Auf der einen Seite weiß ich, dass ich Hilfe brauche. Es bringt nichts, Menschen aus meinem Leben zu streichen und selbst zu versuchen da rauszukommen. Scheiße, wenn ich daran denke, wie viele Menschen ich schon enttäuscht habe. Ich dachte, dass ich das jetzt (2020) wieder in den Griff bekomme, hab es mir fest vorgenommen, mir gewünscht. Wollte mich entschuldigen. Warum habe ich es nicht getan? Weil das verdammt egoistisch wäre. Diese Menschen haben mich aus ihrem Leben gestrichen, nachdem ich sie enttäuscht habe. Sie konnten mit mir abschließen.. und dann soll ich wieder auftauchen und alles kaputt machen? Erklären, dass ich verletzt war, weil mir nicht zum Geburtstag gratuliert wurde? Peinlich.. aber so bin ich manchmal drauf, wenn ich das Gefühl habe, dass mich kaum jemand wirklich wertschätzt. Das hat so seine Gründe, vermutlich noch aus der Kindheit. Das hört man ja immer, also dass die Eltern einem nicht genug Liebe geben konnten... blablabla.
Wie gesagt, ich weiß, dass ich Hilfe brauche.. auf der einen Seite. Aber auf der anderen Seite, bin ich das alles hier einfach nur leid. Mir hat die Therapie damals nicht geholfen, das wird sie auch heute nicht. Weil nichts und niemand auf mich individuell abgestimmt ist. Ich kann vorgeben glücklich, fröhlich und kompetent zu sein, aber innerlich kotze ich jedem "Freundlichkeit" ins Gesicht. Das Gefühl nicht dazuzugehören, ist die momentane Basis meines Gedankenguts. Egal was ich mache, wie oft ich lache, mich auf Smalltalk einlasse, tief im Inneren weiß ich, dass ich mich doch nicht so gut anpassen kann, wie gedacht und kein Platz für meine Art, mein Wesen ist. (Aber ich bin ja nicht die einzige die sich so fühlt!) Nicht, weil ich irgendwie "besonders" bin, sondern weil es schmerzt nicht frei zu sein. Ich bin gefangen und angekettet wie der Elefant im Zirkus. Vllt. körperlich groß und stark, aber innerlich eingeschränkt. Ich muss gestehen, dass ich gehofft habe, vom Coronavirus angesteckt zu sein.. damit ich das nicht mehr erleben muss. Jap, ich brauche Hilfe.
Thema Friends.. ja also ich habe Freunde. Aber tiefe Freundschaften hielten nicht so lange, weil ich einfach zu viel verlangt und es selten erwähnt habe. Ich wollte, dass man sich 100% für mich interessiert, weil ich mich ja auch so sehr für die andere Person interessiert habe. Ich hab einfach zu viel erwartet. Wollte Aufmerksamkeit. Ich dachte, dass man so Freunde wie in Büchern braucht. Leute die alles für dich tun. Sobald man mir nicht auf eine WhatsApp Nachricht geantwortet hat, dachte ich, ich wäre zu langweilig, man nutzt mich nur aus. I know, das Problem lag an mir und tut es noch immer. Ich hätte meine eigene Bff sein müssen.. das sagen zumindest alle.
Es gibt eine Freundin, mit der ich gerade viel verreise. Sie antwortet so selten auf Nachrichten (jetzt wurde es besser), ist eher ruhiger und kann selten Entscheidungen treffen. Urlaube habe ich bisher fast immer alleine richtig geplant. Nach einer Zeit, konnte ich aber akzeptieren, dass sie so ist. Immerhin hat sie mir zugehört, mich nicht verurteilt und irgendwann konnte ich es auch bei ihr. Sie ist wie sie ist, weil sie ebenfalls so viel durchgemacht hat. Das prägt. Außerdem hat sie für unseren Trip im April viel selbst geplant, ohne dass ich sie zwingen musste. Love her.
Manchmal erhoffe ich mir eine Freundschaft, die so tief geht, dass es einfach schön ist. Pure Akzeptanz und viele Gesprächsthemen. Ich möchte einfach wieder umarmt werden, ohne mich rechtfertigen zu müssen.
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DEPRESSED AS FUCK
PoetrySowas wie ein Tagebuch. Manchmal ernst, manchmal lustig, manchmal blöd. 'Ne gute Mischung. Ps: hat depressive Züge, wer damit nicht klar kommt, bitte nicht reinschauen.