13. Kapitel

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Stumm betreten alle, die von Thanos Schnipser verschont geblieben sind, das Hauptquartier.
Niemand wagt, etwas zu sagen. Es muss auch nichts gesagt werden, denn niemand würde zuhören.

Am anderen Ende des Raumes entdeckt Lucinda ihren Rucksack. Jemand muss ihn wohl aus dem Hovercraft mitgenommen und hier abgestellt haben.
Ohne zu zögern stürmt sie zu ihrer Tasche und kramt ihr Handy heraus.
Mit zitternden Fingern tippt sie die Nummer von Zuhause ein und hält es an ihr Ohr.
Es piept, dann nochmal und nochmal.
Nach etwa zwanzig Sekunden gibt sie auf.
Ihre Eltern sind nicht Zuhause. Möglicherweise sind sie unterwegs?
Sie drückt zuerst auf den Kontakt ihres Vaters und als dieser nicht rangeht, den ihrer Mutter, doch auch sie hebt nicht ab.
Bitte nicht", denkt sie sich. „Bitte, bitte nicht."

Lucinda sinkt auf ihre Knie und erlaubt sich endlich, all die unterdrückten Emotionen, die sich in ihr angesammelt haben, freizulassen.
Sie vergräbt das Gesicht in ihren Händen und weint.
Jemand legt sanft seine Hand auf ihre Schulter und schreckt sie auf. Es ist Tony, der, dem demütigen Ausrduck seines Gesichts zu urteilen, sofort weiß, was los ist.
„Es tut mir leid", flüstert er.

„Was ist mit ihrem Bauch?!", ruft Natasha plötzlich, während sie sich den beiden nähert.
Die Verletzung hatte Lucinda völlig vergessen.
„Bruce ist... fort", stammelt Natasha und beugt sich zu ihr hinunter. „Wir müssen sie irgendwie selbst verarzten."

Natasha führt Lucinda in die Krankenstation, in der Bruce sie zuvor immer behandelt hat und ordnet ihr an, sich auf den Untersuchungstisch zu setzten.
Tony eilt ihnen aufgebracht hinterher.
„Tony, wie geht dieses Zeug ab?" sagt Natasha stirnrunzelnd und nickt zu dem getrockneten Schaum auf Lucindas Bauch.
„Zieh es einfach ab", antwortet er schulterzuckend.
„Bist du verrückt?", schnauzt sie. „Es wird die Wunde wieder aufreißen!"
„Nein, das ist extra dafür gemacht, dass man es im trockenen Zustand abziehen kann, wie ein Pflaster, vertrau mir", entgegnet er.
Natasha zieht die harte Masse vorsichtig ab und tatsächlich, es tut nicht weh und es reißt auch keine Haut mit ab.

„Da ist keine Kugel", murmelt sie, während sie die Wunde untersucht.
„Nein, das war irgendein Laser Revolver von diesem Alientypen", antwortet Tony. „Mit einem normalen Gewehr kommt man da gar nicht durch. Dieser Anzug ist kugelsicher, das ist Vibranium." Er redet davon, als wäre dies selbstverständlich.

Natasha gibt sich wirklich Mühe, Lucindas Verletzung zu verarzten, aber ohne die Hilfe von Bruce hat sie wirklich Schwierigkeiten.
Letztendlich ist sie mit dem Ergebnis im Großen und Ganzen zufrieden und lässt Lucinda zurück in den Aufenthaltsraum gehen.

Erschöpft sinkt sie auf dem Sofa nieder und legt den Kopf in die Hände.
„Bist du dir zu hundert Prozent sicher, dass deine Eltern weg sind? Ich meine, vielleicht sind ihre Telefone leer oder der Empfang ist gestört", sagt Tony nachdenklich und setzt sich neben sie.
Möglicherweise könnte er Recht haben.
Vielleicht sind sie tatsächlich noch am Leben. Lucinda betet, dass es so ist.

„Ich muss nach Hause, um zu sehen, ob sie da sind", entgegnet Lucinda entschlossen.
„Du solltest nicht alleine gehen", antwortet Tony besorgt.
„Ich begleite sie."
Lucinda dreht sich um. Es ist Bucky.
Er nähert sich den beiden und sieht Tony prüfend an.
„Ich passe schon auf sie auf", sagt er abwehrend, als wüsste er, dass Tony protestieren will.
„Wehe wenn nicht", schnaubt er und steht auf.
„Melde dich sofort bei mir, wenn etwas nicht stimmt, verstanden?", entgegnet Tony und wirft Bucky einen misstrauischen Blick zu.
„Und wenn nötig, schaltest du ihn aus", flüstert er ihr fast unhörbar ins Ohr.

„Das muss sie nicht", antwortet Bucky grimmig.
Tony zuckt mit den Schultern und geht davon.
„Wo wohnst du?", will Bucky wissen.
Lucinda steigt aus ihrem Anzug heraus und berichtet ihm ihre Adresse.
„Kannst du fahren?", fragt sie.
Bucky grinst. „Klar, ich hab schon seit über hundert Jahren meinen Führerschein."

Er zieht sich eine Lederjacke und eine dunkelblaue Cap über, um nicht gar so aufzufallen , für den Fall, dass Lucindas Eltern ihnen die Tür öffnen, und begibt sich dann ins Untergeschoss zum Van der Avengers.
Während der gesamten Fahrt sieht Lucinda aus dem Fenster und betet, dass ihre Eltern überlebt haben.
Wenn Thanos sie ausgelöscht hat, würde das bedeuten, dass sie keine Familie mehr hat...

Nach etwa zwanzig Minuten erreichen sie ihren schmalen Hof und steigen aus dem geparkten Fahrzeug. Ein ungutes Gefühl breitet sich in Lucinda aus. Die Lichter in ihrem Haus brennen, auch das Auto ihres Vaters steht im Hof, aber warum sind sie dann nicht ans Telefon gegangen?

Lucinda klingelt ein paar Mal, hämmert wie verrückt gegen die Tür, doch niemand öffnet.
Jetzt ist alles klar.
Ihre Eltern sind tot. Genauso wie Peter und die Hälfte aller anderen Lebewesen dieses Universums.
In einem Anflug von Verzweiflung und Aggression schmettert sie mit einer Explosion die gesamte Tür aus ihrer Verankerung und tritt in ihr Haus hinein.
Bucky läuft ihr erschrocken hinterher.
„Vielleicht solltest du dich erst einmal hinsetzen", spricht er ihr beruhigend zu.

Lucinda antwortet ihm nicht, sondern stapft ins Wohnzimmer. Der Fernseher läuft, aber das gesamte Haus ist wie ausgestorben.
Sie rennt ins Obergeschoss, in den Keller, sucht jeden einzelnen Raum ab, ruft ihre Eltern mehrmals, doch niemand ist hier.
Völlig verzweifelt sinkt sie auf dem Boden zusammen.

Bucky setzt sich neben sie und nimmt ihre Hand.
„Es tut mir so leid", spricht er sanft.
Lucinda lehnt an seine Schulter und erlaubt ihm, sie zu umarmen.
Es tut gut, die Nähe einer ihr vertrauten Person zu spüren, wenn das eigene Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird.
Eine Weile lang sitzen sie da und sagen nichts, dann unterbricht Bucky unbeholfen die Stille.
„Ein schönen Haus habt ihr..."
Dabei versucht er so aufmunternd wie möglich zu klingen.
Lucinda muss kichern.
Durch die Mischung aus Schluchzen und Lachen kommt dabei allerdings ein merkwürdiger Laut aus ihr, der Bucky grinsen lässt.

„Ich muss einige Sachen einpacken, die ich ins Hauptquartier mitnehmen kann", murmelt sie.
Sie kann hier nicht bleiben, deswegen wird sie hoffentlich vorerst im Hauptquartier bei den anderen unterkommen können.

Sie geht ins Obergeschoss, an den vielen Bildern an der Wand vorbei, auf denen sie und ihre Eltern zu sehen sind.
Sie versucht, sie nicht anzusehen, aber es gelingt ihr nicht. Mühsam blinzelt sie ihre Tränen weg und beschließet stattdessen, auf den Boden zu schauen.
Ihrer Eltern zuliebe wird sie stark sein und nicht nochmal zum Weinen anfangen.

In ihrem Zimmer angekommen, holt sie den großen Reisekoffer unter ihrem Bett hervor und wirft wahllos irgendwelche Klamotten hinein, bis er voll ist. Bucky setzt sich auf ihr Bett und beobachtet sie dabei.
„So", schnauft sie. „Das wär's dann."
Plötzlich ertönen von unten Stimmen.
Wie auf Kommando drehen Lucinda und Bucky sich zur Tür um.
Das müssen ihre Eltern sein! Sie sind noch am Leben! Aufgeregt springt sie auf und will aus ihrem Zimmer hechten, als Bucky sie am Arm festhält.

„Das sind nicht deine Eltern", flüstert er. „Das sind drei Männer, horch mal."
Lucinda lauscht und tatsächlich, keine der Stimmen gehört ihrem Vater oder irgendeiner anderen Person, die sie kennt.
„Das sind Einbrecher!", stellt Bucky leise fest.

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Hallihallo, ich hoffe euch geht's allen gut 😊

Ich wollte nur noch einmal klarstellen, dass diese Geschichte keine eins zu eins Kopie vom Original ist.
Ich erfinde hier meine eigene, alternative Handlung, sonst wäre es ja überhaupt nicht mehr spannend:)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen und bleibt alle gesund 🙏🏻

LG ElliKuh ♥️

Catching The Infinity (Avengers Story 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt