Weshalb ich vom Fenster einige Schritte weg tat und ihn reinklettern ließ, da wir im Erdgeschoß waren, schien das keine große Challenge zu werden. Dachte ich. Doch da Noah, wie ich bereits analysiert hatte, nicht mehr ganz nüchtern war, polterte er extrem umständlich zu mir herein. Zu allem Überfluss, fiel er auch noch auf mich drauf. Gequält entwich die restliche Luft mit einem erstickenden Geräusch meiner Lunge. „Uff, du Fettsack geh runter!", meckert ich ihn leise an.
Klischeehafterweise konnte er diese Situation nicht unkommentiert lassen. „Also ich hab kein Problem damit, wenn du unter mir liegst.", grinste dieser geistig einem Vierjährigen ähnelnden anzüglich. Ich schenkte ihm einen eisigen Killerblick, woraufhin er aufstand und mich mit hochzog. Besser für ihn!
Gemeinsam, jedoch noch mit genügend Sicherheitsabstand, setzten wir uns auf mein Bett. Fragend schaute ich zu ihm hoch, allerdings sah er nur überfordert in meine Augen. „Was machst du hier, mitten in der Nacht?", erläuterte ich also die unausgesprochene Frage. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.
„Naja also... als du mich auf dem Schulhof so zusammen gestaucht hast, ist mir eben klar geworden, was dein Problem ist. Ich wollte dir helfen, aber wusste nicht so genau wie, deshalb bin ich in unsere Stammkneipe gegangen und wollte dort meinen besten Kumpel treffen, um eben mit ihm zu überlegen. Allerdings ist er nicht an sein Handy gegangen. Und während ich auf seinen Rückruf gewartet habe, hab ich eventuell das ein oder andere Bier gepetzt. Jedenfalls hab ich dann irgendwann Leon...", neugierig schaute ich auf, „Leon ist der Typ, vom Schulhof heute, die Pussy.", erklärte Noah mir abfällig.
Jordan hieß eigentlich Leon, interessant. Da ich gespannt war, was nun passiert war, unterbrach ich Noah, trotz seines frauenfeindlichen Ausdrucks, nicht.
„Auf alle Fälle wollte ich den Wichser nochmal zur Rede stellen, dass er dich gefälligst Ruhe lässt.", spuckte der inzwischen wieder klarer sprechende Noah zornig aus.
Verwundert philosophierte ich über seinen ungewöhnlich ausgeprägten Beschützerinstinkt, mir gegenüber. Schließlich kannten wir uns kaum und er half mir trotzdem bei jeder Kleinigkeit, als sei er mein Schutzengel.
Glücklicherweise unterbrach er mich in meinen gefühlsduseligen Gedanken, indem er weiter sprach: „Leider war ich durch meine Wut, sowie den Alkohol wohl etwas erblindet, denn ich sah seine sieben Freunde, hinter ihm stehend, erst nachdem ich mich mit ihm angelegt hatte. Da sie, acht, gegen mich ,alleine, waren, kannst du dir vorstellen, dass mein Interesse an diesem nicht gerade fairen Kampf nicht sonderlich ausgeprägt war. Somit bin ich mehr oder minder aus der Bar geflüchtet. Was das anbelangt, muss ich mich wohl nochmal mit den Jungs drum kümmern, bevor die rumerzählen, ich wäre verweichlicht oder so.", letzteres nuschelte er wohl mehr zu sich selbst.
Etwas beeindruckt, war ich durchaus, schließlich hatte er sich mit acht Typen angelegt, nur weil einer von ihnen frech zu mir war.
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ᖴᗩᑌSTSᑕᕼᒪᗩG ᑎᗩᑕᕼ ᒪIEᗷE!
Teen FictionGegensätze ziehen sich an, nicht wahr? Doch was passiert, wenn zwei Rebellen aufeinander treffen? Stoßen sie sich ab? Oder rebellieren sie auch gegen diese Theorie? Valea Konstantinova hat jeglicher Art von zwischenmenschlicher Beziehung schon vor l...