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Meine, wie immer, stets positiv ausfallende Gedankengänge werden glücklicherweise, durch die Schulklingel, unterbrochen. Erfreut über das lang ersehnte Ende, der heutigen Zeitverschwendung in dieser Bildungseinrichtung, missmutig meinem wohl ziemlich langweilig vergehenden Resttages entgegenblickend, erhebe ich mich von meinem Platz und laufe entspannt den Flur entlang. Ich hab keine Eile, schließlich wartet "Zuhause" sowieso niemand auf mich, da Bethany und Scott, bis heute Abend, arbeiten sind. Aber selbst wenn sie da wären, hege sich in mir kein abnormal großes Verlangen mich zu beeilen, um pünktlich zum Essen zu kommen.

Während ich also, in seelischer Ruhe, den platzverschwendenden Lehrstoff in meinen Spind umfülle, dringt eine selbst den Dalai Lama zur Weißglut treibende Stimme an mein Ohr: „Na, na, bist du etwa ein kleines Bad Girl oder hast du lediglich vergessen, dass du diese Bücher für die Hausaufgaben benötigst?" Augenrollend, drehe ich mich zu Möchtegern-Adonis um.

„Was willst du, kleiner?", schnauze ich ihn leicht gereizt an. „Oh Süße, ich überrage dich fast um zwei Köpfe, an deiner Stelle wäre ich nicht so frech. Außerdem hab ich dir doch gesagt, dass du dir meinen Namen merken sollst. Also nochmal für kleine Prinzessinnen zum Mitschreiben, ich heiße Noah.", in seinen Augen leuchtet ein angriffslustiger Funke auf und er reckt mir seine Hand entgegen, bei welcher ich mir gar nicht ausmalen möchte, wen oder was sie schon alles berührte. Somit holte ich zu einem Roundhouse-Kick aus und treffe seine in meine Richtung gestreckte Hand auch, jedoch hält er direkt meinen Fuß fest, sodass ich jetzt einbeinig auf dem leeren Schulflur stehe.

„Ich stehe drauf, wenn Frauen gelenkig sind. Dann kann man umso mehr Spaß mit ihnen haben.", raunt mir dieser Kotzbrocken mit tiefer Stimme zu. Ein verachtender Blick meinerseits trifft ihn. „Du sexistisches Arschloch.", zische ich ihn an. „Valea! An was denkst du denn, du Perversling! Ich meinte, selbstverständlich, dass man, dann zusammen Bodenturnen oder Yoga machen kann.", schmunzelt Noah mich provozierend an. „Lass meinen Fuß los oder ich fange an zu schreien!", drohe ich ihm mit ruhiger Stimme und aggressivem Gesichtsausdruck.

Daraufhin lässt er, zu meiner Verwunderung und kurzzeitig auch Bestärkung meiner Autorität, meinen Fuß tatsächlich los. Allerdings dreht er mich währenddessen so, dass ich mit dem Rücken zu ihm stehe, damit er mich von hinten umarmen kann. „Heb dir dein Schreien noch für wann anderes auf, Engel. Du wirst es brauchen, wenn ich dich in eine Ekstase der Lust versetzte." Er haucht diese Dikta gegen meinen Nacken, hierdurch bekomme ich eine Gänsehaut.

Dies erfolgt jedoch ausschließlich, da mich die Moleküle seines Speichels, welches sich über die Luftfeuchtigkeit seines Atems auf Wanderschaft begaben, kitzeln und vor allem anekeln, wie auch der Rest seiner Person. „Jetzt hör mir mal ganz genau zu, du Hodengnom, entferne deine widerliche Präsens im Physischen, als auch im Psychischen von der meinigen, sonst bist du sehr bald, sehr unfruchtbar. Capito?" In einer streichelnden Bewegung nimmt er seine Pfoten von meiner Hüfte, „Sì, mia regina." So viel Italienisch verstehe ich auch gerad noch, um zu wissen, dass er meine Frage bejaht und irgendeinen idiotischen Machospitznamen drangehangen hat.

ᖴᗩᑌSTSᑕᕼᒪᗩG ᑎᗩᑕᕼ ᒪIEᗷE!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt