Entführt, ein Spiel mit der Angst

XXXI

Für einen kurzen Moment war ich zufrieden. Jedoch spürte ich plötzlich einen Arm, der sich um mich schlung. Ich kehrte zurück in die Realität. Van drehte mich zu ihn. Verlegen wendete ich meinen Blick zum Boden. Er nahm mein Kinn und zwang mich in seine Augen zu sehen. Ich bekam etwas Panik und mein Arm begann zu Schmerzen. Er zog mich nah an ihn heran in eine Umarmung. Wenn er doch Geborgenheit ausstrahlte, was schon total irrsinnig war, bekam ich gleichzeitig körperliche Flashbacks. Ich sackte zitternd zusammen. Ich wäre in dem See gefallen, hätte Ben mich nicht festgehalten. Ich verlor die Orientierung.

P.o.v. Ben
Ich wollte ihr Kraft gegeben und erstmal auf Abstand bleiben. Am See als sie da so stand konnte ich mich aber nicht mehr von ihr fern halten. Plötzlich wärend ich sie umarmte fing sie an zu zittern und ihre Beine gaben nach. Ich ging schnell an den Rand des Sees und setzte sie auf meine Jacke. Sie war nicht da. Ihre Augen waren offen aber leer. Sie starrte nur gerade aus. Auch als ich sie ansprach und schüttelte bekam ich keine Antwort. Sie zitterte stark und ihr Puls war hoch. Ich nahm etwas Wasser in die Hand und schüttelte es ihr ins Gesicht. Langsam ganz langsam wurde sie ruhiger und kam wieder zu sich.
Sie sah mich an. Ich sah ihren Schmerz, aber es machte mich an. Im gleichen Moment empfand ich aber auch Leid mit ihr. Leid. Oder Mitleid. Ein komisches Gefühl. Ich hatte es eigentlich noch nie. Vielleicht hätte sie etwas besseres verdient, aber ich brauche sie. Ich muss sie haben.
"Schatz, geht es wieder? Kannst du aufstehen?" fragte ich sie.
"Ich ähm.. denke ich kann laufen." stammelte sie verwirrt vor sich herum. "Komm dann gehen wir zurück. Du musst dich ausruhen." Sie nickte und stand langsam auf. Etwas wackelnd stand sie schließlich auf den Beinen. Ich nahm meine Jacke und legte sie um ihre Schultern und nahm sie bei der Hand um den Rückweg anzutreten.
Als wir zuhause waren ließ ich sie auf der Couch im Wohnzimmer Platz nehmen. So legte ich noch eine Decke um sie und ging dann in die Küche. Dort schmierte ich uns beiden ein paar Brote und ging zurück in das Wohnzimmer, wo meine kleine eingerollt in der Decke an die Wand starrte.

P.o.v Eveline
All dies machte mich fertig. Ich muss hier weg. Der Selbstmordversuch war eine kurzschlussreaktion, aber...