Als ich wieder im Schulhaus 1 ankomme, warten Hailey und Finn schon auf mich. "Da sind die Turteltauben ja!" grinse ich. "Was sollte das eben?" möchte Finn von mir wissen. "Das warst nicht du! Ja, Schüler beleidigst du allemal, aber Lehrer? Bist du Krank oder was?" zischt Er weiter.
"Tut mir leid wenn euch meine neue Persönlichkeit nicht passt. Der Direktor findet mich lustig. Ich kann mich glücklich schätzen!" grinse ich wieder. "Deine neue Persönlichkeit?" fragt Hailey. "Genau. Ich möchte nicht mehr so langweilig sein wie sonst. Ich möchte beachtet werden." antworte ich erneut.
"Ich dachte, wir hätten uns versprochen unbeliebt zu bleiben, nur unter engen Freunden zu bleiben. Unter uns..." Hailey sieht mich komisch an. "Da kannte ich meine neue Persönlichkeit auch noch nicht." sage ich hemmungslos. "Du bist nicht lustig." sagt darauf Finn. "Dann sind wir schon zwei!" lächle ich und laufe weiter, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen. "Heuchler." flüstere ich so, dass nur ich es mitbekomme. "Des! Warte!" schreit mir eine weitere Stimme nach. Diese ist aber nicht von den beiden, sondern von Sophie. "Warum hast du das gemacht?" fragt sie mich als erstes. "Weil ich es kann." antworte ich genervt und ignoriere sie, bis sie mich am Arm festhält. "Du stosst all deine Freunde von dir. Und für was? Für gar nichts!" sagt sie. "Vielleicht möchte ich einfach auch nicht immer gefragt werden, warum ich so bin wie ich bin. Oder frage ich dich, warum du immer so laut lachst? Oder frage ich Hailey und Finn, ob es ihnen nicht peinlich ist in aller Welt herumzurutschen? Ich denke nicht!" Sie überlegt. "Was ist mit dir?" fragt sie so leise, dass ich im ersten Moment die Vermutung habe, sie hätte es gar nicht ausgesprochen. "Ich weis es nicht." Mit gesenktem Kopf gehe ich an ihr vorbei und renne ins Gebäude hinein. Ich setze mich auf die meist gehasste Fensterbank und hole mein Buch der Fragen heraus.
"Warum bin ich wie ich bin? Warum bin ich schwarz? Warum fragen mich alle was mit mir los ist?" schreibe ich auf. Unter jeder Frage lasse ich Platz aus, denn antworten muss ich ja auch irgendwann. Ich lehne mich zurück und starre an die Decke.
Es ist 12:00 Uhr. Mittagspause und der obere Gang ist ganz leer. Alle scheinen in der Kantine zu essen. Alle ausser mir.
"Warum bin ich sauer auf sie? Sie scheinen sich nur für mich zu interessieren. Ist das ein verbrechen? Nein..." rede ich mit mir selbst. Plötzlich setzt sich jemand zu mir.
Ich rieche einen Vanilleartigen Duft.
Cedric. "Hey..." sagt er in die stille hinein. "Moin." antworte ich nur. "Ich fand die Aktion von vorhin echt amüsant. es ist nicht oft so, dass ich dich so erlebe..."
"Nie." verbessere ich ihn. Ich stelle mir sein Gesicht vor, ohne ihn anzusehen.
"Was ist nur los mit mir?" frage ich nach einer Ewigkeit. "Nur Gott weis die Antwort." meint er. Ich schnelle nach vorne und starre ihn an. "Das meinst du doch nicht ernst!?" zische ich leicht. "Was meinst du?" will er wissen. "Ich hab dich och nie so etwas sagen gehört!" lache ich. "Problem damit?" grinst er. Ich überlege. "Wenn du keins mit mir hast, habe ich auch keins mit dir." antworte ich nickend. "Aha." sagt er.
Ich sehe ihn entgeistert an. "Das hat mir heute schon jemand gesagt!" nun ist er es, der mich entgeistert ansieht. " Das Wort *AHA* ist ein oft verwendetes Wort...ist dir schon klar...oder?" ich grinse. "Ich bin heute etwas verwirrt, musst du wissen!" er nickt. "Das sehe ich." Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. "Ich habe das vermisst..." sage ich.
"Ich habe dich vermisst." antwortet er.

YOU ARE READING
one Day
Fiksi RemajaZwei unterschiedliche Menschen, Zwei unterschiedliche Welten, doch für einander bestimmt Desireé: Gas unscheinbare Mädchen mit den braunen Augen Cedric: der beliebteste Junge der ganzen Stadt