X+ 10 Jahre und 5 Monate und 21 Tage
Nolan
Mein Fuß wippte auf du ab. Meine Stylistin schüttelte den Kopf, während sie meine Haare richtete. ,,So aufgeregt? Sonst ist es doch auch nicht so schlimm." ,,Keine Ahnung." Lüge, natürlich wusste ich, warum. Paige war hier und sah zu. Ich hatte eine totale Übertragung eigerichtet. Ich wusste, sie wäre lieber live dabei gewesen, aber der Rollstuhl machte das nicht möglich. Aber ich war einfach nur froh, dass sie da war. Ich trank einen Schluck, als Conner auf mich zu lief. ,,Drei Minuten." Ich nickte, wischte meine Hände an meiner Jeans ab und nahm meine In-Ears. ,,Dann lass es uns angehen."
Das Konzert verlief gut. Meine Songliste war vielleicht etwas seltsam, aber es waren alles Lieder, von denen ich wollte, dass Paige sie live hörte, irgendwie unsere Geschichte. Ich war fertig, hatte eine Zugabe gespielt und dann noch eine zweite. Ein Lied hatte ich noch. Ich hob die Hand, meine Band hörte auf zu spielen. Ich hob meinen Finger vor die Lippen und bedeutete so, leise zu sein. ,,So, danke, dass ihr alle hier seid. Ein Lied hätte ich noch. Aber, es ist nicht mein eigenes. Und keine Sorge, ich habe vorher gefragt." Die Fans jubelten und die Band fing wieder an zu spielen. Ich befestigte das Mikrofon und stand einfach nur da, während ich sang. Love someone. Unser Lied. Meine Hände zitterten wie sonst was und ich konnte nicht noch nervöser werden. Doch die letzten Töne verklangen und ich verabschiedete mich so schnell wie möglich, rannte fast hinter die Bühne, schlüpfte aus meinem Shirt und zog mir eine neues weißes an, das mir meine Stylistin hin hielt. Dann rannte ich wirklich, durch das Gewinde aus Gängen hin zu dem Ort, an dem Paige saß. Conner kam mir auf halber Strecke entgegen und hielt mir ein dunkles Jackett entgegen. Ich lächelte ihn dankend an, zog es über und fühlte kurz in die Tasche. Ja, alles da. Ich stieß die Tür auf und Paige saß da, starrte immer noch auf den Bildschirm und drehte sich erst zur Tür, als sie deren schließen hörte. Sie hatte Tränen in den Augen stehen und trotzdem grinste sie überglücklich. ,,Nolan, das..." Sie brach ab, als sie meinen Aufzug bemerkte. Ich wischte meine Hände an meiner Jeans ab und machte einige Schritte auf sie zu. ,,Paige. Ich erinnere mich noch daran, wie ich dich in der Schule immer richtig unauffällig angeschaut habe. Und ich erinnere mich an jedes unserer Dates. Ich erinnere mich an all diese kleinen Dinge, die selbst mir manchmal unnötig erscheinen. Und ich liebe dich. Ich weiß, dass ich nie wieder jemanden wie dich finde, jemand so starken, unabhängigen, wunderschönen, sanften und perfekten Menschen wie dich. Du stehst mir zur Seite. Wie viele Jahre haben wir das jetzt so durchgezogen? Paige, ich will alles, sogar noch mehr. Ich will so oft wie möglich neben dir aufwachen, ich will neben dir einschlafen und die Reihenfolge hat gerade keinen Sinn gemacht, aber wenn du da bist, machst selbst das Sinn. Ich will, dass es alle wissen, dass ich mit den tollsten, wundervollsten und unglaublichsten Menschen der Welt zusammen bin. Ich will, dass unsere Familie und Freunde es wissen, ich will, dass du meinen Nachnamen trägst, aber ich würde auch deinen nehmen, wenn es dir lieber ist. Was ich versuche hier irgendwie auf den Punkt zu bringen, ist, dass ich dich über alles lieb und den Rest meines Lebens mit dir verbringen will. Du weißt genau so gut wie ich, dass jeden Lied, dass ich singe in irgendeiner Weise von dir handelt und ich meine es so. Und Love someone ist unser Lied, dass weißt du. Und ich denke, du hast es geahnt. Und dieses Konzert war eine einzige große Rede und trotzdem rede ich immer noch. Aber zusammengefasst. Die letzten zehn Jahre, drei Monate und sechsundzwanzig ein halb Tage waren die schönste Zeit meines Lebens und ich will dich nie wieder gehen lassen. Also Paige, willst du mich heiraten?" Ich hatte mich hingekniet und kramte den Ring hervor. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich öffnete die Schatulle. Paige hatte die Hände im Gesicht zusammengeschlagen, weinte und lachte und sah dabei so wunderschön aus. Ich sah sie an, verlor mich in ihrem Anblick, bis mich das Schlagen ihrer Hand gegen meinen Arm zurück holte. ,,Ja, wie oft noch? Nolan, ja, ich will dich heiraten." Ich lachte los, nahm den Ring und zog ihn ihr an. Und er passte, schließlich hatte ich ihre Ringgröße überaus unauffällig herausgefunden. Ich riss mich aus meiner Gedankenwelt und zog Paige förmlich auf mich drauf. Ihre Hände schlossen sich hinter meinem Nacken zusammen und dann vereinten wir unsere Lippen zu einem perfekten, verklebten Kuss. Ich liebte dieses Mädchen. Und sie würde meine Frau werden. Jetzt stand es endgültig fest.
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Paige und Nolan
Teen FictionGegensätze ziehen sich an. Gleich und gleich gesellt sich zusammen. Paige und Nolan bilden keines dieser Paare, als sie aufeinander treffen und langsam aber sicher einander immer mehr verfallen. Eher etwas dazwischen, vielleicht aber doch eher Gege...