„Also, um es nochmal für alle verständlich zu machen", setzt Scott an. „Zeit und Raum funktionieren in der Quantenebene anders. Man kann also theoretisch die Quantenebene im Hier und Jetzt betreten, aber an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit verlassen."
„Also auch in der Zukunft?", fragt Natasha.
Scott nickt ihr zu.
„Dann könnte man sich also einfach ein halbes Jahr in die Zukunft zur Sonne teleportieren, statt mit einem Raumschiff dorthin zu fliegen?", will Rhodey wissen.„Nunja, ganz so einfach ist das dann doch nicht. Der Quantenraum ist ein chaotischer Mikrokosmos, wir bräuchten eine Art Raum-Zeit-GPS, um den exakten Ort und die exakte Zeit in der wir landen wollen zu bestimmen", antwortet Scott ihm.
„Außerdem müssen wir dabei aufpassen, dass wir uns durch die Zeit, aber die Zeit sich nicht durch uns befördert, wenn ihr versteht, was ich meine", erklärt er.„Dass man nicht als uralt wieder rauskommt?", scherzt Clint.
„Genau", sagt Scott.
„Und wie stellen wir das Ganze überhaupt an?", fragt Bucky verwirrt.
„Für die Zeitreise durch die Quantenebene benötigen wir sogenannten Pym-Partikel. Die benutze ich normalerweise, um meine Größe zu ändern. Mit ihnen schrumpfen wir dann auf atomare Größe und können dadurch in die Quantenebene gelangen und in die Zukunft reisen. Genial oder?"„Und wo bekommen wir diese Pimpeltikel her?", entgegnet Clint stirnrunzelnd.
„Pym- Partikel! Und keine Sorge, die besorge ich uns. Aber wir benötigen ein Gerät, mit dem wir unsere exakten Koordinaten bestimmen können, sonst nützen uns auch die Pym- Partikel nichts", entgegnet Scott.„Überlass das mir", murmelt Tony. „Ich arbeite da schon länger an etwas."
„Was ist mit dem Handschuh? Thanos hatte einen Handschuh, in dem er die Steine befestigt hat. Sowas brauchen wir auch oder?", entgegnet Thor.
„Ja, aber den können wir erst bauen, wenn wir den Stein haben", erklärt Tony.„Carol, wie schnell fliegst du durch den Kosmos?", fragt Rhodey.
„Schnell genug, um die Sonne innerhalb weniger Minuten zu erreichen", antwortet Carol grinsend.
„Dieses Pymps-Partikel brauche ich dafür nicht."
„PYM-PARTIKEL", stöhnt Scott genervt und reibt sich die Schläfen.„Na schön", sagt Natasha. „Die eine Hälfte des Plans hätten wir, was ist mit der anderen?"
Die anderen drehen sich zu Lucinda um und starren sie eindringlich an.
„Wir werden sie so weit wie möglich Hitzefest machen", scherzt Rhodey.„Zeig uns dein bestes Feuer", kommandiert Clint.
Lucinda tritt einige Schritte von ihrem Team zurück und richtet ihre Handfläche nach oben.
Vereinzelt schießen kleine Blitze aus ihrer Haut, die sich nach und nach zu einer lodernden, bläulichen Flamme erhitzen.
„Die Flamme ist ja blau", bemerkt Bucky.
„Das liegt an der Temperatur ihres Feuers", erklärt Tony. „Blaue Flammen sind weitaus heißer, als gelbe, etwa 1300 Grad."Lucinda lässt die blaue Feuerflamme ihre gesamte Hand hinaufwandern, bis fast ihr kompletter Unterarm brennt.
„Seht ihr?", sagt sie. „Es tut überhaupt nicht weh."
Tony schreitet nachdenklich auf sie zu.
„Okay, das ist schon mal ein guter Anfang, aber du musst noch viel höhere Temperaturen aushalten können, wenn du in der Nähe der Sonne nicht zu Asche werden willst."
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Die nächsten zwei Wochen verbringt das Team damit, ihren sonderbaren Plan nach und nach auszuarbeiten.
Thor und Rhodey arbeiten an Lucindas Hitzeverträglichkeit, indem sie das Mädchen durch immer heißer werdendes Feuer fassen lassen, das aus Tonys selbstgebastelten Flammenwerfer dringt.
Auch übt Lucinda, die Temperatur ihrer eigenen Flammen um ein Vielfaches zu erhöhen.Tony und Scott arbeiten unterdessen an GPS-Geräten, die sie mit dem Pym-Partikeln verknüpfen können, um innerhalb kürzester Zeit bis zur Sonne und zurück reisen können.
Natasha, Clint und Carol versuchen derweil, Kontakt mit ihrer lieben Bekanntschaft aus dem Weltall aufzunehmen. Den Guardians of the galaxy, wie sie sich selbst nennen.
Solle es nicht möglich sein, sich von der Erde aus zur Sonne zu teleportieren, so benötigen sie ein Raumschiff, mit dem sie so nahe wie möglich an den Feuerball gelangen können.Was Loki angeht... Lucinda kennt ihn nicht, aber ihr Team vertraut ihm nicht einmal genug, um ihm frei im Hauptquartier herumlaufen zu lassen. Er befindet sich angekettet im Aufenthaltsraum, wo alle ihn bewachen können. Hin und wieder erbitten sie seinen Rat für Informationen über den Infinity Stein, aber das wars auch schon.
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„Stopp, ich halte es nicht mehr aus", stöhnt Lucinda und zieht ihre Hand aus der blau leuchtenden Feuerflamme.
Schon gestern, als sie bei 3800 Grad angekommen sind, musste sie die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien. Aber jetzt, wo Rhodey das Feuer auf 4100 Grad erhitzt hat, ist der Schmerz so unerträglich, dass sie unmöglich durchhält, es länger als fünf Minuten zu berühren.Thor reicht ihr einen Behälter mit Eis, den sie zur Sicherheit immer in der Nähe aufbewahren.
Zitternd taucht Lucinda ihre mit Brandblasen übersäte Hand in den Kübel und atmet erleichtert aus.„Wie lange?", fragt Bucky, der die ganze Zeit daneben stand und das Experiment beobachtet hat.
„4 Minuten, 25 Sekunden", murmelt Rhodey und sieht auf seine Stoppuhr.„Scheiße", flüstert Lucinda.
Um sich überhaupt in der Nähe der Sonne aufhalten zu können, muss sie mindestens 5000 Grad aushalten. Und zwar mehr als nur 4 Minuten.
„Hey, das wird schon", beruhigt sie Bucky.„Entschuldigung, wenn ich mich einmische", hebt Loki, der die letzten Stunden stumm an der Wand gelehnt auf dem Boden saß, an. „Aber ich hätte da möglicherweise eine Idee oder... vielmehr einen Lösungsvorschlag."
Er steht auf und tritt auf Lucinda zu.
„Der da wäre?", fragt Rhodey skeptisch.
„Wenn ihr mir die Fesseln entfernt, dann..."
„Nein." entgegnet Thor grimmig.
„Na schön." Loki verdreht die Augen.
„Ich kenne mich zwar nicht aus mit deiner", er macht eine kurze Pause, um die richtigen Worte zu finden, „Gabe..., aber so wie ich das beobachtet habe, streckst du da einfach deine blanke Hand in die Flammen."
„Und?", hakt Thor ungeduldig nach.
Loki wirft ihm einen finsteren Blick zu.
„Und... sie kann selbst Feuer erzeugen, das haben wir gesehen. Wie wär's, wenn du einfach mal versuchst, deine Hand mitsamt der erzeugten Flamme in das Feuer zu halten", führt er weiter.„Das ist doch Schwachsinn", knurrt Thor.
„Das wissen wir erst, wenn es scheitert", gibt Loki schnippisch zurück.
Lucinda versucht etwas skeptisch das umzusetzen, was Loki vorgeschlagen hat.
Die blauen Flammen schießen aus ihrer Handfläche, wandern hinauf zum Arm und lodern vor sich hin.
„Warte, warte!", ruft Bucky und hält sie auf. „Was genau soll das bezwecken?"
Loki setzt ein schiefes Lächeln auf.
„Ihr Menschen grübelt viel zu lange, statt einfach mal etwas auszuprobieren, oder? Ich denke, dass ihre Flammen möglicherweise als eine Art Schutzschicht dienen, das die Hitze des Feuers um sie herum etwas erträglicher für sie macht."Bucky runzelt skeptisch die Stirn.
„Na schön... Bist du bereit?", fragt Rhodey.
Lucinda nickt und hält ihre mit Flammen besetzte Hand ins Feuer.
„Erhöhe auf 4150 Grad", murmelt Rhodey.
Lucinda hält die Luft an, als würde es den Schmerz in irgendeiner Weise vertreiben, was allerdings nicht der Fall ist.
„Erhöhe auf 4200 Grad."
„Wie sieht es aus, Lucinda?", will Bucky wissen.
„Es schmerzt", sagt sie. „Aber es ist noch auszuhalten."
Lokis Augen funkeln vor Begeisterung, dass sein Plan offenbar aufgegangen ist.
„Jetzt müsste sie nur noch ihren gesamten Körper in Brand setzen", murmelt Thor.
„Kannst du das?", will Bucky wissen.
Lucinda schüttelt stumm den Kopf.
„Jedenfalls noch nicht", sagt sie.
„Erhöhe auf 4300 Grad."
„Stopp", presst Lucinda hervor. „Stopp, ich kann nicht mehr."
Sie zieht ihre Hand aus der Flamme und hält sie in den Eiskübel.
„Hey, das waren doch immerhin schon 200 Grad mehr als vorher", entgegnet Bucky aufmunternd.
Lucinda bemüht sich zu einem Lächeln, zieht ihre Hand aus dem Kübel und geht dann aus dem Zimmer.Ihr gesamter Arm ist rot, geschwollen und schmerzt.
Wütend stürmt sie in Bruces Krankenstation, die seit seinem Verschwinden eigentlich kaum noch benutzt wird, und kramt in seinem Arzneischrank nach einer Brandsalbe.
„Du darfst nicht zu viel auf einmal von dir erwarten", spricht eine Stimme hinter ihr.
Lucinda muss sich gar nicht umdrehen, um zu wissen, dass Bucky ihr gefolgt ist.
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Catching The Infinity (Avengers Story 2)
Fanfiction[Achtung: Ich empfehle vorher den 1. Teil des Buches „Catching Lightning" zu lesen!] Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit dem erfolgreichen Kampf gegen Hydra. Aber die nächste gemeinsame Bedrohung steht kurz bevor und dieses Mal haben sie es mit e...