I need to tell him {mpreg AU}

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Meine Schwester Gemma betritt das Badezimmer, als sie hört, wie ich mich erneut übergebe. Ich hasse diese verdammte Morgenübelkeit bis auf den Tod, aber was soll ich machen? Ich hatte nicht aufgepasst und musste nun die Konsequenzen dafür tragen. Auch, wenn diese nicht besonders schlimm waren. Naja, eigentlich waren sie es schon, aber ich tat mir schwer daran, mein Baby als etwas schlimmes zu bezeichnen. Vielleicht ungünstig, meiner Lebenssituation wegen, aber definitiv kein Fehler.

Gemma streicht mir über den Rücken und hält meine langen Locken zurück, als ich meinen Mageninhalt erneut in die Toilettenschüssel befördere. „Mein armer Hazza", haucht meine Schwester und nimmt mich in den Arm, als ich mein Erbrochenes die Schüssel runterspüle und meinen Mund auswasche. „Ist schon gut", sage ich und drücke sie fest, ehe ich mich in meinem Zimmer in meine Schuluniform zwänge, die mittlerweile etwas zu eng ist.

Man erkennt es eigentlich nur dann, wenn man weiß, dass es da ist, aber trotzdem. Mit meinem kleinen 4-Monate Babybauch in meine Schuluniform zu passen, die für meine normale Statur ist, ist schwierig. Und in der Schule muss ich doppelt aufpassen. Niemand verprügelt mich, deshalb muss ich mir darüber keine Gedanken machen, aber ich bemerke selber, dass ich oft unterbewusst eine Hand auf meinen Bauch lege, einfach und meinem Baby „nah" zu sein. Das ist eigentlich dumm, da es in mir ist und deshalb so nah wie niemand sonst, aber irgendwie fühlt es sich dann besser an. Meine Mum sagt auch, dass das ganz normal ist und dass jeder in der Schwangerschaft das macht.

Meine Familie weiß es erst seit einem Monat, ebenso wie ich. Ich wusste nicht, dass ich schwanger werden kann, also haben wir damals nicht verhütet, als wir einmal miteinander geschlafen haben. Ich bekomme noch immer Gänsehaut, wenn ich an seine Lippen auf meiner erhitzen Haut denke, aber ich mache mir nichts vor. Das war eine einmalige Sache und aus uns wird niemals etwas anders werden, als Fremde, die eine Nacht miteinander verbracht haben. Denn er ist der coolste Junge der Schule, von allen geliebt, Captain der Fußballmannschaft und einer der „Badboys". Naja, eigentlich kein Badboy in dem Sinne, wie man es sich vorstellt. Er raucht nicht, jedenfalls nicht soweit ich weiß und tätowiert ist er nur auf einem Arm, und auch nur ein einziges. Er ist eben einfach... respekteinflößend und unnahbar. Ja, das trifft es ziemlich gut.

Dass es dazu gekommen ist, dass wir beide im Bett gelandet sind, lag an einer Menge Alkohol und einer dummen Schulparty, auf die mich mein bester Freund Niall geschleppt hatte. Auch, wenn ich es erst seit einem Monat weiß, liebe ich mein Baby mehr als alles andere auf der Welt und es würde mich umbringen, wenn ich es verlieren würde. Aber meine Gynäkologin meint, dass das sehr unwahrscheinlich ist, da ich jung und gesund bin und mein Körperbau genau richtig.

In der Schule treffe ich mich am Haupteingang mit Niall und zusammen holen wir unsere Bücher aus den Spinden. Auf dem Weg in unser Klassenzimmer läuft uns Louis Tomlinson entgegen, der mich wie immer nicht beachtet. Ich schenke ihm ein kleines Lächeln und gehe dann weiter, als sei nichts gewesen.

„Du musst es ihm sagen, Harry", meint Niall als er uns nicht mehr hören kann. Ich sehe ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Bis du bescheuert? Ich kann es ihm niemals sagen. Es war eine Nacht und ihm hat es nichts bedeutet. Ich kann nicht zu ihm gehen und sagen, dass ich ein Kind von ihm bekomme." Den letzten Teil flüstere ich nur, damit niemand vor unserem Klassenraum etwas mitbekommt.

„Er hat ein Recht darauf es zu erfahren", beharrt Niall weiter. „Er ist der Vater. Und ich habe im Internet gelesen, dass man niemals die Liebe eines Vaters zu seinem Kind unterschätzen sollte." Ich finde es ja süß, dass er sich im Internet informiert, aber ich kann es Louis nicht sagen. „Ich bin auch der Vater des Babys", flüstere ich und Niall nickt. „Ja, aber es ist in dir, also übernimmst du momentan eher die Mutterrolle. Und nach allem was wir über Louis wissen, ist er ein totaler Familienmensch. Ich meine, du hast es selber gesehen, als er seine Schwestern von der Schule abgeholt hat. Er liebt Kinder und wenn du mich fragst, dann ist er in dich verknallt. Bei allen anderen seiner One-Night-Stands hat er sie noch vor dem Schlafengehen weggeschickt, du durftest bleiben und er hat dir Frühstück gemacht. Er mag dich Harry."

Ich rolle meine Augen und bin froh, dass unser Lehrer hereinkommt und ich nicht länger mit Niall diskutieren muss. Während der Mathestunde denke ich über seine Worte nach. Hat er Recht? Sollte ich es Louis sagen? Ich meine, es würde nichts an meiner Situation ändern. Und wenn er es nicht wollen würde, dann bin ich an derselben Stelle an der ich auch jetzt bin, eben ohne ihn, aber mit meiner Familie. Und wenn er es wollen würde? Ja, was wäre dann? Zusammenkommen würden wir bestimmt nicht, er ist kein Beziehungsmensch, das weiß jeder und darauf, dass mein Kind in einer Wochenendbeziehung zu seinem Vater aufwächst, habe ich eigentlich keine Lust. Entweder ganz, oder gar nicht. Und wenn er in mich verliebt ist? Ach, was denke ich denn da? Das ist er sowieso nicht. Darüber sollte ich mir keine Gedanken machen!

Als Mathe vorbei ist und wir in die Pause könne, habe ich mich entschieden, wie ich weiter verfahren will, was ich Niall auch direkt erzähle, als wir auf der Bank auf dem Schulhof angekommen sind, auf der wir immer sitzen. Natürlich ist er erfreut, dass ich es Louis sagen will und drängt mich, es direkt zu tun, aber ich brauche noch ein bisschen Zeit. Schließlich lasse ich mich von Niall überzeugen, es in der Mittagspause zu machen.

Die eineinhalb Stunden vergehen so langsam wie noch nie und als es endlich klingelt lasse ich mir doch wieder Zeit, um das Gespräch hinauszuzögern. Niall zeiht mich in die Cafeteria, wo wir uns etwas zu Essen holen, was ich mehr schlecht als recht esse, da ich einfach zu nervös bin. Als Niall fertig ist habe ich nur die Hälfte meines Tellers gegessen und ich dann sehe, wie Louis und seine Kumpels sich auf dem Weg nach draußen machen. Ich folge den Jungs nach draußen und sehe sie auf der Mauer sitzen, die die Straße vom Schulgelände trennt und bevor ich auf sie zugehe, hole ich noch einmal tief Luft.

„Was willst du, Styles?", fragt mich einer von Louis Kumpels. Nicht unhöflich, aber kalt. Ich räuspere mich und sage dann mit bemüht fester Stimme: „Ich müsste mit dir reden, Louis." Er sieht mich überrascht an und steht dann auf um mit mir von seinen Freunden wegzugehen. „Was ist denn?", fragt er, so als ob er Angst hätte, ich würde gleich um seine Hand anhalten.

„Erinnerst du dich an die Nacht wo diese Party bei Liam war?", frage ich und er nickt skeptisch. „Naja, ich kann mich nicht mehr erinnern, ob du ein Kondom benutzt hast, oder nicht, aber-", will ich erklären, aber er unterbricht mich. „Ich habe kein Kondom benutzt. Aber ich habe keine Geschlechtskrankheiten oder so, also wenn du dir was eingefangen hast, dann nicht von mir."

Ich nicke. „Wenn man es so sagen will, dann habe ich mir etwas „eingefangen", aber keine Krankheit. Ich bin..., naja, ich bin schwanger von dir." Perplex sieht er mich an und schüttelt dann mit dem Kopf. „Nein, das kann nicht sein. Du bist nicht von mir schwanger." Okay, Freude klingt anders.

„Ich bin von dir schwanger, Louis. Ob es dir gefällt oder nicht. Ich hatte nach dir mit niemanden mehr Sex", erkläre ich. „Dann muss es eben davor gewesen sein, Ich meine, man kann doch das Datum an dem du schwanger geworden bist nicht genau feststellen." Oh, er wusste gar nicht, dass es mein erstes Mal war? Ich dachte, er war deshalb so sanft und vorsichtig gewesen. „Das kann auch nicht sein, Louis. Ich war noch Jungfrau als wir miteinander geschlafen haben. Ich habe nichts gesagt, weil ich dachte du wüsstest es. Du warst so sanft und vorsichtig." „Wie hätte ich denn sonst sein sollen? Grob und ein Arschloch? Ich habe doch nicht nur zu meinem persönlichen Vergnügen Sex! Warte? Du warst noch Jungfrau?"

Es scheint erst jetzt bei ihm angekommen zu sein und er sah mich schockiert an. „Wieso schenkst du mir deine Unschuld?", will er wissen, so als könne er sich nicht vorstellen, dass jemand freiwillig sein erstes Mal mit ihm verbringt. „Du bist hübsch und gleichzeitig heiß und außerdem hatte ich es im Gefühl, dass du mir nicht wehtun würdest. Aber deswegen kann mein Kind, nur von dir sein. Und es ist auch okay, wenn du nichts damit zu tun haben willst, ich dachte nur, du solltest es wissen. Immerhin, ist es auch dein Kind."

Er sieht mich Minutenlang nur an und sagt nichts. Dann reißt er mich in eine Umarmung, die ich niemals erwartet hätte. „OH MEIN GOTT", schreit er über den ganzen Schulhof, sodass sich alle zu uns umdrehen. Er nimmt mich hoch und wirbelt mich einmal im Kreis. Okay, das war jetzt Freude! „Harry ich freu mich so! Oh mein Gott! Ich werde Vater." Ich nicke. Er sieht mir in die Augen und dann küsst er mich, was den ganzen Schulhof überraschte Laute von sich geben lässt. „Harry, ich bin in dich verliebt. Schon die ganze Zeit und ich hatte Angst und deshalb habe ich nichts-" Ich unterbreche ihn in dem ich meine Lippen auf seine lege. „Ich bin auch in dich verliebt. Und ich will das alles mit dir erleben." Er nickt und legt eine Hand auf meinen Bauch. „Ich liebe euch beide so sehr!" Dann küsst er mich erneut.

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt