ᖴᗩᑌSTSᑕᕼᒪᗩG ᑎᗩᑕᕼ ᒪIEᗷE!

06

Heißt es nicht immer, die Mischung würde es machen? Der komplett verblödete, kleine Mädchen durch die Gegend schubsende Vollarsch hatte die exakte Mischung und perfekte Portionierung der Worte getroffen, welche ihn ins Grab bringen würden.

Nicht nur, das er mich schwach und somit erbärmlich genannt hatte, nein, er hatte auch nochmals verdeutlicht, dass ich ohne anderweitige, männliche Hilfe, in Form von aufgeblasener Wichsgeburt Noah, keinerlei Chance gegen ihn hätte. Und um die Krone drauf zu setzten, musste er mich mit meinem wohl verhassten vollen Namen provozieren. Schon klar, ich bin die Irre, die sich durch ihren eigenen Vornamen zur Weißglut treiben lässt, doch das Ganze hatte durchaus seine eigene Hintergrundgeschichte.

Mit einer flinken Umdrehung unserer Arme, entkam ich seiner handschellenartigen Einkesselung meiner Hände. Ich holte in der direkten Bewegung danach, zum Uppercut aus und traf ihn in einer wundervoll fließenden Bewegung überraschend am Kinn, sodass sein hässlicher Schädel ein wenig nach hinten, beziehungsweise oben flog. Ich nutze seine pure Verwunderung selbstverständlich aus und verteilte zwei weitere rechte Punchs. So langsam schien der bildungsferne Australopithecus allerdings zu realisieren, dass ich ihn nun, nicht mehr nur, mit Worten fertigmachte, sondern auch Physisch jederlei abgestorbene Restehre nahm. Da auch er nun ausholte und mich am Schlüsselbein traf. Gerade als ich ihn zum Clinch packen will, um das Ziel des Takedowns zu verfolgen, werde ich weggezogen.

Wie könnte es auch anders sein, muss sich der ach so göttliche Noah auch hier wieder einmischen oder was? „Sag mal, kannst du dich eigentlich nicht mal, um deinen eigenen Scheiß kümmern? Oder wird das hier, jetzt zwei Spastis gegen Valea?", frage ich entnervt des Todes und auch noch etwas außer Atem, was mich natürlich nicht vom Zappeln abhält, um dieser komischen Position zu entfliehen. Denn mein trauter Retter empfindet es für nötig, mich wie ein kleines, ungezogenes Kind in seinen Armen einzuschließen.

„Baby, ich will nur nicht, das du Scheiße baust und schon nach deinem ersten Tag, suspendierst wirst, wegen ner Prügelei auf dem Schulgelände. Außerdem schlage ich keine Mädchen, sonst hätte der da", er zeigt auf den Typen, welcher sich gerade von meinen Schlägen zu erholen scheint, „schon längst ein Veilchen sitzen. Und selbst wenn, ich mich in euer Kindergerangel hätte richtig einmischen wollen, dann wäre ich auf deiner Seite, Principessa.", raunt er mir abermals mit tiefer, zur Verführung einladender Stimme zu.

Während seiner geheuchelten, schleimigen Worte, streichelt er meine Haare entlang und krault meine Kopfhaut sanft. Trotz großen innerlichen Widerwillens, entspannen mich seine Stimme und Berührungen. Es beruhigt mich von meinem Wutanfall, ich schließe die Augen, um diesen irgendwie einzigartigen Moment voll und ganz aufnehmen zu können. Ich glaube, ich habe mich noch nie so wohl bei so viel Körperkontakt zu jemandem gefühlt.

„Und dir rate ich stark, dich von hier zu verziehen, andererseits brech' ich dir den Kiefer!", in Noahs Stimme schwingt zwar ein aggressiver Unterton mit, doch er ist ganz ruhig und verändert weder seine Haltung, noch seine Bewegungen.