Entlastung

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„Ich habe noch nie zu jemanden so viel gefühlt wie zu dir. Du bist mein erster richtiger Freund bei dem ich ich sein konnte und dem ich mich voll und ganz hingegeben habe. Ich möchte nicht, dass es jetzt schon so endet" weine ich vor mich hin.
Kuroo guckt mir in die Augen, wischt mir meine Tränen, die meinen Wangen herunterlaufen weg und drückt mich näher an ihn heran.
„Es fühlt sich komisch an darüber zu sprechen und ich bin es nicht gewohnt über einen längeren Zeitraum so nahen Kontakt zu einer Person zu haben"
„Also heißt das ja ? Du machst Schluss ?" frage ich ihn mit weiterhin verheulter Stimme.
„Nein so war das nicht gemeint. Ich bin es einfach nicht gewohnt"
„Aber du hattest doch schon vor mir Freundinnen zu denen du näheren Kontakt hattest ?" Schluchze ich an kuroos Brust.
„Ja schon aber niemand von denen war bis jetzt so wie du.  Ich habe mich bei den anderen irgendwann nicht mehr wohl gefühlt. Egal was ich gemacht habe ich konnte es nicht ändern, dass ich mich irgendwann unwohl gefühlt habe sobald ich diese Person sah oder mit ihr etwas gemacht habe. Also habe ich mich daran gewöhnt ab einer gewissen Zeit keinen näheren Kontakt mehr zu haben"
Kuroo stockt kurz woraufhin ich zu ihm hoch gucke, er mir in die Augen schaut und dann etwas leiser anfängt weiter zu sprechen.
„Aber bei dir fühle ich mich unwohl wenn du nicht bei mir bist und erst wohl wenn ich dich bei mir habe. Ich bin es nicht gewohnt.....einfach nicht gewohnt. Und genau das macht mir einfach Angst"
Kuroo zieht mich wieder näher an ihn ran und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
Langsam lege ich meine eine Hand an kuroos Kopf und die andere Hand an seinen Rücken und fange an ihn dort einwenig zu kraulen.
Leise flüstert kuroo kaum verständlich
„ich habe einfach Angst dich zu verlieren"
„Du wirst mich nicht verlieren" flüstere ich ebenso leise an kuroo zurück.
„Ich habe auch Angst. Angst davor das ich dir auf die Nerven gehe, dass du mich einfach nicht mehr brauchst"
„Ich brauche dich. Mehr als du dir vorstellen kannst"
„Dennoch habe ich Angst davor, dass du jemand anderen findest der dich glücklich macht. Ich schaffe das im Moment ja nicht wirklich"
Langsam hebt kuroo sein Gesicht an und blickt mir in die Augen woraufhin ich erkennen konnte, dass sich leicht Tränen in seinen Augen gebildet haben bevor ich weiter fortfuhr.
„Ich mein allein an unserer Schule gibt es so viele wunderschöne und nette Mädchen die dir immer hinterher gucken. Alle die dich bestimmt viel glücklicher machen können und nicht so versagen wie ich" langsam merke ich wie mir wieder die Tränen hoch kommen.
„Du versagst nicht daran mich glücklich zu machen. Ich genieße jede Sekunde mit dir die ich habe"
„Ich versage in allem sonst hätte ich doch auch mitbekommen das du Gras rauchst, hätte dir eine bessere Stütze sein können und dir einfach helfen können. Aber nein ich bekomme nichts mit und fange dann auch noch einen Streit mit dir an"
„Ich habe so gut es geht versucht es vor dir geheim zu halten. Da ist es kein Wunder das du es nicht gemerkt hast."
Kuroo streicht leicht über meine Wange um wieder mal meine Tränen verschwinden zu lassen jedoch wollen sie einfach nicht aufhören.
„Und der Streit ist nicht nur deine Schuld. Ich habe genau so Schuld daran. Wir beide haben einfach nicht passend reagiert"
„Und ich vollidiot heul noch rum wegen meines Knies obwohl es dir viel schlechter geht" leicht Kralle ich meine Hände in kuroos Brust und lasse mein Kopf auf diese fallen. Tränen laufen wieder mal an meinen Wangen weiter hinunter.
„wir beide sind momentan einfach ein bisschen kaputt" Erwidert kuroo, gibt mir einen Kuss auf mein Haaransatz und legt seine Arme um mich.
Lange standen wir so da, bis kuroo mich hoch hebt und mich auf sein Bett legt. Kurz danach legt kuroo sich neben mich und zieht mich sofort an sich ran. Mit meinem Kopf auf seiner Brust lausche ich seinem Herzschlag.
Sein Herzschlag zu hören und sein Duft einzuatmen lässt mich langsam runter kommen. Schlagartig merke ich wie die Müdigkeit überhand nimmt und ich langsam an kuroos Brust gekrallt ins Land der Träume gleite.

„Kätzchen....Huhu Kätzchen. Du musst langsam mal aufwachen"
„Nhg..."
Leise vernahm ich ein Lachen und mumel mich mehr in die Decke ein.
„Komm schon. Du kannst jetzt nicht den ganzen Tag schlafen. Wir haben schon um die 15 Uhr... glaub ich..."
„Egal" nuschel ich vor mich hin als mir die Decke plötzlich weggezogen wird.
Sofort empfängt mich eine Kälte die mich dazu zwingt die Augen zu öffnen und nach dem Übeltäter zu suchen.
Lachend steht kuroo am Bett mit der Decke in der Hand.
„genug geschlafen Kätzchen ?"
„Ja bestimmt wenn mir nicht die Decke weggezogen worden wäre" spielerisch Strecke ich kuroo meine Zunge aus und bewerfe ihn mit einem Kissen.
Kuroo aber fängt geschickt das Kissen und wirft es direkt mit einem Lachen zurück.
Natürlich landet es direkt in meinem Gesicht.
Nachdem ich mich von kuroos Wurf erholt habe stehe ich auf und wollte die Decke wieder klauen die kuroo über seinen Schreibtischstuhl gelegt hatte.
Kuroo der gerade dabei war sich einen anderen Pulli anzuziehen hat nicht mitbekommen das ich aufgestanden war.
Schnell und leise laufe ich zum Stuhl, schnappe mir die Decke und werfe mich wieder auf das Bett.
„Ey was wird das denn ?" fragt kuroo belustigt als er sich fertig wieder zu mir wendet.
„Mir ist kalt" jammer ich herum und wälze mich wieder in die Decke ein.
Kuroo kommt auf mich zu und guckt mich lachend an.
Noch immer im Bett liegend und eingemummelt beobachte ich kuroo wie er sich über mich kniet und sich mit seinen Händen neben meinem Kopf abstützt.
Kuroo der mir in die Augen schaut fährt leicht mit seiner Hand meine Wange entlang.
„[V/N] Ich liebe dich und ich werde alles dafür tun das du glücklich bist" sprach kuroo leicht traurig.
„Solange du bei mir bist bin ich mehr als nur glücklich"
Ich lege meine Hand an kuroos Wange und gucke ihm weiter in die Augen.
„Aber wirst du dann auch glücklich sein ? Also mit mir an deiner Seite ?" Frage ich ihn unsicher.
„Ich bin immer glücklich gewesen mit dir an meiner Seite und werde jetzt auch glücklich sein ja. Ich musste mich dazu überwinden mit dir darüber zu sprechen und das war für mich nicht klar gewesen. Ich danke dir das du für mich da bist und auch immer da warst und mich unterstützt hast auch wenn du das nicht einsiehst, dass du eine Stütze für mich bist. Du bist einfach alles für mich"
„Ich liebe dich kuroo"
Und schon schloss kuroo den Abstand zwischen uns und wir beide tauschen einen leidenschaftlichen Kuss aus.
In dem Kuss sind all unsere Gefühle. Der ganze Schmerz und die Trauer der letzten Stunden und Tage die vergangen sind und das Gefühl das es jetzt wieder Berg auf geht hervorbringt.
Lange hielt der Kuss an bis wir uns aus Luftmangel lösen mussten.
Kuroo lässt sich auf mich drauf fallen was dafür sorgt, dass ich kurz nach Luft ringen musste. Jetzt allerdings kraule ich ihm am Kopf was kuroo mit einem Knurren kommentiert.
„Aber du kuroo ?"
„Ja ?"
„Bekommen wir das mit dem Gras rauchen in griff ? Also dass das nicht von jetzt auf gleich geht weiß ich, aber das du mir vllt Bescheid sagst, wenn du wieder eine rauchen musst oder so keine Ahnung" während ich ihn das fragte kraule ich ihn weiter am Kopf, stoppte aber dann als er sich leicht aufgerichtet hat.
„Ja das bekommen wir hin, versprochen"
„Danke"
Lächelnd gucke ich kuroo an als mein Magen anfing zu Knurren.
„Da hat wohl jemand Hunger mh ? Na komm dann gehen wir was essen. Ich habe auch Riesen Hunger"
Und schon zieht kuroo mich aus dem Bett raus und gemeinsam machen wir uns auf den Weg in die Küche.

Am Tag ist nicht mehr wirklich viel passiert. Wir haben nur noch etwas gegessen, haben mit Mira einen Film geschaut, als kuroo duschen war habe ich ihr erzählt, dass zwischen uns beiden alles wieder gut ist und später haben wir uns dann nur noch ins Bett gelegt und sind eingeschlafen.
Mira habe ich natürlich nichts davon erzählt, dass Kuroo Gras raucht. Ich finde, dass ist seine Aufgabe seiner Schwester so etwas zu erzählen. Allerdings muss ich ihn glaube ich ein bisschen dazu überreden ihr das zu erzählen.

Die ganzen Tage darauf ist auch nicht wirklich etwas großartiges passiert. Kuroo und ich sind uns endlich wieder so nah wie vorher. Natürlich ist bei uns beiden noch eine gewisse Unsicherheit in manchen Situationen da, allerdings können wir jetzt darüber reden und so die Ungewissheiten aus der Welt schaffen.
Auch wenn ich große Angst hatte, dass durch diesen Streit alles endet, hat dieser Streit uns schon ein wenig geholfen. Kuroo kann sich mir gegenüber viel mehr öffnen und wir können dem anderen alles sagen.

Weiterhin durfte ich noch nicht trainieren, da mein Knie in manchen Bewegungen noch schmerzt. Bald aber hat kuroo mir versprochen, dass er mit mir laufen geht um mein Knie wieder ein bisschen an die Belastung zu gewöhnen.
Und wie versprochen hat kuroo mir jedes Mal Bescheid gesagt, wenn er eine rauchen gegangen ist und ab und zu habe ich mal mit Daichi telefoniert wie es denn mit Sugawara läuft.
Mehr war da eigentlich auch nicht.

Heute ist ist Donnerstag und heute soll Oikawa wieder zu Besuch kommen. Das Thema Oikawa war bei Kuroo und mir kein Gesprächsthema mehr gewesen, seit unserem Streit.
Natürlich wünsche ich mir noch immer, dass die beiden sich irgendwann verstehen, aber ich glaube, dass das nicht so früh eintreffen wird. Wenn das überhaupt passieren sollte.

Nachdenklich sitze ich, während der Schulpause auf kuroos Schoß.
„Hey Kätzchen was guckst du denn so nachdenklich ?" fragt kuroo mich und pickst mir leicht in die Seite.
Kurz zucke ich wegen des Picksers zusammen und drehe mich dann so auf kuroos Schoß, dass ich ihm in die Augen gucken kann.
„hm ich hab über etwas nach gedacht"
„Ich muss jetzt eh eine rauchen gehen, wenn du möchtest kannst du ja mitkommen und mir das dann erzählen ?"
Ich nicke zur Bestätigung und stehe auf.
Kurz verabschieden wir uns von unseren Freunden und gehen dann in Richtung einer abgelegenen Ecke.
„Nun denn. Dann schieß mal los" sprach kuroo während er dabei war seinen Joint zu drehen.
„Nun ja also ich weiß, dass du nicht wirklich davon begeistert bist aber keine Ahnung..."
„Ich weiß das Oikawa heute kommt, wenn es darum gehen soll"  unterbricht mich kuroo woraufhin ich von dem Boden aufgucke und in kuroos Augen gucke.
„Du weißt das er heute kommt ?"
„Natürlich. Ich muss doch wissen wann ich ganz besonders auf dich aufpassen muss" schmunzelt kuroo woraufhin ich auch leicht lächeln muss.
„Aber du machst dir noch immer Sorgen darum, dass ich etwas mit Oikawa anfangen könnte ?"
„Nein.... also..... ja eigentlich schon.... keine Ahnung. Es ist einfach so, dass ich ihn nicht wirklich kenne und ich oft gehört habe, dass er voll der Mädchen Schwarm sein soll und jede wohl total auf ihn abfährt. Und ich habe einfach Sorge, dass es bei dir nicht anders ist"
Ich gehe auf kuroo zu der nicht weit von mir entfernt steht und an seinen Joint zieht.
Leicht nehme ich ihm den Joint aus der Hand, weshalb er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend anguckt.
„Erstens, würde ich niemals etwas mit Oikawa anfangen, da er fast wie ein zweiter Bruder für mich ist. Zweitens, vielleicht ist Oikawa ein Mädchen Schwarm aber das hat mich noch nie wirklich interessiert. Drittens, bist du genau so ein Mädchen Schwarm und dir gucken etliche Mädchen hinterher. Bestes Beispiel Sakura. Und viertens, ich liebe dich und nicht irgendwann anderes. Ganz alleine nur dich"
Daraufhin küsse ich kuroo, der nicht lange auf sich warten lässt um den Kuss zu erwidern.
„Ich liebe dich auch [V/N]. Es tut mir leid, dass ich da so reagiere. Ich möchte dich halt nicht verlieren"
„Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Und du wirst mich nicht verlieren. Du hast mich jetzt ganz lange an der Backe"
„Oh nein ganz lange ?" fragt kuroo belustigt.
„Oh Ja ganz lange" gab ich süffisant von mir.
„Unwiderruflich ?"
„Unwiderruflich"
„Okay damit kann ich mich zufrieden geben" grinst kuroo vor sich hin und küsst mich wieder.
Und so wie jedes andere mal auch unterbricht uns die Schulglocke und wir beide machen uns auf den Weg die letzten beiden Unterrichtsstunden anzutreten.

Kuroo x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt