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„Aber irgendwo muss ich dir trotzdem Recht geben, Luigi muss sich alleine ums Essen kümmern, weil ich den Teig für später vorbereite. Und Diego hilft mal wieder gar nicht, da er sich Anmachsprüche für deine rothaarige, kleine Freundin ausdenkt.", Nikolina redet einfach vor sich hin, während wir den Raum wieder verlassen. Das ich keinen der besagten Typen kenne, scheint sie nicht zu stören.

Ich finde dieses Mädchen komisch. Genauso wie Eliza. Ich meine, ich bin zu beiden doch total unfreundlich und sie? Sie tun einfach so als wären wir schon langjährige Freundinnen. Denken die, ich wäre ironisch unfreundlich oder so?

Wieder an dem Tisch angekommen, verabschiedet sich Nina und Liz fragt mich gleich daraufhin aus, was sie von mir wollte. Mit einem Schulterzucken antworte ich ihr und gebe mich wieder dem Ignorieren ihrer Stimme hin.

In dieser Stadt merkt man noch viel mehr, dass es Herbst ist, als irgendwo sonst. Dauernd regnet es, wird von Tag zu Tag kälter und die Blätter fallen in bunter Vielfalt auf die Straßen. Vollkommen auf das Wirbeln des Windes durch die am Boden liegenden Blätterhaufen konzentriert, zucke ich schwer zusammen, als mein Klingelton abrupt losgeht. Da ich erst meinen Puls etwas beruhigen möchte, nimmt Eliza das wohl als Einladung und geht einfach ran.

„Valeas Handy, Eliza hier.", meldet sie sich, was ich mit einem verstörten Ausdruck kommentiere. Da sie obendrein auch noch laut schalten musste, höre ich nun Bethanys aufdringliche Stimme durch den Hörer quietschen. „Oh hallo. Ich wollte mich eigentlich nur erkundigen, ob alles in Ordnung ist, weil Valea noch nicht zuhause ist oder mir Bescheid gesagt hat."

Siegessicher grinse ich. Jetzt hatte ich Bethany da, wo ich sie wollte. Am Anfang vom Ende meiner Präsenz hier. Sicherlich war sie jetzt sauer und enttäuscht von mir. Noch zwei, drei solcher Aktionen und sie würden mich zurückschicken!

„Ach, das tut mir jetzt aber leid. Ich habe Valea förmlich hergeschleppt. Ohne daran zu denken, ob sie nicht schon was anderes vorhaben könnte. Entschuldigen Sie.", ruinierte mir Eliza alles.

Wenn ich den Hitzeblick drauf hätte, wäre meine Gegenüber jetzt nur noch ein Häufchen Asche. „Kein Problem, Eliza! Ich freue mich doch, wenn Valea sich hier einlebt und neue Freunde findet. Na dann, wünsche ich euch zwei noch ganz viel Spaß!"

Solange Bethany vor sich hin schnattert, stellt der Kellner von gerade eben, schätzungsweise Diego, unsere Teller auf unserem Tisch ab. Da das ganze Gespräch bereits per Lautsprecher abläuft, hört er alles, was meine jetzige Pflegemutter von sich gibt. Unerwartet deutet er auf mein Handy, in Elizas Hand, welche es ihm dann entgegenstreckt. „Beth bist du es?", fragt er dann in den Hörer.

Fassungslos beobachte ich das Ganze stillschweigend und bewegungsunfähig. „Diego? Was machst du denn bei Valea?", auch Bethany klingt erfreut. „Sie sitzt bei uns in der Pizzeria. Apropos, ihr solltet auch mal wieder vorbeikommen. Wir vermissen schon unsere Stammgäste.", inzwischen hält der Kellner mein Handy nun in seiner eigenen Hand. „Ja, eigentlich wollten wir heute Abend mal reinschauen, aber wenn Val ja jetzt schon bei euch isst, wird das wohl heute nichts mehr.", quatscht nun die andere Leitung zurück.

Nun richtet sich Diegos Blick wieder auf und er lächelt mich an: „Ach, bei uns schmeckt es so gut, da kann man auch ruhig zweimal am Tag essen." Damit hatte er Bethany nun endgültig überredet und gab mir, nach einer kurzen Verabschiedung, mein Handy mit aufgelegtem Anruf zurück.

ᖴᗩᑌSTSᑕᕼᒪᗩG ᑎᗩᑕᕼ ᒪIEᗷE!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt