„Er atmet noch", bemerkt Dr. Strange, nachdem er sich zu ihm heruntergekniet hat.
Lucinda beugt sich aufgeregt über Peter, der reglos am Boden liegt und streichelt ihm behutsam über die Wange.
„Wie seid ihr hier reingekommen?", fragt sie verwirrt und händigt dem Zauberer mit zittriger Hand das Amulett aus, welches er dankend annimmt.„Ich hab gesehen, wie der Typ dich und den Jungen fortgetragen hat und du warst bewusstlos", entgegnet Tony.
„Ich hab nicht lange überlegt und bin diesem Vieh gefolgt, bis er euch in sein Raumschiff gebracht hat.
Dr. Strange und ich haben es gerade noch hinein geschafft, bevor die Tür sich geschlossen hat."
Tony deutet auf die geschlossene Klappe zu seiner Rechten.Endlich öffnet Peter die Augen und hält sich stöhnend den Kopf.
„Lucinda!", ruft er erschrocken und richtet sich auf.
„Alles gut, keine Sorge, Tony und Dr. Strange haben die Kreatur erledigt", spricht sie ihm beruhigend zu.
Peter atmet erleichtert aus und stemmt sich auf.„Wir müssen hier raus!", sagt Lucinda aufgebracht.
„Weiß jemand, wie man ein Ufo steuert, beziehungsweise landet?", fragt Tony mit sarkastischem Unterton.
Dr. Strange verdreht die Augen und schüttelt den Kopf.„Naja, es gibt nichts, was man nicht lernen kann", murmelt Tony und nähert sich den zahlreichen Knöpfen und Schalter.
Lucinda tritt an eines der Fenster und betrachtet mit Erschrecken die Umgebung außen.
Sie können hier garnicht landen, weil sie nämlich nicht einmal mehr auf der Erde sind.
Sie sind im Weltraum!Sie fährt mit ihren Fingern an der Metallwand des Raumschiffes entlang.
Sie ist magnetisch, so weit, so gut.
Das bedeutet, dass das gesamte Raumschiff magnetisch ist und es sich durch ihre Kräfte bewegen lassen müsste.„Leute!", ruft sie und dreht sich schnell um.
Die anderen sehen sie erwartungsvoll an.
Ich könnte das Raumschiff von außen durch meine Magnetkraft steuern.
Verdutzt zieht Dr. Strange eine Augenbraue hoch.
„Das Ding hier wiegt mehrere hundert Tonnen, wie willst du das anstellen?"„Ein Versuch ist es wert", meldet Peter sich zu Wort
Lucinda fährt ihr Visier herunter und tastet ihren Helm ab.
„Keine Sorge, ich habe deinen Anzug so konstruiert, dass du ihn ohne Gefahr da draußen tragen kannst", sagt Tony stolz.
„Und wie komme ich hier raus?", fragt Lucinda nachdenklich, während sie sich suchend umblickt.
„Die Klappe ist fest verschlossen, keine Chance", schnauft Peter, während er vergeblich dagegen drückt.
Lucinda begibt sich zu ihm, bohrt ihre Finger ins Metall und versucht, die Klappe zu öffnen.
Sie schafft es tatsächlich, die Tür einen Spalt zu öffnen und grinst Peter an, bevor sie abrupt innehält.„Moment! Ich bin zwar kein Experte, aber sorgt der Druckunterschied nicht dafür, dass man aus der Öffnung sofort hinausgesogen wird?", fragt Lucinda leicht nervös.
Tony nickt.
„Du hast recht." Er überlegt kurz. „Wir stellen uns dort hinten hin und sobald zu draußen bist, schließt du die Klappe wieder, verstanden?", sagt er.„Verstanden", erwidert Lucinda entschlossen.
Tony, Dr. Strange und Peter begeben sich an das andere Ende des Raumes und ducken sich.
„Bereit?", ruft Lucinda ihnen zu und setzt abermals ihre Hände auf das Metall.
„Ja!", antworten die drei.Lucinda schiebt mit aller Gewalt die Klappe auf und sogleich fühlt sie einen starken Sog, der sie nach außen zieht.
Sie hält sich mit ihren Händen magnetisch an der Wand fest und schlängelt sich mühevoll durch den kleinen Schlitz.
Als sie endlich draußen ist, presst sie sich mit ganzer Körperkraft gegen die Klappe und schließt diese wieder.Nachdem sie kurz durchgeschnauft hat, erlaubt sie sich, einen kurzen Augenblick der Pause, um die Umgebung zu betrachten.
Niemals hätte sie gedacht, dass sie einmal im Weltraum landen würde, und schon garnicht, dass
sie von einem Außerirdischen dorthin gebracht wird.Sie stößt sich mit den Füßen schwungvoll vom Raumschiff ab und überlegt, wie sie es am besten anstellen könnte, es zu bewegen.
Sie beschließt, es von unten anzuheben und sich mithilfe von Tonys eingebauten Triebwerken an ihren Füßen fortzubewegen.Es ist verdammt schwer, der Zauberer hatte recht.
Aber mit viel Mühe schafft sie es tatsächlich, vorwärts zu fliegen, wenn auch sehr langsam.
Lucinda stöhnt auf.
Nicht, dass sie mit Tonys Triebwerken nicht auch fliegen kann, aber im Vergleich zu der Kraft, die sie selbstständig mit ihren Händen erzeugen kann, sind diese nur sehr schwach.„Alles in Ordnung da draußen?", fragt Tony sie durch das Funkgerät.
„Alles okay", schnauft Lucinds und bemüht sich, die Geschwindigkeit zu erhöhen. „Aber es ist ziemlich schwer."
„Vorsichtig...Regen... zu", hört Lucinda Peter undeutlich rufen.
Sie kann ihn nicht verstehen, er ist zu weit von Tony.
„Was hat er gesagt?!", ruft Lucinda nervös, doch es ist schon zu spät.Ein gigantischer Meteoritenstrom kommt in enorm hoher Geschwindigkeit geradewegs auf Lucinda und das Raumschiff zugerast.
Sie hat kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, da wird sie auch schon gewaltsam mitgerissen.Mehrere harte Brocken donnern gegen sie und das Raumschiff und verfrachten Lucinda quer durchs Weltall.
„Tony!", schreit Lucinda durch das Funkgerät, aber sie bekommt als Antwort lediglich ein leises Rauschen.
Sie überschlägt sich mehrmals, bis sie es endlich schafft dank ihrer Triebwerke zu bremsen.
Ein weiterer Meteor trifft sie allerdings am Helm und schleudert sie nochmals mehrere Meter nach hinten.
Für einen kurzen Moment verliert Lucinda durch den heftigen Aufprall das Bewusstsein und schwebt nun reglos umher.Sie weiß nicht, wie lange sie außer Gefecht war, aber als sie endlich wieder aufwacht, ist das Raumschiff spurlos verschwunden.
Lucinda schmeckt Blut an ihrer Lippe und ihr Kopf schmerzt, dann bemerkt sie den großen Riss in ihrem Helm, den der Meteor beim Einschlag verursacht haben muss.
Panik breitet sich in ihr aus, doch sie befiehlt sich, Ruhe zu bewahren.
Tonys Anzug ist robust. Der Helm lässt sich mit Sicherheit nicht durch solch eine „Kleinigkeit" zerstören oder?Nichts desto trotz muss sie so schnell wie möglich zurück zum Raumschiff.
Und als wäre das nicht schon Problem genug, macht sich ein plötzlicher Sauerstoffmangel bemerkbar.
Eine rot blinkende Warnung mit der Aufschrift „Achtung, Defekt!", bestätigt ihre böse Vorahnung schließlich.Verdammt! Der Schaden am Helm ist wohl doch größer, als sie angenommen hat.
Eine Weile lang irrt sie ziellos umher, bis sie
in der Ferne endlich einen kleinen grauen Fleck entdeckt. Das muss das Raumschiff sein!
Es ist ziemlich weit weg und der Luftmangel macht ihr langsam aber sicher zu schaffen.
Lucinda weiß nicht, ob sie es bis dahin noch durchhält.
„Reiß dich zusammen!", ermahnt sie sich streng, obwohl sie am liebsten losheulen würde.Bis zum Raumschiff sind es nur noch wenige hundert Meter, aber ihr ist vom immer knapper werdenden Sauerstoff so schwindelig, dass sie sich kaum noch konzentrieren kann.
Sie fühlt sich wie damals, als sie und Bucky mit dem Wagen in einen Fluss gefahren sind und beinahe ertrunken wären.
Mit der Ausnahme, das es hier keinen Change gibt, zu entkommen.Je mehr der Sauerstoff schwindet, desto größer wird ihre Angst.
Wenn sie jetzt hektisch atmet, verbraucht sie wertvolle Luft, das ist ihr bewusst, aber sie kann es nicht kontrollieren.Dann, als sie die Hoffnung aufgeben will, sieht etwas aufblitzen. Etwas helles, rundes.
Es sieht aus wie ein Feuerreifen und in diesem Feuerreifen stehen... Tony, Peter und Dr. Strange?
„Seltsame Halluzination", denkt Lucinda sich, doch da wird sie plötzlich am Arm hinein gezogen.„Oh man, ich hätte nicht gedacht, dass das wirklich klappt!", ruft Tony aufgeregt.
Lucinda fällt hin und landet auf allen vieren auf dem harten Boden.
Sie reißt sich den Helm vom Kopf und schnappt gierig nach Luft.„Alles in Ordnung?", erkundigt sich Peter erschrocken und kniet sich neben ihr nieder.
Lucinda nickt ihm schnaufend zu, denn reden kann sie jetzt nicht.
„Ganz ruhig", sagt er und streichelt ihr behutsam über den Rücken.
„Wie habt ihr das gemacht?", fragt sie, als sie sich weitestgehend erholt hat.„Ein Portal", sagt Dr. Strange.
„Und was ist mit dem Raumschiff?", will Lucinda wissen und lässt sich von Peter aufhelfen.
„Nunja...", murmelt Tony.
„Der Meteoritenregen hat das Raumschiff aus der Flugbahn geschleudert und eines der Triebwerke zerstört."
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Catching The Infinity (Avengers Story 2)
Fanfiction[Achtung: Ich empfehle vorher den 1. Teil des Buches „Catching Lightning" zu lesen!] Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit dem erfolgreichen Kampf gegen Hydra. Aber die nächste gemeinsame Bedrohung steht kurz bevor und dieses Mal haben sie es mit e...