Kapitel 3 / Vater

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Schmerzverzerrt wälzte er sich zur Seite und hielt sich den Bauch. „Wach auf." „Nein." stöhnte er und spürte sofort danach etwas kaltes in seinem Gesicht. Erschrocken weiteten sich nur seine Augen. „Ist das dein scheiss Ernst." Caner wischte sich das Wasser weg was Dilek auf ihn gekippt hatte. Er sah verwirrt umher und zu sich runter. Das Haus in dem sie sich befanden, war deutlich von reicher Hand und zugerichtet wie ein Schloss. „Wo sind wir?" „In einem Haus." „Ach. Richtiger Witz. Hätte ich nicht gedacht." er setzte sich schmerzverzerrt auf und hielt seinen Bauch. „Es ist ein Haus. Von jemanden den ich kenne und die Person ist um Urlaub." „Schick." er betrachtete das Wohnzimmer genauer und Dilek vor sich auf einen Sessel. „Du hast mich zusammen geflickt." stellte er fest. „Ja." „Warum?" fragte er und sah ihr tief in die Augen. Die Augen die still ihn ansahen. „Ich habe aus dem Krankenhaus Sachen klauen müssen." „Antworte meine Frage." zischte Caner. „Ich habe versucht dich zu töten. Was hilfst du mir, Mädchen?" zischte er noch wütender und es reizte ihn. Er wusste nicht wie er auf jemanden reagieren sollte der ihm half und das ohne einen bestimmten Grund. Caner suchte nach dem Grund. Seiner Meinung nach tat jeder Mensch etwas für einen Gegenzug. „Weil das mein Job ist." „Dein job dauert circa 8 Stunden. Nicht mehr außerhalb." verdeutlichte er. „Das ist nicht mein echter Job. Mein Job ist es eine Muslima zu sein. Und ein moslem, hilft den anderen. Sieht nicht weg. Und vergibt Taten die jeder gemacht hat. Denn wir sind nur kleine Menschen. Wenn er vergeben kann warum wir nicht?" Sie sah ihm deutend tief in die Augen und er sah sie sprachlos an. „Verpiss dich Mädchen. Ich wollte deine Hilfe nicht." „Tja zu spät." sie zuckte mit den Schultern. „Ich fick dich gleich. Was willst du?!" „Ich habe meine Tat getan. Nimm deine Sachen und geh." befiel sie kühl gegenüber ihm. Ganz wie ein Spiegelbild. Ihre Art reflektierte seine. „Okay. Also was. Bist du n Arzt? Machst jetzt meine dreckigen Geschäfte?" „Haltz Maul. Ich mache nichts für dich. Außerdem bin ich Krankenschwester." „Ah. Interessant."  er griff nach seiner Jacke und gab ihr lila Scheine. „Nimm." sprach er und sie nahm es, ehe sie es ihm ins Gesicht schmiss. „Willst du mich verarschen?!" schrie er und sie verzog keine Mimik. „Willst du Ficken? Du kannst mein sip nehmen." „Verschwinde einfach." zischte sie und spürte wie er all ihre Nerven strapazierte. „Ich bin nicht einer deiner Nutten. Verstehe es endlich... ich bin nicht zu kaufen oder zu ficken. Ich bleibe meiner selbst treu und habe dir nur im Namen Allahs geholfen." verdeutlichte sie es ihm und er lachte. „Ihr chayas seid alle gleich. Sprich mir nichts von helal und sag mir nicht das du das einfach so getan hast ." „Schön." sie stand auf und sah zu ihrer Jacke voller Blut. „Schließ die Tür hinter dir." somit verließ sie ihn und sprachlos wie auch Stirn runzelnd sah er ihr hinterher.

„Bist du behindert?" geschockt sah Leyla Dilek an. „Du hast ihm geholfen?" „Was hätte ich machen sollen?" „Ihn verbluten lassen." sprach Leyla als wäre es selbstverständlich. Beide liefen durch die dunklen Straßen von Frankfurt. „Ya allah. Du weißt ich kann sowas nicht." „Du bist zu gut herzig." rollte Leyla ihre Augen. „Warte Ma. Das sagst du? Dein scheiss Freund ist ein Teil der Mafia." „Dilek!" warnte Leyla sie erschrocken. Leyla lebte stets mit der Angst erwischt zu werden, denn jeder wusste. Die Mafia war nicht zum lieben da. „Bitte." „Ja okay." stöhnte Dilek. „Wollen wir zu Mecc's nach DM?" „Ich muss erst meine Seele befriedigen dann meinen Magen. Also ja." amüsierte Leyla sich.

Müde öffnete Dilek ihre Haustür und sah vorsichtig hinein. „Kizim. Wo warst du so lange?" ihr Mutter kam mit ihren Kopftuch hinaus. „Ich war noch essen Anne." „Wollen wir zusammen beten?" fragte sie ihre Tochter. Dilek sah sich um und sah ihren Vater auf der Couch trinken und Fernsehen schauen. Ein verächtliches Lachen entfloh ihren Lippen. „Das können wir." nickte sie mit einem warmen Lächeln. Ihre Mutter kam ihr näher und küsste sie sanft auf die Stirn. „Kizim benim." sie strich über ihre Wange und Dilek küsste ihre Hand. „Eines Tages. Wird das alles vorbei sein." die Augen ihrer Mutter glänzten mit Tränen und sie sah an ihrer Wange einen weiteren Hämatom. „Eines Tages. Wird das alles vorbei sein." lächelte Dilek auch und hielt ihre Hand auf die Stelle. „Wenn der Frieden nicht in diesem Leben stattfindet. Dann Insallah im Paradies. Da wo dein Platz ist Anne." „Ay kizim benim. Komm lass uns beten." lächelte ihre Mutter stolz.

Ya allah, weise den Weg Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt