2019
Das letzte Jahr der Schule war dann nochmal wirklich die Hölle. Marie hatte sich von mir abgewendet, nachdem sie herausfand was passiert war, die Sticheleien gegen mich wurden unaufhaltsam und kein Lehrer hatte mir Glauben geschenkt. Seitdem blieb mir auch der Satz von Volkan in den Ohren.
Nach der Schule bin ich dann nach New York gegangen und hab mit meine eigene Musikkarriere aufgebaut. Inzwischen hatte ich aber wieder Kontakt mit Marie, sie hatte sich entschuldigt und sie wohnte auch in meiner Nähe. Am Anfang war ich noch skeptisch, aber inzwischen geht es wieder. Bei meinem Dad auf der Europa Tour war ich als "Vorgruppe" dabei gewesen, doch war in Deutschland geblieben, während die anderen weiter nach Tokio geflogen sind um die Tour zu beenden. Ich war gerade auf dem Weg zum Studio, welches ich mir selbst errichtet hatte, mir war mal wieder danach. Kaum war ich hinter der Tür verschwunden, entspannte ich mich wieder. Gedankenverloren strich ich über die Tasten des Klaviers und nahm kurze Zeit später eine Gitarre in die Hand. Wie so oft, wenn die Gedanken wieder zur Schulzeit und vor allem Volkan Zurück schweiften, spielte ich "Still loving you" von den Scorpions. Während des Spielens wanderte mein Blick beim Singen nach draußen, es hatte leicht angefangen zu schneien. Für Ende November ziemlich ungewöhnlich, wird wohl auch nicht liegen bleiben. Gestört wurde ich durch mein Handy. „Hey Marie.", sagte ich nach dem abgeben. „Na, ich hatte doch von dem Konzert erzählt. Mein Bruder ist abgesprungen, möchtest du vielleicht mit?", fragte sie direkt. „Hm, ja klar. Obwohl ich den nicht kenne, aber ich denke mal was neues kann ja auch nicht schaden.", sagte ich zu. „Genau, und der Supportact, ich sage nicht viel nur Ober geil sieht der aus.", schwärmte Marie. Ich lachte über ihren kleinen Ausraster. „Okay wann geht's denn los?", fragte ich. „Heute Abend, sorry das es so kurzfristig ist.", entschuldigte sie sich. „Alles gut, ich muss dann nochmal nach Hause mich umziehen.", meinte ich und stellte die Gitarre wieder an ihren Platz. „Okay, wir können zu Fuß aus von dir dahin. Ich komme so um halb sieben.", meinte Marie. Wir verabschieden uns und ich verließ das Studio.
