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Schon fast zärtlich setzte er mich auf die Kücheninsel. Ich sah zu wie er eine Pfanne und Eier herausholte und anfing Spiegeleier zu machen. Ich versank wieder in meine Gedanken, obgleich ich diesen und meinen Gefühlen entweichen wollte. Es ist so ernüchtert. Fast wäre ich frei gewesen. "Du hast mir ganz schön Angst gemacht, Eveline." Unterbrach Ben die Ruhe. Ich sah ihm kurz in die Augen. Ich wusste nicht was ich sagen soll. In seinen Augen sah ich leid. Ich wand  meinen Blick von ihm ab. Er kam auf mich zu und schloss mich in eine feste Umarmung. "Ben, bitte lass mich los. Du erdrückt mich." quiekte ich erschrocken und in Panik. Er ließ locker aber nicht los. Die Panik holte mich endgültig aus meinen Gedanken. Zurück in die Realität. Wir aßen Frühstück und gingen dann ins Wohnzimmer um etwas fern zu sehen. Er legte mich auf die Couch und sich selber hinter mich. Er kraulte mir etwas den Kopf. Seine Nähe war mehr als unangenehm, aber menschliche Nähe war irgendwie schon etwas was gerade gut tat. Wir sahen einen Film. Später fragte Ben ob wir etwas heraus gehen sollen. Ich war sofort total aufgeregt. Ich war so lange nicht mehr draußen. Wir gingen in sein Zimmer. Dort gab er mir etwas wärmeres zum anziehen und zog sich selber auch etwas um. Unten an der Tür gab er mir halbschuhe und schloss dann endlich die Tür auf. Er nahm mich an die Hand und wir verließen das Gelände. Den Wald um das Haus konnte ich noch nie so genau betrachten. Hohe Birken und Ahornbäume ragten zum Himmel. Wir liefen eine ganze Weile. Auf dem weg beobachtete ich die Bäume, die zum Teil schon Farbe bekamen. Es war also schon Wald. Das wissen dass es schon Herbst wurde machte mich traurig, da ich somit schon so lange bei Ben und nicht bei meiner Familie war, jedoch versuchte ich dem Wald meine vollkommene Aufmerksamkeit zu schenken. Wir kamen an einem See an. "Möchtest du mit den Füßen etwas ins Wasser?" Ich nickte schnell und zog mir Schuhe und Strümpfe aus. Zuletzt krempelte ich meine Hose noch etwas hoch. Ben tat es mir gleich. Vorsichtig berührte och das Wasser. Es war kalt, aber irgendwie angenehm. Ich setzte einen Fuß ins Wasser und kurz darauf den anderen. Die Kälte zog meine Beine hoch. Ich schloss die Augen und hörte den Vögeln zu.

Entführt, ein Spiel mit der AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt