Kapitel 50

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Als ich aufwachte merkte ich, dass die Sonne nocht nichtmal richtig aufgegangen war. Aber da ich nicht mehr müde war, beschloss ich nach draußen zu gehen.

Vor meiner Hütte betrachtete ich, wie die Sonne immerweiter nach oben wanderte. Bis plötzlich jemand hinter mir, meinen Namen sagte. ,,Astrid ?", fragte Hicks.
Ich drehte mich um und sah ihm in die Augen. ,,Ja ?", fragte ich. ,,Was war los ?", kam es direkt zurück.

Ich seuftzte. Nun war der Moment der Erklärungen angerückt. Ein klein wenig Herzbeben hatte ich schon, zumal ich nicht wissen konnte, wie Hicks reagieren würde, wenn er die ganze Wahrheit kannte.

,,Okey, womit soll ich anfangen ?", fragte ich. ,,Vielleicht damit, weshalb du nicht zur Drachenbasis zurück gekommen bist, oder du überhaupt weg warst ?", sagte er. Ich nickte. Er hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.
,,Oke. Also, ich... ich bin gegangen - naja, eigentlich eher geflohen - weil... Also, dass ich nicht Astrid Hofferson bin, weißt du ja bereits. Ich bin Astrid Grieg, und gehöre einem Stamm an, mit dem eurer seit Jahren frieden geschlossen hat. Aber nur einseitig. Mein Volk sucht immernoch nach einer Möglichkeit, Berk zu besiegen.", ich machte eine kurze Pause und wartete auf eine Reaktion. Als keine kam, erzählte ich weiter.

,,Jedenfalls, haben sie mich dafür benutzt, euch aus zuspionieren. Anfangs wollte ich diese Aufgabe immer gut abschließen. Doch... dann kamst du in mein Leben und der Friede mit den Drachen. Weißt du noch bei dem Flug mit Ohnezahn damals ? Ich... hab mich in dich verliebt ! Es passierte einfach und ich konnte es nicht verhindern. Ab da fing es an, alles anders und kompliziert zu werden. Irgendwie wollte ich immernoch schnell weg von Berk, aber irgendwie auch nicht. Wegen dir. Aber dann hab ich irgendwann gemerkt, dass diese Aufgabe irgendwie kein Ende genommen hat. Es ging immer weiter und weiter mit dem spionieren, und so. Weswegen ich irgendwann einfach genug hatte. Ich hörte auf, auf die Briefe meines Vaters zu antworten. Wollte Berk nicht wieder verlassen und wurde auch sonst... naja, paranoid. Weißt du noch damals bei Heidrun ? Als ich so misstrauisch war ? Am Anfang war ich das eigentlich nur, weil ich ja nicht wissen konnte, ob sie vielleicht 'Astrid Hofferson' war. Ich wusste ja nicht einmal, wie dieses Mädchen überhaupt aussah ! Und außerdem, wer konnte uns versichern, dass Heidrun wirklich Heidrun hieß ?!", ich machte wieder eine Pause.

In die letzten zwei Erzählungen hatte ich meinen ganzen Frust und die Wut rein gesetzt. Nun wartete ich darauf, dass Hicks endlich etwas sagte.

,,Wow. Du... hattest keine einfache Kindheit. Und ich dachte immer, dir ging es perfekt. Du wärst die starke Astrid Hofferson, und so weiter."
,,Ist... es schlimm, wenn ich das nicht bin ?"
,,Was ?! Nein ! Astrid, egal wie du bist, ich liebe dich ! Egal was du bist ! Astrid, solange du du selbst bleibst, liebe ich dich mit allem, was ich habe, tu und sage ! Astrid, ... ohne dich gehts doch nicht...!", sagte er.

Genau dasselbe stand auch in seinem Brief. Ich musste leicht lächeln.

,,Dasselbe stand auch in dem Brief."
,,Ja, weil es die Wahrheit ist !", sagte er, sah mir in die Augen und lächelte.

,,Warte...! Du... hast den Brief bekommen ?", fragte er. ,,Wieso bist du denn dann nicht zurück ?"

Wieder dieselbe Frage wie gerade, auf die ich noch keine richtige Antwort gegeben hatte.

,,Ich. Also um ehrlich zu sein, hab ich den Brief erst Vorgestern gelesen.", ich lachte verlegen. ,,Ich... hab mich nicht getraut ihn zu öffnen", fügte ich noch wahrheitsgemäß hinzu. ,,Oh", lachte nun auch Hicks. ,,und warum bist du vorher noch nicht wieder gekommen ?"

,,Weil ich... angst hatte. Angst, vor dir...!", sagte ich und schaute auf den Boden.

,,Vor mir ? Wieso ?", fragte er erschrocken.

𝐇𝐢𝐜𝐜𝐬𝐭𝐫𝐢𝐝 - 𝐄𝐭𝐰𝐚𝐬 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐬✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt