Kapitel 36 / Aufstehen und gehen

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„W-wie. Nein nein nein. Niemals." geschockt starrte Leyla ins Zimmer. „Subhanallah." erschrocken schritt Nisa vor. „Ich glaub ich kippe gleich weg." „Bitte nicht." ertönte das schwache Lachen das sie so sehr vermisst hatten. „Dilek!" kreischte Leyla und rannte zu ihr. „Es geht dir gut. Es geht dir gut." hastig nahm sie Dilek fest in ihre Arme. „Gleich aber nicht mehr." Stöhnte Dilek unter der festen Umarmung und sogar die anderen zwei gesellten sich dazu. „Wir haben dich so schrecklich vermisst." winselte Burcu und Leyla weinte los. „Du bist zurück." setzte Leyla an „Aber wie?" „Leute ich will noch leben!" abrupt entfernte sich alle drei mit Tränen in ihren Augen, von Dilek. „Erzähl. Alles!" forderte Leyla und saß sich auf einen der Stühle. „Ich bin vor 3 Tagen circa wach geworden." ihre Stimme klang schwach und müde, was die Mädels vor ihr verwunderten . „Sie haben einige Orientierungstest gemacht. Und es ging eigentlich schnell weiter. Ich kann nur nicht...Wirklich gehen." unwohl zeigte sie auf ihr Rollstuhl worin sie saß. „Was ist das letzte an das du dich erinnerst?" fragte Leyla und Dilek hielt für einen Moment inne. In ihrem Gesicht sah man ihr den Schmerz an. „Seine Schreie." gestand sie und ein Schauer ragte sich über ihr Rücken. „Sein weinen." setzte sie mit einem Klos in ihrem Hals an. „Danach die Ärzte und Krankenschwestern. Wie sie mich in Eile versorgt haben... ich hatte keine Schmerzen. Keine Angst. Oder irgendwelche negativen Gefühle. Ich hatte gar keine Sorgen." sprach Dilek verwirrt und verloren sich in der leere. „Du wurdest 3 mal reanimiert. Davon hattest du zwei Minuten, fünf Minuten und 4 Minuten einen Herzstillstand." erklärte Leyla sanft und Dilek nickte schwach. „Ich weiß. Ich habe es gehört." schluckte Dilek und besorgt sahen die Mädels zu ihr. „Und weißt du. Ehm. Wie lange du. Weg warst?" fragte Burcu vorsichtig. „Über ein Jahr." hauchte Dilek zurück haltend. „415 Tage." verdeutlichte Leyla und überrascht sahen alle drei zu ihr. „Ich habe jeden einzelnen Tag gezählt." gestand Leyla mit Tränen in den Augen und ließ Dilek nieder sehen. „Wo ist meine Mutter? Könnt ihr sie erreichen?" fragte Dilek. „Sie müsste zuhause sein. Ich hole sie gleich ab und bringe sie hier her." nickte Burcu. „Sie hat bestimmt. Viel. Leid gehabt." Dilek sah schuldbewusst auf ihre Hände. „Ich wollte keinen von euch sorgen bereiten. Es tut mir wirklich leid." Entschuldigte sich Dilek. „Das war nicht deine Schuld. Woher hättest du wissen können das irgendein Psychopath dich abschiesst." redete Nisa auf sie ein und erst sah sie verwundert zu ihnen, doch fing sich schnell wieder ein. „Wisst ihr was von meinem Vater?" fragte Dilek vorsichtig nach. „Erstaunlicher weise war es bei euch zuhause ruhig. Deine Mutter war viel hier bei dir. Sie hat auch manchmal hier übernachtet. Sonst hat Leyla sie öfters zu sich genommen." erklärte Nisa und daraufhin lächelte Dilek. „Wir haben sie keine Sekunde alleine gelassen." nickte Burcu. „Ihr seid die besten." lächelte Dilek die drei an.

„Wie geht es dir jetzt? Hast du schmerzen?" fragte Burcu. „Nein. Ich fühle mich nur ordentlich schwach. Und bei heftigen Bewegungen tut meine Narbe weh." das sah man Dilek genau an und in ihrer Stimme lag auch wenig Kraft. Sie sah abgemagert aus und Augenringe zeigten die Müdigkeit ihres Körpers. „Könnt ihr Rükiye Teyze abholen?" fragte Leyla und überreichte Burcu die Schlüssel. „Ich würde gerne mit Dilek etwas alleine reden." setzte sie an. „Wie ihr wollt." Burcu nahm die Schlüssel. „Dann bis gleich." „Bis gleich." Dilek sah ihnen hinterher und als sie weg waren, sah sie sofort zu Leyla. „Wo ist er? Warum kann ich ihn auf keinen seiner Nummern erreichen?" fragte Dilek sofort und Leyla atmete tief durch. „Leyla ich frage dich was." verdeutlichte Dilek. „Er ist abgehauen." Gestand sie schweren Willen. „Was?" Dilek's Stimme zitterte und ihr Herz verengte sich. „Er hat dich kein einziges Mal hier besucht. Weil er mit irgendeiner Nutte abgehauen ist, sobald du im Koma lagst." geschockt starrte Dilek sie an und ihre Augen zeigten keine Bewegung. Leyla hielt sich eine enorme Wut zurück und konnte nicht wagen in Dilek's Augen zu sehen. „Das stimmt nicht." lachte Dilek auf einmal auf und verwundert sah Leyla zu ihr. „Caner würde mich niemals alleine lassen. Erst recht nicht in so einer Lage. Es muss einen Grund geben das du und andere so denken. Aber Caner hat mich bestimmt besucht und er wird auch kommen. Warte ab. Er wird kommen." lächelte Dilek schwach. „Dilek. Er ist mit irgendeiner Nutte abgehauen." verdeutlichte Leyla. „Ich kenne Caner. Und er würde mich niemals alleine lassen." nickte Dilek zu fest entschlossen. „Dilek tue dir das nicht an. Lebe mit keiner Lüge. Dieser bastard hat dich verlassen und du hast dich für ihn vor die Kugel geschmissen-..." „Leyla!" warnte Dilek wütend und bereute es sofort im nächsten Moment. Ein Schmerz durchzog ihr Körper und in Schmerzen krümmte sie sich vor. „Dilek?" beängstigt und besorgt schreckte Leyla auf. „Alles gut." krächzte Dilek und atmete tief durch. „Caner wird zurück kommen. Caner lässt mich niemals alleine. Verstehe es." setzte Dilek in schmerzen an und Leyla seufzte. „Ich versuche dich nur zu beschützen... dieser Mann ist nichts gutes." redete Leyla auf ihn ein. „Er hat sich aber verändert. Er wird kommen Leyla. Ich kenne ihn besser als jeder andere." Tränen sammelten sich in Dilek's Augen. „Caner hat mich bis jetzt immer beschützt. Er war da als sonst niemand da war und er hat alles mögliche getan, was ich niemals von irgendjemanden erwartete hätte... der Grund warum er nicht hier ist, muss ein großer sein... sonst wäre er hier." die Tränen rollten ihr über die Wange und Leyla sah sie mit bemitleidenden Augen an. „Was wenn Batu ihn hat?" fragte Dilek verängstigt. „Ferhat hat Caner's Clan übernommen. Er sucht nach Batu." erklärte Leyla. „Was ist mit den anderen? Was ist mit Batu's Drohung?" fragte Dilek. „Rüya's Mama und mein Vater sind verschont. Unsere gesamten Familien sind immer noch unter Schutz. Akin und Rüya sind vor einigen Monaten in die Türkei." „Und Ali und du?" daraufhin sank Leyla ihren Blick. „Komisch." gestand sie verzweifelt. „In wie fern?" „Eine Geschichte für ein anderes mal. Aber auch er weiß wie die anderen nicht wohin Caner abgehauen ist." Leyla vermied das Gespräch über Ali und Dilek war zu sehr mit dem Gedanken an Caner beschäftigt, sodass sie nicht hinterfragen konnte was los war. „Er wird kommen." sprach sie zu selbstsicher und ließ Leyla wieder seufzten. „Dilek?" verblüfft drehte sie sich um und sah ihre Mutter geschockt und unter Tränen am Türrahmen. „Annem." sofort füllten sich wieder ihre Augen mit Tränen.

Ya allah, weise den Weg Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt