Old love dies hard {AU}

239 18 1
                                    

Ich kann den Valentinstag nicht leiden! Überall diese roten Herzen und romantische Stimmung... Es ist zum kotzen. Alles was einem übrig bleibt ist die stumpfe Realität, dass man allein ist und niemanden hat, zu dem man am Abend nach Hause kommt. Und wenn man, wie ich, seit über 3 Jahren Single ist, halt sich die Begeisterung für herzförmige Brötchen und rosa Glasur auf Muffins ohnehin sehr in Grenzen!
Also verbringe ich diesen Montag griesgrämig auf der Arbeit. Songs zuschreiben macht mir zwar immer Spaß und ich kann die Welt für einen Moment vergessen, aber heute will mir nichts so richtig gelingen und der Künstler mit dem ich im Moment arbeite geht mir durchgehend auf die Nerven. Er ist einer dieser Menschen, die immer alles auf Anhieb haben will und wenn es nicht klappt schreien sie rum. Es gibt nichts schlimmeres! Manchmal wünschte ich, dass ich meinen Traum Sänger zu werden nicht so schnell aufgegeben hatte. Dann wäre ich jetzt der, der alle mit Forderungen nerven könnte. Aber das habe ich nicht und nun muss ich damit leben.

Gegen 19 Uhr verlasse ich genervt das Studio. Auf mehr Menschen habe ich jetzt echt keine Lust, also entscheide ich mich ausnahmsweise gegen die Tube und will mir stattdessen ein Taxi rufen. Überraschenderweise ist direkt eins frei und ich steige auf den Rücksitz. Im selben Moment steigt von der anderen Seite ein Mann ein. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Warum immer ich?

„Entschuldigung? Das ist mein Taxi", sage ich, doch der Mann. dessen Gesicht ich noch nicht sehen kann schnallt sich seelenruhig an und meint:
„Na das werden wir ja sehen! Ich habe es wirklich eilig!"
Ich schnaube. Na toll, ein angeberischer Prolet! Super... Irgendwie kommt seine Stimme mir aber bekannt vor.
„Ja und? Glauben Sie, Sie sind da der Einzige?" Ich habe nun wirklich keine Lust auf eine Diskussion, aber mein Taxi aufgeben will ich auch nicht. Dazu habe ich zu viel Stolz.
„Wohin soll's denn gehen?", fragt der Taxifahrer.
„Primrose Hill!", sagt er.
„Knightsbridge!", sage ich. Na toll, das ist nicht einmal dieselbe Richtung. Einen Moment ist es still. Daun drehe ich mich bestimmt zu dem Mann um.
„Hören Sie, ich will-", ich komme nicht dazu zu sagen, was ich will. Denn genau in diesem Moment dreht auch er sich zu mir um und ich kann ihn nun das erste Mal ins Gesicht sehen. Und wen ich da sah, kann ich erst gar nicht glauben. Auch er scheint zunächst verwirrt, denn sein Blick ist undefiniert und für mich heutzutage sowieso undeutbar. Einst hatte ich diesen Mann lesen können wie ein Buch. Damals war er nicht Mal ein Mann gewesen. Eher ein Junge. Aber das war schon lange her... 5 Jahre waren bestimmt vergangen, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte.

Und damals hatte er noch anders ausgesehen. Viel jünger als er es jetzt tat. Seine damals halblangen Haare waren nun kurz, sie reichen gerade bis zu seinen Ohren, aber Locken hat er noch immer. Seine Kleidung scheint nun auch eher einem anderen Stil zu folgen. Hatte er damals das Haus nicht ohne Skinnyjeans verlassen, trägt er jetzt eine weite Stoffehose in Türkis. Sein Hemd ist weiß, vermutlich aus einer Art Leinen und es steckt elegant in der hüfthohen Hose. Und es ist, bis auf zwei Knöpfe zu, nicht offen, so wie er es deunals trug. Und er hat einen leichten Dreitagebart, den er früher nicht gehabt hatte. Aber es gibt auch Dinge, die mich noch an den jungen Mann erinnerten, den ich einmal besser gekannt hatte als mich selbst. Seine grünen Augen strahlen noch immer so wunderschön und seine wunderbar vollen Lippen laden noch immer zum Küssen ein. Nur dass ich ihn heute nicht mehr küssen kann. Auch das ist lange vorbei.

„Louis?", fragt er ungläubig und reißt mich so aus meinen Gedanken. Ich blinzele einmal und richtet meine Aufmerksamkeit wieder auf das hier und jetzt. Ich nicke nur. Er kann vermutlich ebenso wenig begreifen, dass sein Exfreund aus Teenagerjahren gerade in dasselbe Taxi gestiegen ist, wie ich es kann. Wobei es für ihn weniger schlimm sein sollte, mich wiederzusehen. Immerhin sollte er mit mir abgeschlossen haben, nachdem er mich abserviert und mir das Herz gebrochen hat, als er zum Studieren nach London wollte. Ich hatte an dieser Trennung ziemlich lange zu knabbern und seitdem habe ich auch nicht gerade das Monopol auf Männerbekanntschaffen. In den letzten 5 Jahren hatte ich eine Beziehung die länger ging als drei Wochen. Nicht, dass ich nicht wollte, das tat ich wirklich. Entweder entpuppten sich die Typen als Vollidioten, oder sie mochten mich nach ein oder zwei Wochen doch nicht so sehe, wie sie gedacht hatten.

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt