XVI

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Er trug mich zum Bett. Auf dem Weg drückte er mich an seine Brust. Irgendwie vermittelte es Sicherheit. Es ist total widersprüchlich. Wäre ich nicht so erschöpft und fertig gewesen hätte ich mir wohl einen Kopf darum gemacht. Er ist ein Vergewaltiger, der mich gekauft hat. Er hat Freunde daran mich zerbrechen zu sehen, aber ich brauchte gerade Wärme. Was ist mit mir los?
Wir kamen im Schlafzimmer an und er gab mir eine Unterhose und ein viel zu großes T-Shirt von ihm. Er selber zog sich eine boxershort an. Ich war so kaputt, dass ich nichts mehr fühlte. In mir war eine große Leere. Ich hatte zwar immer noch starke Schmerzen aber es schien alles betäubt. Wir legten uns ins Bett, Ben deckte uns zu und machte das Licht an. Er ließ mich in Ruhe, jedoch legte er sich an mich heran. Ich starrte noch eine ganze Zeit in die Dunkelheit. Ohne jegliche Gedanken oder Gefühle.
Nach einer langen Zeit schlief ich schließlich doch ein.
Ein Sonnenstrahl der mir in Gesicht fiel weckte mich am nächsten Tag. Ben war nicht mehr im Bett. Ich stand auf und wollte das Schlafzimmer verlassen, jedoch kamen auf dem weg meine Schmerzen zurück und meine Beine konnten mich nicht mehr halten und knickten weg. So lag ich auf dem Boden und mein ganzer Körper tat wieder weh. Mit dem Schmerz viel mit der gestrige Abend wieder ein.
Eine stille Träne bloss mir über das Gesicht, als ich versuchte aufzustehen. Wieso ist das gestern passiert? Wieso habe ich mich nicht mehr gewährt? War es vielleicht meine schuld? Nein, er hatte mich gekauft und die Macht über mich.  Irgendwie fühlte ich mich aber doch schuldig.
Schließlich öffnete sich die Türe und Ben kam herein. Es war so erniedrigend wie ich auf dem Boden lag und nicht aufstehen konnte. Er war wohl von meinem Knall auf dem Boden aufmerksam geworden.
"Morgen, Eveline" lächelte er mich dreckig an. Er kam zu mir herunter und wollte mir auf helfen, was mich zusammen schrecken ließ. Dies schien ihm gar nicht zu gefallen und sein Gesichtsausdruck wurde kalt.
"Du gehst jetzt runter und machst Frühstück und, wenn du nochmal hinfällst dann gibt es eine Bestrafung."
Er verließ den Raum. Ich stand dort auf wackligen Beinen und versuchte ihm zu folgen. Die Schmerzen waren sehr stark, aber die Angst vor ihm trieb mich an. Jedoch fragt ich mich warum? Warum werde ich bestraft rein theoretisch ist es seine schuld er hat mir gestern ziemliches leid zugefügt. Allgemein verstehe ich seien Stimmungsschwanlungen nicht. All das machte mir nur noch mehr Angst.

Entführt, ein Spiel mit der AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt