Who you really are {AU}

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„Baby, ich muss jetzt noch mal los." Ich verziehe das Gesicht und gehe aus dem Wohnzimmer in den Flur, wo sich mein Ehemann gerade die Schuhe anzieht. Er hat seine Jogginghose wieder gegen eine schwarze Anzugshose getauscht und er trägt einen Mantel über seinem Jackett.

Wohin geht er nur immer? Alle zwei Tage muss er los um noch irgendetwas wichtiges auf der Arbeit zu machen oder weil ein Mandant ihn angerufen hat und der noch irgendetwas braucht. Und irgendwie glaube ich ihm nicht mehr. Ich habe seit Wochen schon das Gefühl, dass er sich anders verhält. Ich meine, dass er wegmuss, das war auch schon so, als wir uns kennenlernten, aber neuerdings ist es etwas anders. Erst hat er sich neues Parfüm zugelegt, dann hat er seine kompletten Anzüge ausgetauscht und als letztes hat er unsere Gartenhütte ausgebaut. Das ist merkwürdig.

„Wieso? Wer braucht dich denn jetzt schon wieder?", hacke ich nach und Louis sieht mich an. „Baby, ich weiß, dass du es nicht magst. Es tut mir leid, und ich verspreche, dass es das letzte Mal in dieser Woche ist." Ich seufze. „Bitte, versprich nichts, was du dann ja doch nicht halten kannst. Wenn dich Morgen ein Kollege anruft, gehst du ja doch wieder." Er schüttelt den Kopf. „Ich verspreche es hoch und heilig." Er hebt die linke Hand hoch und grinst. Dann gibt er mir einen schnellen Kuss auf die Lippen und geht aus der Tür. Er nimmt nicht das Auto, meist geht er am Abend zu Fuß, um die Nachtluft zu genießen, und das ist heute mein Vorteil.

Blitzschnell ziehe ich Jacke und Schuhe an und gehe aus der Tür. Eigentlich mache ich sowas nicht, aber ich muss einfach wissen, wohin er geht. Ich glaube nicht, dass er mich betrügt, aber mittlerweile hat sich in meinem Hinterkopf dieser Gedanke eingeschlichen und er geht nicht mehr weg.

Mit circa 100 Metern Abstand folge ich Louis, der seltsamerweise gar nicht in Richtung seines Büros geht. Er geht in Richtung Süden und nach circa zehn Minuten befinden wir uns in einer ziemlich stillen Vorstadtsiedlung. Die Straßenlaternen erhellen die verlassenen Gehwege und in den meisten Häusern brennt schon kein Licht mehr. Louis biegt nun in eine Seitenstraße ein und dann geht er in einen kleinen Innenhof. Ich verstecke mich hinter dem Tor und beobachte ihn, bei dem was er da macht.

Ich hatte erwartet, dass er klingelt, oder an der Haustür klopft, aber das tut er nicht. Er geht auf die Mauer zu und drückt zielstrebig einen der Backsteine nach hinten. Ich mache große Augen, als die Mauer neben ihm verschwindet und eine Stahltür zum Vorschein kommt. Er geht hinein und schnell schleiche ich hinterher. Ehe die Tür zugeht, kann ich mich noch hindurchquetschen und dann stehe ich in einem weißen Raum. An der einen Seite der Fahrstuhl und das Treppenhaus auf der anderen. Louis steht mit dem Rücken zu mir vor dem Fahrstuhl und als dieser ankommt, geht er hinein.

„Projekt Inside", sagt er. Eine Frauenstimme fragt: „Sicherheitsverifizierung?" „Tomlinson, Louis William." Ein kleines Bing ertönt und die Tür des Fahrstuhls geht zu. Ich beobachte in welches Stockwerk er fährt und gehe dann die Treppe nach unten. Als ich auf Ebene -8 angekommen bin atme ich tief ein. Was ist das alles hier? Es sieht jedenfalls nicht so aus, als ob er sich hier mit einem anderen trifft. Eher wie... ein Bürokomplex. Aber es ist nicht Louis' Anwaltskanzlei, so viel weiß ich.

Ich öffne die Glastür die das Treppenhaus von dem was auch immer dahinter ist trennt und stehe dann erstmal in einem weißen Gang. Ich sehe mich um und kann außer vielen Türen, die mit Namen beschriftet sind, nichts erkennen. Ich gehe weiter und stehe dann vor einer weiteren Stahltür. Allerdings komme ich nicht hindurch. Ein Zahlenfeld zeigt mir, dass man ohne den passenden Zugangscode hier garantiert nicht durchkann und als ich gehen die Tür drücke bestätigt sich das.

„Wer sind Sie?", werde ich plötzlich gefragt und schrecke herum. Vor mir steht ein großer Mann, größer als ich und er sieht mich streng an. „Ich...Ähh." „Wie sind Sie hier hereingekommen?", blafft er und ich schlucke. „Durch die Tür", sage ich und mache ihn damit offenbar sehr wütend, denn er packt meinen Oberarm und tippt dann den Code ein. Er zieht mich durch die Tür und ich stehe wieder in einem weißen Gang. Der Mann zieht mich an vielen Türen vorbei, auch an de, Fahrstuhl, mit dem Louis gefahren sein muss und dann stehen wir vor einem Tresen. Eine Frau sitzt dahinter und sieht uns fragend an.

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt