„Hey Blitzchen!"
Fast wäre sie von der Spitze des Kranes gefallen, aber Peter hält sie gerade noch rechtzeitig an der Hand fest.
„Verdammt, Peter! Erschreck mich nicht immer so", schnauzt sie ihn an.
„Man sollte meinen, du müsstest nach dem fünfzigsten Mal eine gewisse Vorahnung haben, aber da hab ich mich wohl getäuscht", grinst er und gibt ihr einen Kuss.
Peter trägt, wie auch Lucinda, den neuen Anzug, den Tony ihm vor ein paar Tagen geschenkt hat.„Warum wolltest du mich hier oben treffen?", fragt Lucinda neugierig.
„Ich hab eine Überraschung für dich", sagt er und holt eine kleine Schachtel aus seinem Rucksack.
Verdutzt nimmt Lucinda sie in die Hand.
„Jetzt mach sie schon auf!", ruft Peter aufgeregt.Lucinda nimmt den Deckel ab und holt einen silbernen, breiten Armreif heraus.
In der Dunkelheit ist es schwierig etwas zu erkennen, also hält sie ihn ins Mondlicht und betrachtet ihn genauer.
Schmuck ist das definitiv nicht, es hat eher Ähnlichkeit mit einer von Tonys kuriosen Erfindungen.
„Danke, aber was ist das?", lacht sie verwirrt.„Ich zeige es dir", sagt Peter, nimmt ihr den Armreif ab, legt ihn ihr ums Handgelenk und stellt sich hinter sie.
„Okay, siehst du den Fahnenmast dort?"
Peter legt sein Kinn auf ihre Schulter deutet in die besagte Richtung.
Lucinda nickt.
„Fokussier ihn und dann wirfst du deine Hand aus, so wie ich, wenn ich meine Netze schieße, Verstanden?"
„Verstanden."Lucinda tut, was Peter ihr aufgetragen hat und im Bruchteil einer Sekunde schießt aus ihrem Armreif ein dünnes Seil, welches sofort am Mast, etwa fünf Meter entfernt, andockt.
„Wow! Hast du das selbst gemacht?", fragt Lucinda begeistert.
„Ja, aber das Ding kann noch mehr", entgegnet Peter und fährt mit dem Zeigefinger am gespannten Seil entlang.
„Das Material hier leitet Strom und zwar richtig gut", informiert er sie.
„Es reicht fast zwanzig Meter weit, auf diese Weise kannst du Gegner leichter aus der Ferne ausschalten."Peter hat sich mal wieder selbst übertroffen, er ist ein Genie.
„Danke Peter!", ruft Lucinda und umarmt ihn.
„Für dich immer", erwidert er und schenkt ihr ein schiefes Lächeln.Seit dem Vorfall mit Hydra vor eineinhalb Jahren sind die Verbrechen, um die sie sich kümmern, eher von geringem Aufwand.
Hin und wieder mussten sie einen Ladendieb oder einen Bankräuber stoppen, aber ernste Vorfälle gab es nicht.Die Ruhe tut gut, erlaubt sie doch Lucinda und Peter endlich einmal Zeit für sich zu haben, ohne dabei ständig in Lebensgefahr zu schweben.
„Daran könnte ich mich gewöhnen", murmelt Peter.
„Woran?", kichert Lucinda.
„Ungestört mit dir zusammen zu sein, ohne, dass uns irgendwas dazwischenkommt."
„Mhm."Plötzlich sieht Lucinda etwas seltsames am Himmel aufblitzen.
Zuerst denkt sie, es wäre ein Flugzeug oder vielleicht eine Drohne, aber das unbekannte Objekt bewegt sich rasend schnell und noch dazu in ungleichmäßigen Linien.
„Was ist das?", fragt sie Peter und löst sich aus seiner Umarmung.
Peter betrachtet das Ding eine Weile lang, aber er findet auch keine Antwort darauf.„Vielleicht ein außerirdisches UFO", sagt er mit einer gespielt dramatischen Stimme.
Lucinda lacht, obwohl sie den Gedanken, so lächerlich er auch klingt, garnicht so abwegig findet.
Nachdem, was sie bis jetzt alles gesehen und erlebt hat, würde sie sowas garantiert nicht mehr schocken.Es ist dunkel. Sie könnte sich durchaus einen besseren Überblick verschaffen, indem sie ein wenig höher fliegt.
Doch ehe sie ihre Idee laut aussprechen kann, ist das Flugobjekt auch schon wieder verschwunden.„Seltsam", murmelt Peter.
„Bestimmt war es nur ein Hubschrauber oder sowas."
„Ja wahrscheinlich", antwortet Lucinda nachdenklich.
„Es ist schön spät, wir sollten nach Hause gehen", sagt Peter und nimmt ihre Hand.
„Nicht, dass May wieder die Polizei ruft...", nuschelt er leise vor sich hin.„Wer zuerst da ist!", fordert er Lucinda heraus.
„Ach, noch immer nicht genug von Niederlagen?", grinst sie und fliegt los..
.
.Als Lucinda am nächsten Morgen mal wieder viel zu spät das Haus verlässt, um in die Schule zu gehen, traut sie ihren Augen nicht.
Da ist es wieder!
Dieses seltsame Flugobjekt.
Es fliegt am Himmel in seltsamen, kreisförmigen Bewegungen umher, wie eine Biene.
Naja, mit dem kleinen Unterschied, dass es grau ist und keine Flügel hat.Lucinda muss sich wirklich beherrschen,um nicht loszufliegen und der Sache auf den Grund zu gehen. Tony hat ihnen verboten, sich selbstständig in Dinge einzumischen, die über die Jagd von einfachen Verbrechern hinausgehen.
Außerdem wäre es tagsüber viel zu riskant für sie, selbst wenn sie einen Anzug trägt, über New York herumzufliegen.Gerade, als sie die Straße überquert, um den Bus zu erreichen, welcher an der Haltestelle steht, fährt er davon.
„Das ist jetzt ein Witz oder?"
Sie könnte zwar durchaus laufen, aber sie würde es niemals rechtzeitig zum Beginn der ersten Stunde schaffen.
Dann bleibt ihr wohl tatsächlich nichts anderes übrig...
Glücklicherweise hat sie Tonys Anzug immer bei sich, er lässt sich automatisch ausfahren, sobald sie sich einen Gürtel, den er ihr konstruiert hat, um die Hüfte befestigt.Lucinda versteckt sich hinter einem großen Baum und verwandelt sich innerhalb weniger Sekunden in ihre zweite Identität: Elektra.
Ein kurzer Blick, ob die Luft rein ist, dann hebt sie in die Luft ab.
Und wo sie doch gerade sowieso schon dabei ist, kann sie sicher auch ein wenig höher fliegen, um sich das Flugobjekt genauer anzusehen.
Schließlich braucht sie bei dem Tempo, das sie in der Luft zurücklegt, nunmehr dreißig Sekunden, bis sie die Schule erreicht.Die schießt in die Höhe und kommt dem Flugobjekt immer näher.
Oder ist es das Flugobjekt selbst, das ihr immer näher kommt?
Abrupt stoppt sie.
Tatsächlich, es fliegt geradewegs auf sie zu
und nicht nur das, es scheint, als wolle es landen!
Doch nicht etwa mitten auf der Straße in der Innenstadt von New York?!Lucinda steuert eilig auf ein Hausdach zu und duckt sich, während das gewaltige, ringförmige Luftschiff über sie hinwegfegt.
Das ist kein Flugzeug oder ein Hubschrauber.
Peter hatte Recht, es ist tatsächlich ein außerirdisches Raumschiff.
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Catching The Infinity (Avengers Story 2)
Fanfiction[Achtung: Ich empfehle vorher den 1. Teil des Buches „Catching Lightning" zu lesen!] Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit dem erfolgreichen Kampf gegen Hydra. Aber die nächste gemeinsame Bedrohung steht kurz bevor und dieses Mal haben sie es mit e...