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X+ 1 Jahr und 9 Monate und 1 Tag

Paige

Lois klemmte konzentriert meine letzte Haarsträhne fest und fixierte das Gebilde dann mit etwas Haarspray. ,,Du siehst toll aus." ,,Danke. Das Kleid hast du aber auch wirklich hübsch hinbekommen." ,,Wirklich? Ich hoffe es geht wirklich klar, dass ich es in drei Tagen auch anziehe." ,,Logisch. Ich freu mich schon für dich." ,,Ich gehe nur mit Max auf seinen Abschlussball. Diesen Deal haben wir vor Jahren gemacht." ,,Ich weiß, ich will dich doch nur aufziehen." ,,Danke. Und jetzt los, wir müssen uns ranhalten, sonst kommst du noch zu spät zur Abschlussfeier deines Freundes." ,,Das wäre wirklich schrecklich. Vor allem, weil er singt. Nein, dass kann ich wirklich nicht verpassen." ,,Da hast du Recht. Und jetzt los." Lois nahm den Rollstuhl und schob mich unaufgefordert aus dem Internat nach draußen, bis hin zur großen Wiese. Dort war ich ihr wirklich dankbar, dass sie mich schob, denn die Wiese war furchtbar uneben. Wir suchten uns einen Platz relativ mittig, am Rand. Vorne waren Schilder für die Schüler und Eltern angebracht, doch nur die Eltern saßen vereinzelt schon da. Wir waren früh dran, das wussten wir beide, aber es war mit dem Rollstuhl deutlich einfacher, wenn noch nicht viele Plätze belegt waren. Und so warteten wir, Lois fing ein Gespräch mit irgendwelchen Eltern an und ich hörte interessiert zu. Dann legte sich zwei Hände über meine Augen. Sie waren weich und rochen nach Handcreme. ,,Hi Yuna, wie geht es dir?" ,,Super. Wir gehen nachher essen. Kannst du mir dann die eine Figur erklären?" ,,Kann ich gerne machen. Komm, setz dich hin." ,,Ich soll eine Platz für Mama und Papa freihalten. Ich soll bei ihnen sitzen. Also dann, bis später." So schnell wie sie gekommen war lief Yuna auch wieder weiter. ,,können wir uns zu euch setzten?" ,,Da fragt ihr noch? kommt her." Samantha, Grace und noch einige der anderen Mädchen aus unserem Jahrgang setzten sich zu uns in die Reihe. Es war nicht spektakulär oder spannend und wenn Lois mich nicht davon abgehalten hätte, dann hätte ich sicherlich meinen Nagellack abgekratzt. Doch dann war der langweilige Teil vorbei und die Menschen entzerrten sich. Die Bühne wurde etwas umgebaut und ich sah mich um, ob ich Nolan sah. Meine Bemühungen lösten sich ins nicht auf, als sich zwei Arme um mich schlangen. ,,Gratulation Nolan, dass hast du toll gemacht." ,,Danke. Bekomm ich einen Kuss, bevor ich auf die Bühne muss?" ,,Da musst du noch fragen? Komm her, du kleiner Idiot." Nolan beugte sich so nach vorne, dass ich nur noch meinen Kopf drehen musste. Wir küssten uns und ich musste lächeln. Nolan setzte sich neben mich, drückte mir noch einen kurzen Kuss auf und stand dann auf, um zur Bühne zu laufen. Und ich sah ihm lächelnd hinterher.

Paige und NolanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt