe passiert war. Was ich nicht hoffte... Denn falls ich tatsächlich noch Glück mit Taehyung hatte, wollte ich nicht, dass es Jimin schlecht ging. Dass er... So schlimm behandelt werden würde, wie Taehyung gesagt hatte.

"Wenn du willst finde ich heraus, wo Jimin ist. Wenn er noch lebt. Ist natürlich deine Entscheidung, aber wenn es etwas ist, dass du wissen willst, bevor du stirbst, dann kann ich sehen, was ich tun kann" erklärte der Vampir und zuckte mit den Schultern. Und gerade war ich wirklich froh, dass er mich nicht sehen konnte, da er Auto fuhr. Denn ich lächelte, ziemlich breit sogar und konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in meinen Augen sammelten.

Das war das erste, in einer ganzen Weile, dass mich glücklich machte. Denn egal was mit Jimin passiert wäre, ich wollte es wissen. Damit ich ihm helfen könnte, oder um ihn trauern könnte. Und wenn er Leben würde... Würde ich ihn unbedingt wieder sehen wollen...

"Ja... Bitte..." hauchte ich fast und sah aus dem Fenster und schluckte schwer, mit den vielen Tränen in meinen Augen. Ich wollte nicht, dass er zusah, wie ich weinte. Um meinen besten Freund, da ihm wahrscheinlich nur ein dummer Spruch oder so einfallen würde. Ich ließ die Tränen einfach meine Wange herunter fallen und musterte das Haus, in dem ich groß geworden war. Direkt neben Jimins...

Denn wir waren gerade angekommen, weshalb sich der Vampir erst jetzt zu mir drehte und mich musterte, was ich durch die Scheiben erkennen konnte, als ich eigentlich heraus sah.

"Du weinst?" fragte er, fast etwas besorgt, weshalb ich mich sofort zu ihm umdrehte und ihn mit leicht verheulten und leicht geweiteten Augen ansah. Seine Reaktion verwunderte mich ein wenig. Da er tatsächlich besorgt aussah, weil ich weinte. Dabei hatte ich damit gerechnet, dass er mich deshalb aufziehen würde.

"Jimin ist mir wichtig... Sehr sogar... Ich will einfach nur wissen, was mit ihm passiert ist... Und es macht mich glücklich, dass du mir hilfst. Auch wenn ich dir nicht vertraue, ich bin dir dankbar..." hauchte ich wieder fast und senkte meinen Blick, doch der Vampir legte zwei seiner Finger unter mein Kinn und hob es mal wieder an, damit ich tief in seine dunklen Augen sehen konnte. Aber ich spürte keine Angst, egal wie tief seine Augen schienen... Fast wie ein Ozean, dessen Boden man nicht sehen konnte, da er sich so weit entfernt von der Oberfläche befand.

"Hast du niemanden in deinem langen Leben gehabt, der dir so wichtig war?" fragte ich, doch bereute meine Frage tatsächlich ein wenig, als ich den Gesichtsausdruck des älteren ansehen konnte. Da ich ihm gerade so tief in die Augen sah, erkannte ich fast etwas Schmerz in diesen, auch wenn er versuchte, ihn vor mir zu verstecken.

Der Vampir versteckte einiges vor mir.

"Vielleicht. Jetzt lass uns rein gehen. Sehen soll dich übrigens auch nicht unbedingt jemand, also zieh dir deine Kapuze über, ja?" meinte er nur und ging meiner Frage damit aus dem Weg, doch ich seufzte nur leise, entschloss mich aber, noch einmal nach dem Handgelenk des Vampirs zu greifen und hielt ihn somit davon ab, aus dem Auto zu steigen. Egal wie viel Angst ich vor seiner Reaktion hatte. Vor dem Mann selbst hatte ich keine Angst. Wieso auch immer...

"Er ist mir wirklich wichtig... Und ich denke du verstehst mich... Ich werde trotzdem, egal was passiert nicht abhauen, ich will nur wissen, ob er lebt, damit ich... Um ihn trauern kann, oder ihn... Ein letztes Mal sehen darf" erklärte ich mit gesenktem Blick, doch der Vampir musterte mich nur und nickte verstehend. Und in diesem Moment schien ich wirklich einen Punkt in dem Vampir getroffen zu haben, der mir zeigte, dass er doch irgend wie noch menschlich war...

Das er zumindest noch etwas fühlte.

"Gut. Aber ich kann dir nichts versprechen, Jungkook. Und wenn er tot ist, kann ich auch nichts mehr für ihn tun, also hoffe ich, ist dir bewusst, dass ich die Antwort, die du bekommen wirst, nicht beeinflussen kann. Und du mit dieser Leben musst, nicht ich."