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X+5 Jahre und 24 Tage

Nolan

Der Lärm war überwältigend. Ich hob den Arm und verabschiedete mich so von der Menge. Dann drehte ich mich um und lief schnell von der Bühne runter. Mein Security-Team bedeutete mir, mich zu beeilen. Ich zog mir mein Shirt über den Kopf und schmiss es in eine Tasche, das neue Shirt zog ich mir schnell über den Kopf. Meine Band kam und schob mich nach vorne. Erst, als wir im Auto saßen, fiel die Hektik ab und ich realisierte, dass das Adrenalin immer noch durch mich pumpte. ,,Wow, das war krass." ,,Amerika ist immer krass." Mein Bassist war derjenige, der von uns allen die meiste Tourerfahrung hatte. Er war schon mit mehreren Stars um die Welt getourt und derjenige, der uns erklärte, was wie ablief, denn verhältnisweise war ich noch ein Baby in der Showwelt, auch, wenn meine erste Welttour mittlerweile am laufen war. ,,Wie wäre es mit einer Party? Ich kenne ein paar Leute, die wir einladen könnten." ,,Was für Leute?" meinte mein Schlagzeuger. ,,Mit Kontakten und amüsanten Ideen." Ich überlegte. ,,Weiß nicht. Macht, was ihr wollt." ,,Kannst ja noch dazu kommen."

Ich überlegte wirklich, auch noch, als ich meine Zimmerkarte hielt und mich von meiner Band verabschiedete. Die letzten Wochen, eigentlich seit wir das vierte Konzert gespielt hatten, da hatten sie angefangen, das vorzuschlagen. Ich war noch nie dazu gekommen, aber heute,... ich könnte gleich rüber gehen. Noch ein bisschen den Rausch genießen, die Höhe. Nur ein kleines bisschen nachhelfen. Nur ein kleines Hilfsmittel. Ich blieb stehen. Was war anders? Ich hastete förmlich vorbei an dem Bad und sah auf das Bett. Und dort saß sie, als wäre es das Normalste auf der Welt. ,,Paige?" Meine Stimme hörte sich furchtbar an, als hätte ich die ganze Zeit geschrien oder Nägel gegurgelt. ,,Hey." Sie lächelte mich vorsichtig an. Ich stand wie vom Blitz getroffen im Raum, bis ich es schaffte, mich zu bewegen. Ich nährte mich ihr, konnte noch nicht ganz glauben, dass sie wirklich da war. Ich setzte mich auf die Bettkante und fasst vorsichtig ihre Wange an. Sie lächelte, legte ihre Hand auf meine. ,,Alles in Ordnung?" Sie war real. Sie war wirklich hier. Ich beugte mich nach vorne, so schnell, dass sie umfiel und ich auf sie. Ich verband unsere Lippen und küsste sie. Sie erwiederte den Kuss und ich fühlte ihr Lächeln. Meine Hände waren abgestützt und ihre Hände fanden den Weg in meine Haare. Ich löste mich und setzte mich wieder hin. ,,Sorry, meine Haare sind voll von dem Haarspray und Haargel. Ich,...du bist wirklich hier." ,,Na los, geh duschen." Ich rannte förmlich ins Badezimmer und duschte innerhalb von zwei Minuten, schlüpfte in eine Jogginghose und lief zu Paige, meine Haare tropften noch und Paige grinste. ,,Ich muss noch kurz meiner Band schreiben, dass ich nicht mehr rüber komme, damit sie sich nicht wundern." Paige nickte: ,,Ich habe Essen gekauft, bevor ich gekommen bin. Und ich habe dir eine Teemischung für deine Stimme mitgebracht." Ich schüttelte den Kopf und küsste ihre Stirn. Wir aßen zusammen und sahen einen Film an. Wie ein ganz normales Pärchen an einem ganz normalem Abend. Irgendwann schlief Paige auf meiner Brust ein. Und während ich ihr über den Arm strich, da flogen mir die Worte nur so zu. Und auf ein kariertes Stück Papier mit einem billigen Kugelschreiber schrieb ich on the ground, für das Mädchen, dass mich immer unten hielt, wenn die Welt mich in Höhen katapuliteren wollte, die nicht gut für mich waren.

Paige und NolanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt