„Jacky Cola?", fragte Volkan an der Bar. Ich nickte und er bestellte gleich zwei.
„Bah.", lautete der abfällige Kommentar von Marie neben mir. Volkan und Julian lachten.
Ich wusste schon das sowas kommen würde, also schmunzelte ich nur leicht.
Julian schaute zu Marie. „Was trinkst du denn?", fragte er dann an sie gewandt. „Einen Aperol.", antwortete sie und beobachtete Julian beim bestellen seines und ihres Getränks.
„Bah.", ahmte ich ihr nach und lachte.
„Jaja, irgendwann seh ich dich auch mit sowas oder einen schicken Wein .", meinte sie und grinste. „Ne ne das kannst du vergessen. Jacky Cola war das erste was ich jemals getrunken habe. Bin sozusagen damit aufgewachsen, dass alle um mich rum das getrunken haben. Du kennst die Geschichte.", antwortete ich.
Mit einer Hand über meinem Glas, folgte ich den anderen zu einer, gerade frei gewordenen, Lounge.
Große rote Sofas bildeten ein Quadrat um den Tisch in der Mitte.
„Ich habe noch ein paar anderen Bescheid gesagt, müssten auch gleich auftauchen.", informierte Julian und legte seinen Arm auf der Lehne hinter Marie ab.
Na, da ging doch auch was oder täusche ich mich?Zwei Anzeichen, dass ich betrunken bin, ich bin extrem gut drauf und ich brauche jemanden oder etwas zum kuscheln.
Leidtragender heute war Volkan. Sonderlich zu stören schien es ihn nicht, im Gegenteil, ich schätze ihn im alkoholisierten Zustand genauso ein wie mich.
Immer wieder kam er mit seiner Hand an meinem Oberschenkel, gefährlich nahe an andere Stellen. Stören tat es mich überhaupt nicht, nicht nur weil ich gut was intus hatte.
Mein Blick traf den von Marie und sie gab mir ein Zeichen, ich solle zu ihr kommen.
Gerade als ich aufstehen wollte, hielt Volkan mich an der Hüfte fest und zog mich wieder zu sich, diesmal auf seinen Schoß. „Wo willst du hin Bambi?", raunte er in mein Ohr.
Verdammt. Sofort überkam mich eine Gänsehaut und ich legte meinen Hinterkopf auf seiner Schulter ab. Eine Weile blieb ich in dieser Position ehe mit Marie wieder einfiel. „Ich wollte zu Marie.", meinte ich und versuchte erneut aufzustehen.
„Geht jetzt nicht.", sagte Volkan und ich merkte erst jetzt warum.
„Aber, was wenn's wichtig ist?", stammelte ich und merkte wie er langsam nicht mehr ganz so entspannt war wie zuvor.Das Auto war etwas abseits geparkt, wahrscheinlich damit keiner sehen konnte das "Apache" hier war.
War diese Aktion die richtige Entscheidung gewesen?
Sex im Auto, weil aufs Taxi warten zu lange gedauert hätte. Schon klar.
Auf dem Weg zurück zum Club, rauchte ich noch schnell.
„Nur kurz rauchen.", meinte Marie, als wir wieder in der Lounge waren.
„Ja nur kurz rauchen.", bestätigte ich. „Schon klar und was ist wirklich zwischen euch?", fragte sie und schien der Geschichte mit dem Rauchen wirklich keinen Glauben geschenkt zu haben.
Mit einer Handbewegung wollte ich das Thema unter den Tisch fallen lassen, doch Marie ließ sich nicht abwimmeln.
„Du erzählst mir das, egal ob jetzt oder morgen.", stellte sie klar. „Und ich hoffe für dich, dass das keiner Mitbekommen hat.", schob sie hinterher und zwinkerte.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Klar als Freundin merkt man sowas, aber sie hätte es ja nicht so ansprechen müssen, hier vor allem.Eine wunderschöne Frau, mit langen schwarzen Haaren, betrat unsere Lounge. „Juju!", rief Julian erfreut und nahm sie in den Arm.
Keine Ahnung warum, aber ich rutschte noch dichter an Volkan heran.
„Seid ihr ein Paar?", fragte die Stimme dieser Juju.
Grinsend nickte Volkan und Marie fing an zu quietschen. Lachend schüttelte ich den Kopf.
„Ach wie schön und seit wann kennt ihr euch?", fragte Juju weiter. „Seit der Schulzeit.", murmelte Volkan, dem diese Situation sichtlich unangenehm war.Um halb drei warteten Volkan und ich vor dem Club auf ein Taxi.
Ich war komplett kaputt, zu viel war heute geschehen.
Im Taxi musste ich eingeschlafen sein, ich wurde erst wach, als es heller wurde.
„Sorry, aber ich musste das Licht anmachen.", murmelte Volkan leise. Er trug mich und versuchte eine Tür aufzumachen.
„Ich will nicht wissen wie das aussah, als du die Haustür aufgemacht hast.", lachte ich.
„Glaub mir das war auch echt nicht einfach."