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X+ 6 Jahre und 11 Monate und 2 Tage

Nolan

Ich ließ mein zweites Handy ganz nach unten in meinen Rucksack sinken. Endlich kam eine Stewardess: ,,Sie können jetzt aussteigen." Ich kam dieser Aussage schnell nach, setzte während dem Laufen eine Sonnenbrille auf und zog mir einen Beanie über. ,,Wir haben eine Stunde." meinte mein Manager, ,,Vertret dir ein bisschen die Beine. Aber bleib auf dem Gelände. Und wenn was ist, dann weißt du ja, was zu tun ist." Ich nickte und lief die Terminals entlang, wie zufällig, aber ich wusste, wo ich hin wollte. Ich entdeckte den Laden und nahm den Seiteneingang, lief hinten durch und verließ ihn durch den Wareneingang, bis ich mein Ziel entdeckt hatte. Ich kramte in meinem Rucksack, tat so, als würde ich aufschließen und drückte dann die Tür auf. Ich betrat die winzige Kabine und merkte, wie sich meine Mundwinkel hoben. Paige saß halb hinter dem schmalen Bett, noch im Rollstuhl. Ich lief vor sie, zog sie näher an mich heran und ignorierte gekonnt, dass ich sie dabei aus dem Rollstuhl zog. Mein Rucksack lag auf dem Boden, als ich nach hinten auf das Bett fiel, Paige auf mich. Ich ließ sie kurz einfach nur auf mir liegen. Ich inhalierte ihren Geruch förmlich und sie legte ihren Kopf auf mich ab. Ich atmete noch mal ein: ,,Wonach riechst du?" ,,Babypuder würde ich tippen. Oder einfach nur Baby. Den Pulli hatte ich gestern Abend an, als Liam bei mir war." ,,Du hast echt einen Narren an dem Kleinen gefressen, oder?" ,,Nolan, er ist purere Zucker. Ich wollte schon immer Tante sein. Aber erzähl du mir lieber, wie es dir geht." ,,Gut. Es ist anstrengend, aber es macht wirklich Spaß." ,,Isst du auch genug gesundes Zeug?" ,,Ja, keine Sorge. Meine Mutter ruft mich deshalb schon regelmäßig an." Ich legte sie vorsichtig neben mich und sah an die Decke, an der eine kleine Lampe befestigt war. ,,Wie war deine Prüfung?" Gut" ,nickte Paige, ,,wirklich gut. Übermorgen ist die nächste und dann schauen wir mal." ,,Hast du in dem Sportzentrum angefragt für die Weiterbildung?" ,,Ja, habe ich. Aber noch keine Antwort." ,,Die wären schön blöd, wenn sie dich nicht nehmen würden." ,,Du musst das sagen." gluckste Paige vor sich her und nahm mir die Sonnenbrille ab. ,,Nicht den Beanie." wehrte ich ab, als sie mir diesen ebenfalls ausziehen wollte, ,,meine Haare sind fettig." ,,Als ob mich das stört." Trotzdem ließ Paige den Beanie auf meinem Kopf und legte ihren Arm stattdessen auf meinen Bauch. Ich wollte meine Augen schließen, da fiel mir etwas ein. ,,Ich schließ noch kurz ab." Paige legte ihren Arm zur Seite und als ich dann zu ihr lief, da strahlte sie mich an. Ich legte mich neben sie, noch näher als vorher, ihr Arm schlang sich um mich und ich lehnte mich gegen sie. ,,Ich mag die Studioversion von deinem neuen Lied. Warum habe ich es noch nicht zu hören bekommen?" Ich musste nachdenken, was Paige meinte, da fiel mir auf, dass mein Schlagzeuger einen Post über unsere Aufnahmen von On the Ground gemacht hatte. ,,Ja, das hast du noch nicht gehört. Es wäre schon längst fertig, aber das Management musste ewig darüber diskutieren, ob sie es nehmen. Aber jetzt ist alles aufgenommen und ich bring es dann in der Pause raus." ,,Nolan, komm schon. Ich will Details!" ,,Sei nicht so ungeduldig." ,,Den Namen? Die ersten drei Zeilen? Den Refrain?" ,,Nicht da, du kleiner neugieriger Mensch." ,,Dann gibt es keinen kuss." Ich zog die Augenbraue hoch, aber Paige meinte es sichtlich Ernst. ,,Das ist Erpressung!" beklagte ich mich. ,,Du enthältst mir Lieder vor, das kannst du nicht machen. Das ist nämlich wirklich unfair." ,,Einen Kuss und ich sag dir den Titel." Paige legte ihre Stirn in Falten und schob ihre Lippen in einer seltsamen Form nach vorne, dann nickte sie.- Und küsste mich endlich.

Paige und NolanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt