Jungkook
Seufzend begab ich mich aus dem Bad, nachdem ich mich umgezogen hatte und erkannte, dass auf diesem Schreibtisch ein Blatt und ein Stift lag. Wieso war mir egal, aber wenn ich eins wusste, dann das, egal ob ich sterben würde oder nicht, ich immernoch viele Wünsche hatte... Sachen, die ich machen wollte, die ich sehen wollte, auch wenn ich es wahrscheinlich nicht mehr können würde.
Es fühlte sich aufbauend an, einfach nur daran zu denken, Sachen aufzuschreiben, die ich noch machen wollte. Selbst wenn ich sie nicht mehr machen dürfte, es fühlte sich besser an als all das, was ich gerade fühlte. Also setzte ich mich an den Tisch, nahm das Blatt und zog es direkt vor mich, ehe ich den Stift in die Hand nahm und einfach anfing, Sachen aufzuschreiben.
Sachen, die ich machen wollte, bevor ich verkauft oder sogar sterben würde. Keine Ahnung, was der Mann, oder die Frau, die mich kaufen würden, mit mir tun würden. Ich versuchte einen Moment nicht darüber nachzudenken und schrieb einfach Sachen auf, die mir so in den Kopf kamen. Manchmal waren es Sachen wie von einer Klippe springen, doch ich wollte auch endlich meinen ersten Kuss haben... Am besten ganz oben auf einem Riesenrad, so wie in Filmen... Oder mal nackt, irgend wo baden gehen, oder einfach mal den Sonnenuntergang an einem Strand genießen.
Also schrieb ich all diese Sachen auf, bis ich auf einmal wieder Schritte hörte. Ich faltete also das Blatt und ließ es in meiner Hosentasche verschwinden, ehe ich so schnell ich konnte aufstand und schwer schluckend in dem Raum stand und den Mann musterte, der vorhin schon einmal hier rein gekommen war.
"Los, beweg dich. Wenn ich dich heute nicht verkaufen kann, schläfst du draußen." drohte mir der Mann und packte mich an meinem Oberarm, um mich hinter sich her in eine Art Saal zu ziehen, wo auch noch andere waren, die bloß den Boden anstarrten und sich garnicht erst trauten, ihren Blick zu heben.
Also seufzte ich wieder nur und ließ mich still von dem Mann hinter her ziehen, der mich neben irgend jemand anderen stellte, der mich nicht einmal ansah sondern einfach nur auf den Boden sah, weshalb ich selbst meinen Blick auch ein wenig senkte.
"Sieh ihnen nicht in die Augen, hast du verstanden?" raunte der Mann fast wütend und so nickte ich verwirrt, doch ich tat ganz sicher nicht, was er mir gesagt hatte. Er mag mich zwar entführt haben, doch er bestimmte nicht darüber, wie ich mich verhalten würde.
Und dann stand ich da. Fast den ganzen Tag, so fühlte es sich zumindest an, bis ich auf einmal einen Mann erkannte, der sich die meisten nicht einmal genau ansah. Er trug einen schwarzen Mantel und war ziemlich groß, weshalb ich es einfach nicht schaffte, meinen Blick von ihm zu nehmen. Der Mann sah anders aus als die anderen, die vor ihm hier waren. Ich konnte es nicht genau beschreiben, aber er fiel in der Menge der ganzen Menschen hier auf. Auch wenn ich es verhindern wollte, gerade bei all dem, was ich gerade fühlte.
Also senkte ich meinen Blick auch wieder, doch nicht lange. Denn irgend wann stand jemand vor mir und hob mein Kinn an, hielt es aber sanfter fest, als ich gedacht hatte.
"Du hast keine Angst vor mir, sonst hättest du mich nicht so angestarrt, kleiner Junge. Und außerdem... Riechst du besser als die anderen. Da die Angst deinen Geruch nicht verpestet" hörte ich es von dem Mann vor mir, der so eine dunkle Stimme hatte, sodass sie fast schon wie eine Welle durch meinen Körper fuhr. Vielleicht war das nur eine komische Vampir Wirkung, die er auf mich hatte. Auch wenn das... Immernoch unglaublich surreal war. Und mich nur daran erinnerte, was die letzte Nacht passiert war.
"W-wie bitte?" fragte ich verwirrt, was den Mann vor mir nur schmunzeln ließ. Er drehte meinen Kopf ein wenig, sah mir dennoch die ganze Zeit in die Augen und ließ erst dann von mir ab. "Du hast keine Ahnung, was mit dir passiert ist. Kann das sein?" fragte mich der Kerl und obwohl ich eigentlich einfach nur still sein wollte, nickte ich dennoch.
Ich musste aussehen, wie eine Leiche. Da ich unglaublich viel geheult hatte und außerdem war ich auch ziemlich müde. Und trotzdem starrte mich der Mann vor mir dauerhaft an, weshalb es mir schon fast ein wenig unangenehm war.
"Du bist gerade in der Phase, in der du zu einem Vampir wirst, kleiner. Und genau in der Zeit schmeckt das Blut am besten. Das ganze hält aber nur ein Jahr an. Danach stirbst du, wenn du dich nicht zu einem Vampir verwandeln willst. Deshalb bist du hier, um an einen reichen Vampir verkauft zu werden, nur aufgrund deines Blutes." erklärte mir der Mann, der anscheinend ein Vampir war, doch ich konnte nicht einmal mehr etwas dazu sagen, da stand der Kerl neben mir, der mich hier her verschleppt hatte.
"Wollen sie ihn haben? Er ist gerade erst zu einem Vampir geworden. Es hält also noch ein ganzes Jahr an" meinte der Mann zu dem vor mir, der nur zufrieden schmunzelte und mir dabei tief in die Augen sah. Und egal wie verachtend das ganze hier war, dass ich wie ein Objekt verkauft wurde, schien er mir etwas besser als die anderen Männer, die hier schon vorbei gelaufen waren und manche sogar geschlagen hatten. Vor ihm hatte ich, komischerweise keine Angst. Egal was er war und was so jemand wie er meinen Freunden und meiner Familie angetan hatte.
"Ja, genau das will ich. Ich kann froh sein, dass du überhaupt noch hier stehst. Und du brauchst ein Bett. Wenn du noch länger hier stehst, kippst du um und ich will nicht wissen was dieser Mann dann mit dir machen würde. Also, egal wie hoch der Preis, er gehört mir."
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Love Deadly // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfic𝐵𝑒𝑖 einem Camping Wochenende änderte sich Jungkooks Leben komplett. Seine Eltern wurden getötet und sein Freund ist verschwunden... Und Jungkook? Jungkook sollte eigentlich auch tot sein. Doch war er es nicht. Er befand sich in der Transformation...