Kapitel 43 - Die Heilkräfte Der Wölfe

405 23 0
                                    

[„Wenn du jetzt nicht verletzt wärst, dann würde ich den Bademantel zerreißen und dich spüren. Ich habe gerade das Bedürfnis, so unschön wie möglich mit dir umzugehen."]

„Oh."

Es war mehr ein Stöhnen, als die Aufnahme seiner Aussage.

Berühre mich, auch wenn ich Schmerzen habe. Tue es einfach.

Er kehrte mit dem roten Kasten und seinem weißen Kreuz zurück. Auf dem Bett öffnete er es und holte einen Verband und eine Salbe hervor. Doch während er den Verband ausrollte, hafteten seine Blicke auf meinen Schnitt.

„Antonio, es schmerzt."

Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber es klappte nicht.

„Es schmerzt höllisch, ich - ich..."

„Dafür bin ich der Falsche, ich kann dir schlecht helfen.", sagte er mit einer zerrütteten Stimme.

Er zog das Handy aus der Tasche und tippte herum. Ich setzte mich auf.

„Ich k - kann nicht mehr. Es brennt, es brennt höllisch. Entferne das Verband, jede Berührung brennt!" Sofort tat er es. Er zerknüllte das Verband und schmiss es in die Ecke des Zimmers.

„Hilfe ist unterwegs, halte durch", drang seine stechende Stimme zu mir herüber. Seine Augen musterten mich besorgt, „halte aus."

„Amber."

„Natürlich."

Er sprang auf und bevor er die Tür öffnen wollte, klopfte es. Er riss sie auf und Amber stand bereits vor unserer Tür.

„Es ist ein tiefer Schnitt, habe ich Recht?" Er machte ihr Platz, sodass sie herein kam.

„Wenn so etwas passiert, muss man die Wunde sofort verheilen. Und nicht über eine ganze Nacht auf den Wiesen umher wälzen."

Sie setzte sich neben mich und legte die Hand auf meine Wunde. Zu jedem andere Zeitpunkt hätte ich gekichert, aber jetzt fehlte mir alle Kraft dazu. Ich schrie auf vor Schmerzen. Jetzt schaffte ich die Augen aufzureißen. Ich setzte mich auf und ging soweit zurück, bis ich an der Bettkante angelehnt war.

„Gott, Amber. Was tust du da?", krächzte Antonio, „du siehst doch, dass es ihr schmerzt. Hör auf damit. Himmel, hör auf."

„Vor allem einen Bad zu nehmen ist Gift, was ist in euch gefahren?"

„Wie kannst du uns helfen?", die Stimme Antonio's kalt und angewidert, weil Amber mich zum Schreien gebracht hatte.

Aber ich war unfähig, Worte zu nutzen. Worte die sagten, dass alles in Ordnung ist. Dass sie sich davon nicht abschrecken lassen sollen. Wobei ich es eher Antonio wegen sagen würde.

„Ein Heilmittel, es funktioniert langsam und wird sie extrem foltern." Foltern? Ich will hier weg! Antonio überlegte und blinzelte zu mir herüber.

„Nein. Ihr Puls schießt gerade in die Höhe. Also nein, sie will es nicht."

„Was wollt ihr dann tun?"

„Lorenzo. Er ist gleich da."

„Na gut. Ein Versuch ist es wert."

Amber stand auf, stützte sich an Antonio, der ihr zur Hilfe eilte. Sie legte dankend ihre faltige Hand auf seine Schulter, als sie erschauderte.

„Nein, Antonio, nein!"

„Wie bitte?"

Ambers Augen waren ausgeweitet, ihre Pupillen vergrößerten sich und nahmen ihre Augen ein, als dann die kompletten Augen schwarz wurden.

Antonio Caruso ~abgeschlossen~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt