1- Stürmische Zeiten

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Song zum Kapitel: Nice To Meet Ya - Niall Horan

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Song zum Kapitel: Nice To Meet Ya - Niall Horan

J U L I A

Ein Sturm tobte über die Londoner Innenstadt. Er zerrte so verwegen und mit Gewalt an mir, dass ich mich gerade noch aufrecht halten konnte. Angesichts diesem katastrophalen Wetters, bereute ich es, nicht auf die Unwetterwarnung gehört zu haben. Zu behaupten, dass ich nicht bis auf die Unterwäsche nass war, war die Untertreibung des Jahres. Dicke, schwere Tropfen peitschten auf mich hinab und ich verfluchte jede einzelne davon.

Eben hatte ich noch versucht ein Taxi zu bekommen, doch der Fahrer wies mich ab, da ich augenscheinlich klatschnass war. Dabei hatte der heutige Tag so gut begonnen. Noch voll motiviert war ich am Morgen extra früher aufgestanden um laufen zu gehen. Dabei entschied ich mich für einen Weg direkt an der Themse, um mich später beim Bäcker mit etwas Süßem zu belohnen.

Bei den Gedanken an die darauffolgende warme Dusche, fröstelte es mich bis in die Knochen. Meine Schuhe fühlten sich an, als würde ich in Treibsand stehen. Sie waren schwer und dieses Gefühl von vollgesaugten Socken, ließ all meine Nerven explodieren. Für mich gab es nichts schlimmeres, als nasse Socken. Ich hatte mich extra für dieses Paar Sneakers entschieden, da meine anderen nicht geschäftsfähig genug aussahen. Das Problem war nur, dass die, für die ich mich schlussendlich entschieden hatte, nicht wasserfest waren. Irgendeinen Haken gab es einfach immer.

Ich kümmerte mich nicht um die rote Ampel, lief einfach über die Straße, als die Luft rein war und polterte die Stufen zur Subway hinunter. Nicht nur ich hatte hier Schutz gesucht. Unzählige andere Passanten sahen die Treppen hinauf und beobachteten wie der Himmel über uns wütete.

Regenwasser lief mir an der Schläfe hinab. Mein Haar tropfte, als käme ich gerade frisch aus der Wanne. Das Wetter in England spielte schon immer verrückt, aber so schlimm wie es in der letzten Zeit war, war es schon lange nicht mehr gewesen. Von dem einen auf den anderen Moment schüttete es wie aus Eimern. Meistens war ich darauf vorbereitet, aber nicht heute. Heute, wo ich mich extra schick gemacht hatte, um beim Vorstellungsgespräch punkten zu können. Und ich hatte gepunktet. Hatte die volle Punktzahl erreicht und den unterbezahlten Job als Assistentin von Georgina Lewis bekommen. Sie war DIE Reporterin schlechthin. Das Daily Star Magazin ist das englische Format von TMZ. Kein Geheimnis blieb hier sicher und Georgina war immer die, die den meisten Klatsch und Tratsch herausfand, weshalb die Promis ihren Namen fürchteten. Und ja, für diese Frau durfte ich nun die Assistentin spielen. Prinzipiell war es mir egal, über was wir berichten. Die Hauptsache für mich war es in diese Branche schnuppern zu dürfen. Vielleicht würde sich irgendwann mal das Glück ergeben und man würde mich einen Artikel schreiben lassen. Mein Name, Julia Cornwell, wird dann am Ende des Textes geschrieben stehen und genau jenen Text wird sich meine Mum in einen Rahmen an die Wand im Wohnzimmer hängen.

Tja, im Moment war ich noch meilenweit entfernt auch nur annähernd eine Tastatur in der Redaktion anfassen zu dürfen, weshalb ich stark bleiben muss. Egal wie viel Kaffee ich besorgen werden müsste, egal wie oft ich wohl irgendwelche krummen Sachen für Georgina machen werden würde, ich würde alles tun, um nicht gefeuert zu werden. Zu sehr hatte ich auf diese Gelegenheit hingearbeitet.

Heartbreak Weather | Niall HoranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt