19. Kapitel

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Lucinda weiß nicht, was sie sagen soll.
Tony ist ein Genie!
„Danke, Tony! Vielen Dank!", ruft sie und fällt ihm in die Arme.
„Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Schließlich übernimmst du ja den schwierigsten Teil unserer Mission", entgegnet er lächelnd.
„Aber er ist noch nicht ganz fertig, ich muss noch die Triebwerke und die selbstständige Kühlung einbauen, bevor du ihn testen kannst."

„Keim Problem", antwortet Lucinda außer sich vor Freude.
„Aber dafür musst du mir versprechen, dass du dich ausruhst und deinen Arm nicht weiter belastest, verstanden?"
„Verstanden."
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„Du hast jetzt also die Aufgabe, dich zu entspannen?", lacht Bucky vergnügt, nachdem Lucinda ihm von Tonys Anforderungen berichtet hat.
„Das ist nich lustig", meckert Lucinda. „Ich hasse es, nutzlos rumzustehen."

„Ich hatte heute vor, einige Schießübungen zu machen. Wenn du willst, kannst du mitmachen", bietet Bucky ihr an.
„Das ist gar keine schlechte Idee", meint Lucinda. „An meiner Zielgenauigkeit muss ich sowieso arbeiten, wenn ich Blitze schießen will, da kann es nicht schaden, wenn ich es mit einem Gewehr versuche."
Lucinda hat ihre Blitzattacken seit fast einem Jahr nicht mehr gebraucht. Die Verbrecherrate ist erheblich gesunken und um die Meisten Fälle haben sich Rhodey oder Natasha gekümmert.
„Klasse, warte hier, ich bin gleich wieder da."

Peng!
Lucinda zuckt leicht zusammen, als Bucky ihr demonstriert, wie man richtig schießt.
„So, jetzt du. Behalte das Ziel genau im Auge."
Lucinda hebt die lange Waffe empor und richtet sie auf die kleine Dose, die Bucky draußen auf der Landebahn auf einem Klapptisch aufgestellt hat.
„Beide Augen öffnen", sagt er lachend. „Wenn du ein Auge schließt, siehst du doch weniger."
Der erste Schuss geht nicht nur voll daneben, sondern hat auch noch solch eine Wucht, dass es Lucinda rücklings zu Boden reißt.
Glücklicherweise fängt Bucky sie auf und erspart ihr damit die Blamage.

„Ein fester Stand ist auch wichtig", erklärt er.
„Wie machst du das denn mit deinen Blitzen? Die müssen doch mindestens zehnmal so viel Kraft haben."
„So", grinst Lucinda und fegt die Dose, mitsamt dem Tisch weg.

„Ich muss nicht so genau zielen, die Explosion trifft das, was sie treffen muss."
„Schön, aber kannst du das nächste Mal vielleicht nur die Dose treffen?", fragt er scherzhaft und rennt nach vorn, um den Tisch wieder aufzubauen.

„Tut mir leid!", ruft sie ihm hinterher.
Zur Sicherheit sieht Lucinda sich kurz um, ob Tony sie gesehen hat. Schließlich hat er ihr ja verboten, sowas zu machen; aber die Luft scheint rein zu sein.

„Nochmal mit dem Gewehr?", fragt Lucinda Bucky, während er zurück zu ihr hechtet.
„Ja, versuch es nochmal."
Lucinda zielt und diesmal erwischt sie die Dose, zwar nur an der Seite, aber immerhin.

„Wow, das war echt gut", sagt Bucky und versucht dabei begeistert zu klingen.
„Ich weiß, dass ich schlecht bin."
Gespielt genervt verdreht sie die Augen.
„Nein, wirklich. Es war gut.", erwidert er abwehrend und hält die Hände unschuldig nach oben.
„Jaja, Wintersoldier", kichert Lucinda.

„Hey, weißt du, ich...", beginnt er zu sagen, doch in diesem Moment schreit Scott aus dem Fenster des Hauptquartiers, dass sie sofort reinkommen sollen, er und Tony wollen allen etwas zeigen.
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„Was ist los?", fragt Clint, der gerade mit Natasha im Schlepptau angetrabt kommt.
„Wir haben da etwas, das wir euch zeigen wollen", verkündet Tony stolz.
Scott hält eine kleine Kapsel mit einer gelblichen Flüssigkeit in der Hand. Er wirkt ziemlich aufgeregt.
„Ich demonstriere es kurz, damit Lucinda es danach problemlos benutzen kann. Das sind die Pym- Partikel von denen ich euch erzählt habe." Er steckt sie sich in ein Gerät um sein Armgelenk.
„Extrem zerbrechlich, extrem wertvoll, also seid vorsichtig."

Loki bahnt sich seinen Weg durch die Menge, aber Thor hält ihn auf.
„Kommt schon!", fleht Loki, dessen Hände noch immer gefesselt sind. „Was muss ich tun, dass ihr mir vertraut und mich losbindet?"
Thor beugt sich zu ihm hinunter.
„Dasitzen und die Klappe halten."

Die anderen lauschen weiterhin erwartungsvoll Scotts Worten.
„Tony und ich haben einen Weg gefunden, um in der Zeit sowohl zurück, als auch voraus zu reisen", fährt er fort.
„Und zwar mit Hilfe dieser Pym-Partikel, aber das wisst ihr ja bereits. Tony und ich haben die letzten Wochen an einem Weg getüftelt, mit dem man zusätzlich die genauen Koordinaten unseres Zieles bestimmen kann. Er zeigt ihnen ein kleines Gerät, dass er sich um sein Handgelenk befestigt.
„Schaut zu", murmelt er und befestigt die kleine Kapsel mit der Flüssigkeit im Gerät.
„Ihr gebt das Datum, die genaue Uhrzeit und die Koordinaten des gewünschten Ortes hier ein, dann drückt ihr auf diesen Knopf und BAMM, ihr seid da."

„Funktioniert das auch?", fragt Natasha skeptisch.
„Das wollen wir jetzt testen", entgegnet Tony.
„Bitte was? Habt ihr das denn nicht zuvor schon selbst ausprobiert?", ruft Rhodey stutzig.
„Das ging nicht. Unser Vorrat an Pym-Partikeln ist begrenzt. Wir haben genau drei Kapseln für einen Testversuch, mehr nicht."
Lucinda beißt sich auf die Unterlippe.
Na das kann ja was werden.

„Ist hier irgendjemand, der es freiwillig zum ersten Mal für uns testen will?", fragt Tony enthusiastisch in die Runde.
„Ich", sagt Clint plötzlich und tritt nach vorn.
Tony und Scott klatschen begeistert Beifall.

„Sehr gut Clint. Hab auch nichts anderes erwartet." Tony klopft ihm auf die Schulter.
Sie stecken Clint in einen merkwürdigen Anzug mit Schutzhelm und schnallen ihm das Koordinationsgerät um den Arm.

Dann führen die beiden das Team in ihr Labor, das schon seit mehreren Monaten niemand mehr betreten hat, außer Scott und Tony, die energisch an ihrem Plan gearbeitet haben.
Ein gewaltiges Gestell, bestehend aus einer runden Plattform am Boden, aus der dutzende, dicke Kabel und Schläuche ragen, umzingelt von diversen Maschinen, ist dort aufgestellt.
Lucinda fällt die Kinnlade runter.

„Stell dich auf diese Plattform", ordnet Tony an und stellt sich hinter einen seiner Computer.
„Also, alles was du tun musst, ist irgendeinen Tag, Monat, Jahr und die Uhrzeit anzugeben", erklärt Scott ihm nochmals.
„Verstanden?", erkundigt sich Tony.
Clint nickt.
„Wenn ich gleich in diesem Quantenraum zerfetzt werden sollte... Es war schön mit euch gearbeitet zu haben", entgegnet Clint.
Er sagt das mit solch einer Ernsthaftigkeit, dass es Lucind eiskalt über den Rücken läuft.
„Alles klar, Clint. Los geht's!", verkündet Tony.

Clint tippt die gewünschten Daten ein und im Bruchteil einer Sekunde ist er verschwunden.
„Oh mein Gott", stammelt Natasha.
„Alles klar, bereit Tony?", fragt Scott.
„Bereit. Holen wir ihn zurück."
Tony drückt einige Tasten und zieht einen Hebel.
Augenblicklich erscheint Clint wieder, an derselben Stelle, an der er zuvor spurlos verschwunden ist.
Er reißt sich den Helm vom Kopf und keucht.
„Es hat funktioniert", schnauft er. „Es hat tatsächlich funktioniert."

Nach drei Monaten harter Arbeit, scheint ihr Plan endlich in die Realität umsetzbar zu werden. Sie werden den siebten Infinity Stein finden. Sie werden ihr Team zurückholen.

Catching The Infinity (Avengers Story 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt