Riptide- Vance Joy
Desireé POV:
Es ist sehr schwer für mich, nicht bei Hailey oder Finn zu sein. Zumal sie jetzt auch noch zusammen sind. Ich gönne es ihnen wirklich, aber sie sind beide mit abstand meine allerbesten Freunde und ohne sie fühle ich mich nur wie eine halbe Person.
Ich tanze weiterhin mit Casey und Paige und habe die beiden anderen schon fast vergessen, als plötzlich unser Songinsider spielt.
Sehnsüchtig sehe ich wieder zu Hailey und hoffe, sie würde mich ansehen, aber das tut sie nicht. Lieber sitzt sie eng mit Finn und kuschelt.
Ich gehe von der Tanzfläche, die eigentlich nur mein Wohnzimmer ist und setze mich auf meinen eigenen Sessel. Auf ihm steht gross, in Gold "QUEEN" geschrieben. Der Sessel selbst ist schwarz wie die Nacht. Nur kleine goldene und Bordeaux rote Sternchen sind eingestickt. Man würde sie nicht sehen, wenn man nicht wüsste das sie da sind.
Mit diesem Sessel verbinde ich sehr viele Erinnerungen. Zum Beispiel, als ich noch jünger war und ich Angst vor dem Gewitter hatte. Meist rannte ich mit meiner Decke und meinem lieblings Teddy nach unten und setzte mich in eben diesen Sessel. Ich stellte ihn so dicht ans Fenster wie nur Menschenmöglich und beobachtete das Unwetter. Viele würden mir sagen, dass mir dies noch mehr Angst gemacht hätte, aber mich beruhigte dies.
Auch verbinde ich mit diesem Sessel meinen ersten Filmmarathon. Damals schaute ich gemeinsam mit Penelope, einer, meiner besten Freundinnen die "Twilight- Saga" Der erste Liebesfilm der mich wirklich interessierte. Leider ist Penelope drei Jahre danach umgezogen und unser Kontakt wurde weniger. Sie fand neue Freunde und ich hatte damit zu kämpfen, dass sie nicht mehr da war.
Auch haben sich in den Stoff viele Tränen gemeisselt. Sei es nur wegen eines Filmes, eines traurigen Buches oder wegen eines Streits mit meinem Bruder. Ich liebte diesen Sessel und war mir sicher, ich würde ihn auch in meine geplante Wohnung mitnehmen, wenn ich endlich studieren konnte.
***
Ich versuche meine Augen zu schliessen und an was anderes zu denken, aber kaum habe ich das getan, fühle ich mich beobachtet und öffne sie sofort wieder. Ich sehe im Raum herum und mein Blick bleibt an Cedric hängen, der gerade mit einer Blondine spricht. Ich presse meine Lippen zusammen und meine Augen formen sich automatisch zu schlitzen. Ich bekomme einen halben Würgreiz, als ich merke WER da neben Cedric sitzt und mit ihren falschen Wimpern klimpert.
Ruckartig stehe ich auf und meine Füsse tragen mich fast wie von selbst zum Sofa.
"Alisha" begrüsse ich die Blondine unfreundlich. "Desireé" meint sie genauso unfreundlich. "Ich muss euch leider unterbrechen und dich bitten zu gehen. Du bist nicht eingeladen." Mein Ton bleibt weiterhin nicht Freundlich, aber auch nicht aufbrausend. ich bin die Ruhe in Person. "Ach ja? Wie kommst du denn darauf?" fragt sie genauso unfreundlich weiter. Wie mich ihr zuckersüsses Lächeln aufregt. Ich würde sie am liebsten am Ohr nach draussen ziehen, aber was würde Ced dann von mir denken?
"Ich kann mich nicht daran erinnern, dich eingeladen zu haben. " spreche ich die Tatsachen aus. "Du nicht, aber dein Bruder war so nett und hat das für dich erledigt." sie lächelt breit und fies.
Kacke. Daran habe ich nicht eine Sekunde gedacht. Mein idiotischer Zwillingsbruder. Er erkennt die Falschheit und Gemeinheit von Personen erst, wenn er sie am eigenen Leib miterlebt hat. Es ist nett von ihm, wenn er jedem auf diesem gottverdammten Planeten eine Chance gibt, so bin ich auch, aber es ist genauso selbstzerstörend.
Ich lächle so falsch ich kann und drehe mich zum gehen um. Ich gehe in Richtung Sofa und stelle mich bedrohlich vor Jake auf. "Wie dumm kann man sein?!" zische ich sauer. "Kleine, was ist los?" fragt er. Ich sehe ihn an und schüttle den Kopf. "Wieviel hast du schon getrunken?!" mein Ton steigert sich mit jedem Wort, dass ich sage. "Nicht viel, reg dich ab! Höchstens sechs Gläser" antwortet er und hebt seine Hände zur Abwehr. "Na dann kannst du noch so etwa klar denken... WARUM um Himmelswillen hast du Alisha eingeladen?!" will ich wissen. "Sie war alleine. Sie hat niemanden heute Abend..." Ein aggressives lachen macht sich in meiner Kehle breit."Und dann musst du den Samariter spielen und sie gleich nach Hause schleifen?" Er Nickt nur und ich merke, dass unser Gespräch beendet ist. Ich drehe mich weg und gehe zurück auf meinen Sessel.
Nun kann mich nichts mehr aus meiner Stimmung oder aus meinem Sessel rausbeugen. Ich werde hier wohlmöglich mein Leben verbringen.
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one Day
Teen FictionZwei unterschiedliche Menschen, Zwei unterschiedliche Welten, doch für einander bestimmt Desireé: Gas unscheinbare Mädchen mit den braunen Augen Cedric: der beliebteste Junge der ganzen Stadt