Am Ende hatte ich wirklich einen netten Tag mit Volkan gehabt. Ein Glück hatte meine Mutter nichts davon herausgefunden. Heute war die Präsentation der Chemieaufgabe. Danach würde alles wieder zum Alten zurückkehren. „Sag mal, wo hast du eigentlich gesteckt vor zwei Wochen? Hatte bis jetzt voll vergessen zu fragen.", erkundigte sich Marie. „Ach das, ich war krank. Hatte sich ja ein Glück nicht weiter in die Länge gezogen.", meinte ich nebenbei und schaute auf mein Handy. Steve, einer aus der jetzigen Band meines Vaters, hatte geschrieben. Er wollte wissen wann ich ihn mal besuchen komme. Er wohnte in New York und ich war wirklich nicht abgeneigt. Mal abgesehen von dem Medizinstudium, hatte ich auch ein paar Auslandsjahre im Kopf. Das wäre eigentlich die perfekte Idee. Marie unterbrach meine Gedanken:„Ja, aber warum war dieser Volkan auch nicht da?"
Na super, das musste ihr ja natürlich auch auffallen. „Woher soll ich das wissen Marie.", log ich. „Hast du schon angefangen für Mathe zu lernen?", fragte Marie. „Jap, obwohl ich echt im Moment keinen Kopf dafür habe.", meinte ich. „Na wen haben wir denn da?", hörte ich eine Stimme hinter mir. „Was wollt ihr denn jetzt schon wieder?", fragte ich mutig. „Nach der Chemiestunde, an der Sporthalle.", sprach Volkan und die Gruppe wendete sich ab. Was sollte das denn jetzt?Mit einem mulmigen Gefühl stand ich neben Volkan vor der Klasse. Eigentlich hatte ich selten Angst vor Leuten zu stehen, früher als Kind war ich manchmal mit auf der Bühne mit meinem Dad. Aber ich glaub es liegt daran, was mir eventuell nach der Chemiestunde bevorsteht. Jede Gruppe bekam nach der Präsentation sofort die Note. Nebeneinander warteten Volkan und ich vor Herrn Müller. „Es tut mir leid.", flüsterte Volkan mir zu. „Was denn?", fragte ich in der selben Lautstärke zurück. Er antwortete nicht, sondern schaute mich mit einem traurigen Gesichtsausdruck an. „Also ihr zwei, gute Arbeit muss ich sagen. Ich denke ihr habt es beide verdient eine eins zur bekommen.", teilte Herr Müller und mit. So richtig freuen konnte ich mich trotzdem nicht zu groß war die Angst was passieren wird.
Vom weiten konnte ich die Vierer Gruppe schon vor der Sporthalle sehen. Volkan sah mal wieder unglaublich aus, als er die Zigarette locker zwischen den Lippen hatte und sein Blick auf mich fallen ließ. So wie vor zwei Wochen stieß er sich von der Wand ab und kam auf mich zu. „Ich weiß, ich hab versprochen das nicht zu tun, aber sonst bekomm ich Ärger mit denen.", flüsterte er mir und Ohr. Erschrocken schaute ich zu ihm hoch. Ich glaube ich hatte mich verhört. „Das kann nicht dein Ernst sein!", fuhr ich ihn an. Immer wenn man denkt man ist vertraut mit jemanden, dreht sich alles um 180 Grad. „Sorry Bambi.", sagte er bevor er mich auf den Boden schubste und seine Faust auf kurz unter meinem Augen landete. Glücklich sah er dabei trotzdem nicht aus. Langsam verschwamm meine Sicht und letzten Endes wurde alles schwarz. „Ich hab mich doch in dich verliebt Bambi.", war das letzte was ich mitbekam.