X+ 7 Monate und 8 Tage
Paige
,,Nein, ernsthaft jetzt. Ich würde definitiv eher Katze essen." Ich musste lachen und drehte mein Gesicht leicht zur Seite, damit meine Haare mir ins Gesicht fielen und ich nicht so auffällig lachte. ,,Hey, versteck es nicht. Du lachst schön." ,,Ich lache wie ein Kind, dass gleich erstickt. Ein bisschen wie eine Quietsche-Ente." sagte ich und sah Nolan nur fasziniert an. Er trug Handschuhe und mein Stirnband, da er sich konsequent weigerte, selbst eins mitzunehmen, da das zu 'unmännlich' war. Nun ja, meinem Stirnband, dass in einem angenehm beerigen Farbton gehalten war, wirkte auch nicht unbedingt männlich, aber es tat seinem unverschämt guten Aussehen keinen Abbruch. Ich seufzt, als er einen weiteren Kreis fuhr. Sogar die Drehung saß bereits im Schlaf. Eigentlich wären wir vor Wochen fertig mit dem Training gewesen, doch ich wollte es nicht enden lassen. Viel lieber wollte ich noch daran glauben, dass er irgendwann zu mir kommen würde und mir sagen würde, dass er in mich verliebt wäre und mich dann küssen würde. Ich musste unwillkürlich an unsere Treffen zurückdenken. Seit dem Essengehen hatten wir uns noch etliche weitere Male getroffen und langsam hatte ich wirklich das Gefühl, da wäre etwas zwischen uns. Doch er machte keine Andeutungen. Aber ich war nicht dumm. Ich sah, wie er mich ansah und auch, wenn mein Unterbewusstsein und mein Verstand mir sagten, dass er niemals mich so mögen würde, wie ich ihn, da war doch dieser Teil in mir, der seine Blicke sah, sein Lächeln und das etwas zu lange anstarren. Und es zerfraß mich innerlich. Und das seit Wochen. Und ich wusste, irgendwann würde ich es ansprechen. Und ich hatte Angst. Vor dem, was dann passieren würde.
,,Alles in Ordnung?" Nolan hatte sich neben mich gesetzt. Sein Blick war besorgt und seine Wangen von der Kälte leicht gerötet. Ich konnte nicht anders, als kurz auf seine Lippen zu starren. Sie waren leicht eingetrocknet von der Kälte und kurz wünschte ich mir, dass ich in der Position wäre, ihn einfach zu küssen. Doch stattdessen reichte es mir. Ich wollte wissen, ob ich jemals in der Position dazu wäre oder es Wunschdenken bleiben sollte: ,,Ja. Also nein. Also...Nolan, es tut mir leid, aber ich muss das einfach sagen. Du hast mich fasziniert. Vom ersten Moment an und ich, ich glaube, ich denke, nein, ich weiß, dass ich dich mag. Ein bisschen mehr als nur die Trainerin deiner Schwester. Ich..." ,,Halt die Klappe!" Ich riss die Augen auf. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass Nolan ruppig wurde, mich fast anschrie. Meine Hand wanderte zur Bremse meines Rollstuhls. Ich wollte sie lösen und weg. Einfach nur weg von hier, doch Nolan griff an meinen Reifen und beugte seinen Kopf so, dass er mir in die Augen sah: ,,Paige, es tut mir so leid. Ich hätte das schon viel früher tun sollen, aber ich hatte so Angst. Ich meine, ich bin der Kerl. Ich sollte in der Lage sein, sämtliche Klischees zu erfüllen und eigentlich kann ich das auch. Aber bei dir...Wenn du wüsstest, wie ich mich fühle, wenn ich dich sehe, wenn ich meine Gefühle greifen könnte... Machen wir es kurz, bevor ich mich doch nicht traue, weil ich Angst habe, dass du nicht das Gleiche empfindest. Paige, du bist einer der tollsten Menschen, die ich kenne und ich kann mir nicht helfen, aber ich habe mich in dich verliebt. Einfach so. Und jetzt ziehe ich das auch durch und bitte, sag ja. Paige, möchtest du meine Freundin sein?" Ich wollte nicht wissen, wie ich aussah. Mit Sicherheit waren meine Augen weit aufgerissen und ich vermutete, dass meine Wangen rosa waren. Vor Kälte und weil es mir irgendwie unangenehm war, doch in meinem Kopf veranstaltete ich gerade eine Party: ,,Ja. Nolan, ich habe ich auch in dich verliebt. Und ich wäre gerne deine Freundin. Also, wenn..." Nolan zog mich an sich heran. Ich roch den Tee, den wir vorhin zusammen getrunken hatten und ich war mir sicher, dass seine Haare nach meinem Shampoo riechen mussten, doch als ich nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war, da beugte ich mich einfach nur vor und küsste ihn.
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Paige und Nolan
Teen FictionGegensätze ziehen sich an. Gleich und gleich gesellt sich zusammen. Paige und Nolan bilden keines dieser Paare, als sie aufeinander treffen und langsam aber sicher einander immer mehr verfallen. Eher etwas dazwischen, vielleicht aber doch eher Gege...