I'll protect you no matter what {AU}

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Louis und ich hatten uns in der Bäckerei kennengelernt, in der ich arbeite. Er war in den Laden gekommen und ich hatte im ersten Moment Angst, dass er eine Pistole zieht und die Kasse haben will, aber als er mich dann angelächelt hatte und mich aus diesen schönen blauen Augen angesehen hatte, war all das verflogen.

Ja, er sah gruselig aus. Mit den schwarzen Klamotten, die er immer trug und der ebenso schwarzen Lederjacke. Die Haare hatte er hoch gestylt und an der Lippe hatte er ein Piercing. Dazu kam der schwarze Eyeliner den er sich immer auftrug. Aber er war ganz anders.

An diesem Tag hatte er Brötchen für sechs Personen gekauft und ich fand ihn so interessant, dass ich ihm meine Handynummer auf einen kleinen Zettel schrieb und in die Tüte packte. Am selben Tag noch hatte ich eine Antwort erhalten.

Habe ich Eindruck hinterlassen oder willst du meinen Namen, um mich zu verklagen, weil ich dich erschreckt habe?

Ich hatte gelacht, als ich seine Nachricht gelesen hatte und ich wusste, dass es keine schlechte Entscheidung war, ihm meine Nummer zu geben. Ich hatte ihm zurückgeschrieben, dass ich sehr gerne seinen Namen wüsste, aber nicht, um ihn dann zu verklagen. Ab diesem Moment hatten wir uns jeden Tag geschrieben und wir hatten uns, so gut es eben per Nachrichten ging, kennengelernt.

Louis hatte mir von seinen Geschwistern erzählt, davon, dass er eine Ausbildung zum Tätowierer macht und von seiner Mutter, die er über alles liebte, der es aber leider nicht so gut ging. Ich hatte ihm von meiner großen Schwester erzählt, davon, wie meine Mutter neu geheiratet hatte und dass ich in der Schule gemobbt werde, weil ich schwul bin.

Wir verstanden uns von Anfang an gut, und ich hatte kein Problem damit, dass er fünf Jahre älter war als ich. Das machte für mich keinen Unterschied und es dauerte nicht lang, da nannten wir uns gegenseitig unseren besten Freund. Louis war der, den ich anrief, wenn man mich in der Schule schlecht behandelt hatte und ich war der, den er anrief, wenn es seiner Mutter wieder schlechter ging.

Und aus Freundschaft entwickelte sich über ein halbes Jahr hinweg Liebe. Ich hatte mich in ihn verliebt und er sich auch in mich. So weit war das nichts Schlimmes, aber wir mussten meine Mutter davon überzeugen, dass Louis nett war und es nichts machte, dass ich 18 und er 23 war. Sie hatte sich überzeugen lassen und seitdem führen Louis und ich eine weitestgehend problemfreie Beziehung.

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Freitage waren für mich einerseits die schlechtesten, aber auch die besten Tage. Die Schlechtesten, weil ich mich mit allen anderen Jungs in den Sportumkleiden umziehen musste und man mich immer auf die Toiletten verbannte, weil sich niemand mit einem Schwuli umziehen wollte. Aber es waren auch die Besten, weil Louis mich von der Schule abholte und wir den Nachmittag zusammen verbrachten. Aber bevor ich ihn umarmen und küssen konnte, musste ich noch die Doppelstunde Sport überleben.

In der Umkleide sah ich zuerst auf mein Handy. Louis hatte mir geschrieben und mir viel Glück gewünscht. Ich schmunzelte und zog dann mein Shirt aus, um es gegen das andere zu tauschen. Dann tauschte ich die Skinnyjeans gegen eine Jogginghose und zog mir Trainingsschuhe an.

Komischerweise hielt mich auch niemand auf, als ich in die Halle ging. Die hatten bestimmt irgendeinen Plan, den sie später umsetzen wollten, wenn Sport vorbei und die Lehrer weg waren. Aber zuerst stand jetzt Basketball auf dem Tagesplan. Und ich bin wirklich ganz gut in Sport, aber wenn es um Basketball geht, bin ich verloren. Ich kann es gar nicht. Und das ist dann noch untertrieben.

Die anderen finden das natürlich witzig und sie machen sich die ganze Stunde hinter dem Rücken des Coachs über mich lustig. Immer wenn sie sich umdreht, veralbern sie die unkoordinierten Bewegungen, die ich mit meinen Armen mache, wenn der Ball auch nur in meine Nähe kommt und sie schubsen mich mehrmals auf den Boden, wenn ich versuche, wenigstens einen Ball zu fangen.

Und ich habe das Gefühl, dass sie heute noch viel mehr vorhaben, als das. Ich lege Hoffung daran, dass Louis mich „rettet", aber wir treffen uns auf dem Parkplatz und dort werden diese Primaten es ja sicher nicht tun.

Aber ich sollte mich irren. In der Umkleide lassen sie mich in Ruhe. Ich darf sogar duschen, aber sie schubsen mich in die hinterste Ecke und passen mit Argusaugen auf, dass ich ihnen ja nicht auf ihre Hinterteile gucke. Das würde ich aber nicht mal, wenn sie mir dafür 100 Pfund geben würden. Erstens, sind sie alle nicht gerade mein Typ und andererseits habe ich Louis.

Als ich mich wieder anziehe, beachtet mich keiner von ihnen, aber ich traue dem Frieden nicht. Als ich fertig angezogen bin, gehe ich schnell aus der Halle und zum Parkplatz, wo Louis immer auf mich wartet. Aber er ist noch nicht da. Verdammt! Wenn jetzt einer der Jungs aus meiner Klasse kommt, bin ich geliefert.

„Hey, Styles?", ruft jemand und ich drehe mich um. Tyler, Morris und Ian stehen hinter mir und grinsen mich gefährlich an.

Ich bin geliefert.

Hecktisch blicke ich mich um, aber es ist niemand in der Nähe den ich kenne, oder der mich verteidigen würde, wenn es hart auf hart kommt. Nicht mal ein Lehrer ist in Sicht. Die drei kommen immer Näher und ich gehe immer weiter zurück, bis ich mit dem Rücken gegen einen Pfeiler stoße, der zu einer Straßenlaterne gehört.

Tyler holt gerade zu einem Schlag aus, da wird er von mir weggezogen und landet einen Meter weiter auf dem Boden. Seine beiden Beschützer sehen verdattert zwischen Ian und dem Angreifer hin und her. Ich sehe ebenfalls zu meinem Retter und bin froh, Louis zu sehen. Ian steht auf und geht in Kampfhaltung, schreckt dann aber zurück, als er Louis sieht.

„Wer bist du denn?", fragt Ian und Louis sieht ihn herablassend ab. Er stellt sich vor mich und verdeckt mich damit vor den anderen drei, die ebenfalls zu Louis hochsehen müssen, weil er größer ist, als sie.

„Ich bin derjenige, der eure Ärsche bis nach China katapultiert, wenn ihr Harry auch nur noch einmal zu Nahe kommt. Ich will euch nicht auch nur noch einmal in seiner Nähe sehen. Ich will nicht, dass ihr mit ihm redet, ihn anseht oder euch über ihn lustig macht. Und wenn ihr es doch tut. Dann finden ich und mein Kumpel", er deutet auf seinen besten Freund Liam, der hinten an seinem Auto steht und grimmig die Arme verschränkt hat, „heraus wo ihr kleinen Wichser wohnt und dann kommen wir nachts vorbei, wenn eure Eltern denken, dass ihr lieben kleinen Babys schlafen und dann drücken wir euch solange die Kehle zu, bis ihr nicht mehr aufwacht. Haben wir uns da verstanden?"

Louis ist während seiner Rede bedrohlich auf die drei zugegangen und Liam ist ebenfalls nähergekommen. Liam hat in etwa die gleiche äußere Erscheinung wie Louis, dazu ist er sehr muskulös und groß gebaut, was diesen kleinen Idioten mächtig Angst einjagt. Sie schlottern fast schon und Louis sieht sie noch immer verachtend an. „Ich habe euch gefragt, ob wir uns da verstanden haben", betont er und die drei nicken schnell, ehe sie davonrennen.

Louis dreht sich zu mir um und lächelt mich an. „Danke, Lou", sage ich und er küsst mich. „Immer doch, Love. Ich hatte sowas schon erwartet, weil ihr ja heute Sport hattet und deswegen dachte ich, ich nehme Liam mit und heize denen mal ordentlich ein." Ich lache und nicke Liam zu. „Trotzdem danke. Das hättest du nicht tun müssen." Er schüttelt nur den Kopf. „Doch, Haz. Das musste ich dringend tun. Und ich werde dich immer beschützen, egal was passiert." Ich lächle. „Und ich werde dich immer lieben, egal was passiert." Er grinst und küsst mich; diesmal nachdrücklicher. „Ich liebe dich auch, Haz. Für immer." „Ja, für immer", flüstere ich und wir steigen zusammen ins Auto.

Larry Stylinson One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt