Larry Stylinson One Shots

Just a holiday flirt? {AU}

Es ist ein verregneter Donnerstagabend und ich sitze zusammen mit meinem besten Freund Niall in einem irischen Pub irgendwo auf der Upper West Side. Es ist noch nicht viel los – wir haben ja auch erst kurz nach sieben Uhr – und außer uns sind nur vier weitere Personen da.

In einer der hinteren Ecken des Pubs sitzen zwei ältere Männer, die bereits vor uns hier waren und direkt neben der Eingangstür sitz ein junges Pärchen, nicht älter als 20. Niall und ich sitzen an der Bar und er hat schon das eine oder andere Guinness intus. I

ch mag kein irisches Bier und bin bis jetzt nüchtern. Niall und ich kennen uns ewig. Wir sind zusammen in England zur Schule gegangen, nachdem er mit seiner Familie aus Irland nach Holmes Chapel gezogen war. Und dann haben wir uns zusammen hier in New York an einer Uni beworben und wir sind beide genommen worden.

Gott sei Dank, denn ich könnte mir mein Uni-Leben ohne Niall nicht vorstellen. Ich brauche meinen besten Freund, habe ich immer und ich kann von Glück reden, dass ich ihn habe. Klar, manchmal streiten wir und gehen uns auf die Nerven, aber am Ende des Tages gibt es nichts, was und davon abhalten würde, eine Nachricht zu schrieben, dass man gut zuhause angekommen ist.

Aber so sind wir. Wir beide machen uns Sorgen umeinander. Und wir haben schließlich auch ein gutes Recht dazu. Wir leben in einem fremden Land, in einer fremden Stadt und wir beide kommen aus einem kleinen Dorf. Niall hatte nie ein Problem damit, dass ich schwul bin und ich habe es ihm auch von Anfang an gesagt.

Ich wusste schon sehr früh, wie es um meine Sexualität bestellt ist. Genau genommen seit der Grundschule. Da gab es diesen Jungen, Micheal Greendale, und ich habe mich mit neue unsterblich in ihn verliebt. Natürlich habe ich es ihm nicht gesagt und als ich dann auf die High School kam, hatte sich das ganze auch schon wieder erledigt.

Mit Beziehungen lief es ab da aber auch nicht viel besser. Man hat es als schwuler Junge in einem kleinen Dorf nicht wirklich leicht. Niemand auf unserer Schule hatte Interesse an Jungs, und wenn doch, dann war derjenige nicht geoutet. Also habe ich die High School mit Niall verbracht, dafür aber ohne Liebe.

Bei Niall sah das Ganze auch nicht viel besser aus. Keins der Mädchen war damals an ihm interessiert gewesen, was schade war, denn er ist wirklich ein netter Kerl. Aber immerhin hatte Niall bereits ein Mädchen geküsst und auch mit einem geschlafen. Ich habe noch nie einen Jungen geküsst, geschweige denn mein erstes Mal gehabt.

Aber das ist nicht wirklich schlimm für mich. Ich weiß, dass ich eines Tages jemanden kennenlernen werde und er wird mich – hoffentlich – so glücklich machen, dass ich mit ihm mein ganzes Leben verbringen will.

Die Tür des Pubs geht auf und zwei Männer kommen herein. Sie sind bis auf die Knochen nass und setzen sich schwerfällig ein paar Plätze weiter an die Bar. Sie bestellen sich Drinks und fangen dann an miteinander zu sprechen. Sie haben britische Akzente.

Sie klingen beide, als wenn sie aus Nordengland kommen, einer der Akzente ist aber stärker als der andere. Ich denke es ist Yorkshire, ich bin aber nicht ganz sicher. Ich schenke den Männern keine weitere Beachtung und wende mich wieder Niall zu, der noch immer von einem Mädchen, Julia, spricht, die er gestern auf dem Campus getroffen hat.

Circa eine halbe Stunde später tippt mich jemand an. Ich drehe mich um und sehe einen der Männer, die vorhin nass hereingekommen sind. Mittlerweile sind seine Klamotten wieder trockener und er scheint seine Haare gerichtet zu haben. „Hey, kann ich dir helfen?", frage ich und ich komme nicht drum herum festzustellen, dass er wirklich gut aussieht.

Er hat blaue Augen – ich habe eine große Schwäche für blaue Augen – und seine braunen Haare sind leicht verwuschelt. Auf den ersten Blick scheint er kleiner zu sein, aber irgendwie gefällt es mir. „Ich habe mich gefragt ob du aus England kommst. Ich habe dich eben sprechen gehört und, ja..." Er lacht verlegen und ich muss ebenfalls schmunzeln. Er ist niedlich.