Darling just hold on

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„Ich kann das nicht, Steve!", sagte ich, etwa eine halbe Stunde vor meinem Auftritt. Ernst sah er mich an, nahm dann meine Schultern und sah mir in die Augen. „Louis, du bist verdammt stark! Du kannst alles schaffen, wenn du nur daran glaubst! Ich bin bei dir und es ist Ok, wenn deine Stimme bricht. Sie haben doch gesagt sie passen auf und wenn es nicht mehr geht, dann spielen sie Playback." „Ja, aber ich will nicht Playback singen. Das habe ich noch nie gemacht. Das ist doch wie, wenn ich meinen Fans ins Gesicht lüge!" „Das machst du doch seit sechs Jahren, Lou!" Ruckartig drehte ich mich um und fiel dann Liam in die Arme. Hinter ihm standen Niall und Zayn und lächelten mich an. Erst umarmte ich Niall, dann Zayn, ehe ich sie alle nochmal in eine Gruppenumarmung zog. „Danke, dass du extra aus LA gekommen bist, Li. Und du aus New York, Zayn!" „Das ist doch selbstverständlich! Du brauchst uns heute Abend und wir sind deine Freunde!"

Zusammen hatten wir uns auf ein Sofa gesetzt und redeten. Ich brachte das jetzt einfach. Stuss labern mit meinen Brüden. Sie waren vor drei Wochen auch alle auf Mum's Beerdigung gewesen, naja alle außer Zayn, aber das machte nichts. Es bedeutete mi so viel, dass sie so weit flogen nur um in dieser schweren Zeit bei mir zu sein. „Noch fünf Minuten, Louis!", informierte mich Steve und setzte sich uns gegenüber. Er ignorierte unser „Kuschel-Konstrukt" einfach mal. Und das waren wir wirklich. Ich lag halb über Liam und Niall, während Liam die Arme um Zayn und mich hatte und Niall an meiner Schulter lehnte. „Wo ist er eigentlich?", fragte Niall dann. „Keine Ahnung. Vielleicht da, wo etwas wichtiger ist, als sein Mann, dessen Mutter gerade gestorben ist.", antwortete ich bissig. Es kotzte mich an, dass Harry sich mal wieder verspätete.

„Steve Aoki and Louis Tomlinson!", rief der Moderator von X-Factor und die Musik begann zu spielen. So gut ich konnte, sang ich die erste Strophe. Ich hatte immer wieder einen Kloß im Hals und meine Stimme versagte, aber ich schaffte es durchs Lied, ohne Playback laufen lassen zu müssen. Ich war ziemlich stolz auf mich selber und Steve sah ebenfalls erleichtert aus. Eigentlich wollte ich nur noch hinter die Bühne und heulen, aber Simon wollte noch etwas sagen: „Louis, ich kenne dich seit sechs Jahren und ich respektiere ich als Artist, ich respektiere dich als Mensch... deine Mutter wäre sehr stolz auf dich. Du hast sie stolz gemacht. Sie schaut dir zu!" Die Halle applaudierte und einen Moment dachte ich nicht daran, dass ich wegen dieses Mannes, die schlimmsten Jahre meines Lebens hatte. Ich ging von der Bühne und wurde sofort in die Arme von Niall genommen. Ich begann zu weinen, aber es störte ihn nicht. Er hielt mich einfach fest und ließ mich meinen Gefühlen freien lauf lassen. Ich war ihm einfach dankbar. Dankbar, dass er einfach Niall war. Vor sechs Jahren habe ich ihn hier, genau hier hinter der Bühne, getröstet und nun tröstet er mich. Ich nahm leise Stimmen war, ignorierte sie aber und dann ließ Niall mich los. Nicht lange war ich allerdings allein, denn kurz darauf lag ich in anderen Armen. In denen, die ich nur wegen des Griffes erkannte. Gut, auch weil er so verdammt gut und vertraut roch. Einfach nach Zuhause. Es war mir egal, dass er erst jetzt kam, dass er den Auftritt verpasst hatte, dass er mir keinen Mut machen konnte und dass er einfach immer zu spät kam. Ich wollte einfach nur in Harrys Armen liegen, weinen und bei ihm sein. „Shh. Alles wird gut, Boo. Ich bin bei dir. Ich bin ja da. Alles wir wird gut!" „Danke!", nuschelte ich an seine Schulter. „Alles wird gut, Love! Bedank dich nicht! Das haben wir uns doch versprochen, oder? In Guten wie in Schlechten Zeiten! Bedank dich nicht, dass ich da bin, wo ich hingehöre!" Von seinen Worten musste ich noch mehr weinen, aber das war mir egal. Es machte mir Mut, zu wissen, dass Harry da war und dass er nicht gehen würde. Niemals. Denn ich war sein Zuhause und er war meines...

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt