Kapitel 48.

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Taehyung

Verwirrt wachte ich auf, mit dem jüngeren in meinen Armen, der leise vor sich her schluchzte. Er drückte sich immer wieder eng an meinen Körper, wandte sich neben mir in dem Bett und wimmerte leise vor sich her. Und als ich mich auf seine Gedanken konzentrierte wusste ich auch sofort, wieso. Weshalb ich den Mensch etwas näher an mich heran zog und meine Hand sanft an seine Wange legte, damit er aufwachen und mich ansehen würde.

"Hey Jungkook... Es ist alles okay... Es war nur ein Traum, okay? Du bist jetzt in Sicherheit..." flüsterte ich leise und auch wenn es mich vorhin gewundert hatte, dass er tatsächlich in einem Bett mit mir schlafen wollte, wunderte es mich jetzt nicht mehr. Er hatte die ganze Zeit wieder von der Nacht geträumt, in der seine Eltern umgebracht wurden. Aber es war nicht einmal der Moment in dem er von mir umgebracht wurde, der kam oder der ihm Angst machen könnte. Im Gegenteil.

Er dachte bloß daran, wie er seine Eltern auffinden musste und die, seines Freundes. Über den er sich immernoch unendlich Sorgen machen musste, doch ich konnte leider noch nichts über ihn finden. Egal wie gerne ich wollte. Und trotzdem wunderte es mich, dass er bloß darüber einen Albtraum hatte und ich nicht einmal darin vorkam.

"T-Taehyung I-ich... Ich dachte... I-ich dachte I-ich kann es I-irgend wann v-vergessen..." wimmerte er leise, doch ich setzte mich nur ein wenig mit ihm auf, schlang meine Arme um seinen Körper und zog ihn wieder so nahe an meinen Körper, sodass er seinen Kopf gegen meine Schulter lehnte und leise gegen diese weinte, während ich meine Hand vorsichtig und liebevoll an seinen Hinterkopf gelegt hatte.

"Es ist okay, Jungkook. Sie sind deine Eltern... Du wirst niemals ganz vergessen, was in der Nacht passiert ist..." flüsterte ich leise und er drückte sich dabei, wie vorhin noch etwas näher an mich, doch ich ließ ihn. Auch wenn mir so eine körperliche Nähe immer unangenehm gewesen war, mit ihm war es anders. Und ich wollte für ihn da sein, dass war ich ihm schuldig.

"A-aber es ist meine Schuld? D-du hättest S-sie aufgehalten, D-du hättest S-sie gestop-gestoppt, wäre I-ich nicht D-da gewesen..." wimmerte er auf einmal und so riss ich meine Augen sofort weit auf und schob den weinenden Jungen ein wenig von mir, um seine hoch roten und verweinten Augen zu sehen. Meine Hände hatte ich an seine Wangen gelegt, um ihn so intensiv wie möglich ansehen zu können.

"Hör auf. Wieso denkst du, dass es deine Schuld ist, Jungkook? Wenn dann, ist es meine. Denn ich habe mich nicht zusammen reißen können und dich umgebracht. Du bist nicht Schuld am Tod deiner und Jimins Eltern. Schuld daran sind die Vampire, die deine Eltern in dieser Nacht überfallen haben. Und niemals, niemals bist du daran Schuld. Hast du verstanden?" meinte ich zwar streng, dennoch liebevoll und sah tief in die traurigen Augen des Menschen, der anscheinend anders fühlte, als ich gedacht hatte.

Da er sich selbst die Schuld gab. Für etwas, wofür er am wenigsten konnte. Er konnte nichts dafür, dass ich mich in dieser Nacht nicht unter Kontrolle hatte und das ganze nicht verhindern konnte. Auch wenn diese drei Vampire sowieso viel stärker gewesen wären, als ich alleine. Viel hätte ich nicht tun können. Aber stattdessen hatte ich einen so wundervollen und hübschen Jungen umgebracht.

Und war im Endeffekt so egoistisch, ihn bei mir zu behalten. Weil ich ihn so sehr wollte. Und es ließ mich unbeschreibliches fühlen, wenn ich daran dachte, dass er mich tatsächlich liebte. Womit ich niemals gerechnet hatte, egal was wir alles getan hatten. Zwar war ich sein erster Kuss und sein erstes Mal, dennoch hatte ich niemals damit gerechnet, dass sich der Mensch, dessen Eltern von Vampiren getötet wurde, sich in so einen Vampir wie mich verlieben würde.

"Hast du mich verstanden, Jungkook?" fragte ich ihn dennoch ein weiteres Mal, da er mir immernoch nicht geantwortet hatte. Doch er fing an, sich endlich zu beruhigen, atmete etwas regelmäßiger und schluckte einmal schwer, als er aufgehört hatte zu weinen. Was ich sowieso nicht gerne bei ihm sah. Ich hasste es, ihn weinen zu sehen. Da ich alles aus dem Weg räumen wollte, all die Gründe, wieso er sich so fühlte.

"T-Taehyung... D-danke... Was du... Alles für mich g-getan hast... Ich weiß, ich war vorhin sauer auf d-dich... W-weil ich nicht wusste, was ich fühlen sollte... A-aber ich b-bin dir dankbar... O-ohne dich wäre ich... Taehyung ich bin froh, dass ich dich habe... U-und dass ich dieses eine Jahr noch habe... M-mit dir... W-weil ich niemand anderen will... Nur dich..." sagte er und schluckte danach ein weiteres Mal schwer.

Ich hatte meine Hände immernoch an seinen Wangen und musterte den wunderhübschen Jungen vor mir aufmerksam, dessen Haut etwas im Mondlicht schien, was unglaublich schön aussah. Jungkook war sowieso ein Mensch, der mich verblüffte. Selbst nach all dem, was ihm passiert war, war er weiterhin so ein hübscher und unschuldiger Mensch. Kein einziges Mal hatte er an Rache gedacht, egal wie sehr er getrauert hatte.

Er verwunderte mich. Und ich wusste, dass ich eine Menge von diesem Mensch vor mir lernen konnte.

"Fuck... Du machst mich verrückt, Jungkook..." raunte ich aber auf einmal, da ich mich nicht mehr zurück halten konnte. Ich hatte mich, ohne Vorwarnung zu den Lippen des immernoch leicht fertigen Jungen vor gebeugt und einen liebevollen, leidenschaftlichen, dennoch nicht all zu langen Kuss auf den perfekten Lippen von Jungkook platziert, um ihm zu zeigen, wie sehr er mich fertig machte.

"Und weißt du was? Ich will auch niemand anderen. Egal wie lange ich lebe, egal wie lange du an meiner Seite sein wirst, ich werde nur dich wollen. Du bist die erste Person, seitdem ich lebe, die ich so sehr begehre, wie dich. Ich liebe dich, Jeon Jungkook. Und es tut mir leid, was dir bis hier hin passieren musste und es klingt egoistisch, aber ich bin unglaublich froh, dass du hier bei mir bist. Und ich werde dich... Auch niemals wieder gehen lassen"

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I'm... Melting...

Love Deadly // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt