The same as at the beginning {AU}

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„Daddy?" Ich sehe zur Tür, wo meine Tochter Grace steht und ich sehe sie fragend an. „Ja, mein Schatz?" Sie setzt sich neben mich aufs Sofa und fragt: „Kannst du mir von deiner ersten Liebe erzählen? Ich meine, das erste Mal, als du so eine richtige Beziehung hattest?" Ich nicke und sie kuschelt sich an meine Seite.

„Also, ich war 23 Jahre alt und habe Psychologie studiert, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Mein bester Freund Zayn, der euer Onkel ist, hat mich zu dieser Party geschleppt und ich hatte gar keine Lust darauf. Wir standen in diesem Wohnzimmer, was voll war, mit allen möglichen Leuten, die tanzten und wir tranken ein paar Drinks. Nichts Großes und wir waren auch nicht betrunken. Nur ein bisschen angeheitert. Und dann habe ich diesen Mann gesehen. Er war ganz anders, als alle anderen in dem Raum. Er stand einfach da, in dieser Ecke und bewegte sich nicht. Er trug verrückte Klamotten. Braune Kordhosen und einen hellgrünen Pullover. Er beobachtete die Leute, so als ob er etwas in ihnen suchen würde, es aber nicht finden konnte."

Ich räuspere mich und trinke einen Schluck Wasser. Mein ältestes Kind James kam ins Wohnzimmer während ich erzählt habe und jetzt sitzt er im Sessel und lauscht meiner Erzählung.

„Naja, der Mann blieb mir beinahe einen Monat in Gedanken, ehe ich ihn wiedersah. Onkel Zayn hat Kunst studiert und er hatte diese Ausstellung, auf die ich ihn begleiten musste. Ich war den ganzen Abend gelangweilt, weil er mit vielen Leuten geredet hat, die sich mit Kunst auskannten, also bin ich auf der Ausstellung herumgelaufen und da habe ich ihn wiedergesehen. Er trug einen verrückten Anzug mit wirren Mustern und er stand vor diesen atemberaubenden Bildern. Die schönsten die ich je gesehen hatte. Sie waren abstrakt, aber auch irgendwie real und das machte sie so besonders. Er war besonders. Ich starrte ihn für ein paar Minuten an, dann traute ich mich auf ihn zuzugehen. Als ich dann vor ihm stand, hatte ich keine Ahnung, was ich eigentlich sagen sollte. Er sah mich an und das war das erste Mal, dass meine Augen die seinen trafen. Sie waren grün und strahlten so hell wie Smaragde, dass ich dachte, er müsse Kontaktlinsen tragen. Er lächelte. „Hi, kann ich dir helfen?" Ich konnte nichts tun als nicken. Mein Körper war in einer Art Schockzustand, weil er so schön war und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Er sagte mir seinen Namen und dann kam wieder Leben in mich. „Ich bin Louis", sagte ich und lächelte ihn an. „Ich habe keine Ahnung von Kunst, aber du bist wunderschön", sagte ich und er wurde rot. Wow, das war süß. „Danke, du siehst auch nicht gerade schlecht aus", gab er das Kompliment zurück und diesmal wurde ich rot. „Würdest du mal mit mir einen Kaffee trinken gehen?", fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf. Ich konnte nicht anders, als enttäuscht zu sein, aber dann meinte er: „Naja, ich mag keinen Kaffee, aber zu einem Tee würde ich nicht nein sagen." Ich nickte nur aufgeregt. „Ehrlichgesagt, ich mag Tee auch lieber, aber ich dachte, ich frag mal nach einem Kaffee, weil das eben das ist, was die Mehrheit der Leute mag", sagte ich und er lachte. „Ich kenne den perfekten Laden. Wie wäre es mit Morgen um 12?" Da der nächste Tag ein Samstag war, hatte ich Zeit, also nickte ich. „Das ist perfekt!" „Super. Wollen wir uns bei Madison's Tea House treffen? Das ist in der Innenstadt, aber ich denke du wiest es finden." „Okay, dann sehe ich dich Morgen?" Er nickt. „Wir sehen uns Morgen, Louis!" Und das war die erste Konversation, die ich je mit ihm hatte. Und von da an lief es super. Nachdem wir unseren Tee getrunken hatten, fuhren wir ins Auto-Kino, das nächste Wochenende gingen wir auf einen Jahrmarkt und den darauffolgenden Sonntag verbrachten wir in der Eishalle, weil es da dann schon November war. Wir erzählten und gegenseitig alles. Über unsere Familien, unsere Freunde, Sport den wir mochten, die Uni, Pläne für die Zukunft, einfach alles. Wir hatten dieselben Interessen, ich liebte seinen Humor, dass es ihm egal war, was die Leute von ihm dachten und er war einfach wirklich süß. An einem Tag hat er mich vom Fußballtraining abgeholt und mich zu meinem Zimmer gebracht. Damals habe ich noch zusammen mit Zayn in einem Zimmer der Universitätsunterkunft gewohnt. Dort hat er mich dann einfach geküsst und ist danach verschwunden. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich immerzu an den Kuss denken musste, den wir geteilt hatten. Ich wusste, dass ich ihn sehr mochte und dass er mir sehr wichtig geworden war, aber ich war mir nicht sicher, ob das alles für ihn auch so ernst war. Und als ich am nächsten Morgen an meinem Hörsaal ankam, stand er da und er gab zu, dass er sich in mich verliebt hatte. Ich lächelte nur und küsste ihn erneut."

Ich höre wieder einen kleinen Moment auf zu reden um etwas zu trinken. „Du hast ihn wirklich sehr geliebt, oder?", fragt Grace und ich nicke. „Das habe ich!" Sie lächelt breit. „Soll ich weitererzählen?", fragte ich und meine beiden Kinder nicken.

„Okay, also... wir waren wirklich glücklich zusammen. Wir haben Räume getauscht, sodass wir einen zusammen hatten und wir haben uns mit den Freunden des anderen verstanden. Er malte mit Leidenschaft und oft malte er mich. Die Ferien verbrachten wir bei unseren Familien, damit der andere die eigene Familie kennenlernen konnte. Er mochte meine sehr und er kam super mit meinen Schwestern zurecht und ich mochte seien Familie ebenso sehr. Die vier Jahre Uni die ich mit ihm hatte waren sie besten meines Lebens und als wir beide unseren Abschluss hatten, sind wir zusammengezogen. Es war ein kleines Apartment, aber es war genug. Er wollte ein bekannter Maler werden und ich wollte nur, dass er glücklich ist. Als ich meine Assistenzarztzeit in einer kleinen Praxis gemacht habe und darauffolgend meine Doktorarbeit geschrieben habe, hat er gemalt und nach einem Käufer gesucht. Das hat beinahe sechs Jahre gedauert, aber er hatte einen Käufer und die Leute liebten was er malte. Als er 31 war wurde er bekannt und unsere Liebe blühte auf wie nie. Er nahm mich mit in VIP Clubs und zu allen Partys, zu denen man ihn einlud, aber er war nicht mein süßer Freund, wenn er mit all diesen Leuten zusammen war. Er war... abweisend, so als ob er nicht richtig da wäre und das mochte ich nicht. Ich ging nicht mehr mit ihm zu diesen Veranstaltungen, weil er immer zu dieser kalten Person wurde, die ich nicht kannte. Aber jedes Mal, wenn er nach Hause kam, war er wieder wie er immer gewesen war, ich liebte ihn und das war okay. Aber nach einem Jahr konnte ich das nicht mehr ertragen. Er war wie zwei Personen. Und die, die ich liebte, verschwand immer öfter, je mehr Tage vergingen. Also tat ich, was ihm genauso weh tat wie mir. Ich zog einen Strich und wir trennten uns. Ich verliebte mich in ihn, als er nur ein Student war und ich trennte mich von ihm, als er seine Kunst für Tausende Dollar verkauftem VIP Clubs besuchte und ein Tattoo-Studio eröffnete. Und trotzdem, war es irgendwie immer dasselbe gewesen."

Grace sah mich mit großen Augen an. „Das wars? Du hast ihn nie wiedergesehen?" Ich schüttele den Kopf. „Oh, ich habe ihn wiedergesehen. Zwei Jahre später, als ich 35 und er 33 war. In einem Club in dem ich mit Zayn war. Ich war überrascht ihn dort zu sehen, weil es ein ganz normaler Club war und wir setzten uns zusammen um uns auszusprechen. Es stellte sich heraus, dass er, nachdem ich ihn verlassen hatte, realisiert hatte, dass kein Geld der Welt es wert war, sich zu verändern. Er hatte sein Tattoo-Studio verkauft und er hatte das Malen aufgegeben, weil er ohne mich keine Inspiration mehr hatte. Er nahm einen Job in einer Bäckerei an und lebte ein normales Leben. Und ich verliebte mich erneut in ihn. Naja, wenn ich ehrlich bin, dann habe ich nie wirklich aufgehört ihn zu lieben. Er war immer in meinen Gedanken und vor allem in meinem Herzen. Und er wollte mich auch, sogar, nachdem ich ihm so weggetan hatte. Also zogen wir wieder zusammen und er hatte wieder Inspiration zum Malen. Aber er malte nur noch für sich selbst. Er hatte sich dazu entschieden, seine Kunst nicht mehr zu verkaufen und das war okay. Mein Job warf genug Geld für uns beide ab und er arbeitete ja immer noch zusätzlich in der Bäckerei. Wir lebten unser Leben und dann heirateten wir. Danach adoptierten wir unser erstes Kind. Einen kleinen Jungen. Nach ihm, folgte ein Mädchen und danach noch ein Junge. Und um unsere kleine Familie komplett zu machen, kam noch ein Hund dazu. Und was soll ich dazu noch sagen? Wir leben glücklich bis an unser Lebesende!"

Grace sieht mich erneut mit offenen Augen an. „Das ist deine Dads Geschichte?!" Ich nickte und genau in diesem Moment kommt mein Ehemann Harry mit unserem jüngsten Sohn Lucas herein. „Hat er euch unsere Geschichte erzählt?", fragt er und James nickt. Harry lächelt breit und küsst mich. Und natürlich küsse ich ihn zurück. Er ist der einzige Mann, den ich je geliebt habe und das wird sich vermutlich auch nicht ändern, egal wie lang ich lebe. Ja, er ist die Liebe meines Lebens und ich weiß genau, dass ich auch seine bin. Ich liebe ich bis zum Tod und ich werde mich nie wieder von ihm trennen.

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt