4.

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„Lia! Wartest du kurz mal!", hörte ich Volkan hinter mir her rufen. Langsam verlangsamte ich meine Schritte, obwohl ich mich sehr auf die Pause gefreut hatte, die nicht lange sein wird. Nur 10 Minuten. Wer denkt sich so eine Scheiße aus. „Was?", fuhr ich ihn an. „Nach der Schule treffen wir uns an der Sporthalle.", sagte er trocken und ging den Gang in die andere Richtung. Eher nicht. Marie stand inzwischen neben mir und legte einen Arm um meine Schulter. „Aus der Nähe betrachtet hast du echt einen Süßen an den Hacken.", meinte Marie und wich bei meinem Blick locker einen halben Meter weg von mir. „Wollen wir Partner tauschen?", fragte ich herausfordernd. „Ach Nö, Larissa ist eigentlich ganz nett.", meinte sie unschuldig und umarmte mich kräftig. „In zwei Wochen ist es vorbei.", sagte sie noch zusätzlich. „Ja zwei Wochen zu viel.", sagte ich säuerlich.

„Lia, Kopf hoch. Wir sehen uns morgen.", meinte Marie und ging in Richtung Parkplatz. Ich hingegen machte mich misstrauisch auf den Weg zur Sporthalle. Was auch immer ich dachte, dass diese Aussage nur ein Hinterhalt ist oder so, traf nicht zu. Volkan stand lässig mit einer Zigarette an der Außenwand der Sporthalle. Hab ich mir doch gedacht. Ein hässliches Erscheinungsbild war es nun aber auch nicht, musste ich ehrlich zugeben. „Also?", fragte ich, als ich näher an ihm dran war. „Was also? Ich komm jetzt mit zu dir nach Hause und wir fangen schon mal an.", sagte er wie selbstverständlich. „Meine Mutter weiß davon nichts und sie hasst unangemeldeten Besuch.", meinte ich, ohne es wie eine Lüge klingen zu lassen. Eigentlich mochte sie das gerne, bringt frischen Wind ins Haus, so ihre Aussage. „Wird schon nicht so schlimm, wenn's für die Schule ist, ist ihr das doch sicher  egal oder nicht?", fragte er mit dem Wissen, dass ich mehr als nur eine kleine Lüge aufgetischt hatte, das sah man in seinen Augen. Ich schaute ihn interessiert an, als er seine Haare öffnete und sie wieder zu einem neuen Dutt zusammenband. Die Zigarette hatte er dabei locker zwischen den Lippen, alles andere als unattraktiv. Ich erwischte mich dabei, wie ich mir auf die Unterlippe biss. „Dann los.", murmelte ich und setzte mich in Bewegung.

Lost and found {Apache 207}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt